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30.11.2017

SFB 1101 verlängert

Sonderforschungsbereich „Molekulare Kodierung von Spezifität in pflanzlichen Prozessen“ erhält ab 2018 insgesamt weitere rund zehn Millionen Euro für eine Laufzeit von vier Jahren


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Arabidopsis-Pflanzen (Schaumkresse), im Gewächshaus am Zentrum für Molekularbiologie der Pflanzen (ZMBP), Universität Tübingen, Deutschland. Bild: Gunther Willinger/Universität Tübingen

Arabidopsis-Pflanzen (Schaumkresse), im Gewächshaus am Zentrum für Molekularbiologie der Pflanzen (ZMBP), Universität Tübingen, Deutschland. Bild: Gunther Willinger/Universität Tübingen

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat die Förderung des Sonderforschungsbereichs (SFB) 1101 „Molekulare Kodierung von Spezifität in pflanzlichen Prozessen“ an der Universität Tübingen verlängert. Der Forschungsverbund erhält ab dem 1. Januar 2018 insgesamt weitere rund zehn Millionen Euro für eine Laufzeit von vier Jahren.


Der SFB besteht seit April 2014 und wird federführend vom Zentrum für Molekularbiologie der Pflanzen (ZMBP) geleitet. Künftig sind hier in mehr als 20 Teilprojekten und Serviceeinheiten 15 Forschergruppen des ZMBP, je eine Gruppe des Instituts für Physikalische und Theoretische Chemie (IPTC) und des Interfakultären Instituts für Biochemie (IFIB) der Universität Tübingen sowie zwei Gruppen des Max Planck Instituts für Entwicklungsbiologie, fünf Gruppen des Centre for Organismal Studies (COS) der Universität Heidelberg und eine Gruppe der Universität Hohenheim beteiligt. Sprecher ist der Pflanzenphysiologe Professor Klaus Harter (ZMBP).


In den vergangenen Jahren erforschten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des SFB die detaillierte molekulare und zellbiologische Funktion von Schlüsselfaktoren, die zur pflanzlichen Entwicklung wie z.B. Embryobildung oder Alterung sowie zur Anpassung an Umweltfaktoren wie beispielsweise Krankheitserreger oder Trockenheit beitragen. Unter anderem konnten sie so aufklären, auf welchen „Pfaden“ pflanzliche Proteine ihre korrekte „Arbeitsstelle“ innerhalb der Pflanzenzelle finden, wie Stammzellen in den dafür spezifischen pflanzlichen Geweben aufrechterhalten werden, auf welche Art und Weise kleine RNAs (miRNAs) in Pflanzenzellen hergestellt werden bzw. funktionieren und wie spezifische Proteine die Aktivität von Rezeptorproteinkomplexen in der Plasmamembran regulieren.


Des Weiteren hat der SFB 1101 wichtige technologische Entwicklungen besonders in der Spektro-Mikroskopie vorangetrieben. So steht den beteiligten Forschergruppen mit Ablauf der 1. Förderperiode ein für die Analyse von Pflanzenzellen optimiertes, selbst entwickeltes Superesolution-Spektromikroskop zur Verfügung, mit dem sich in vivo auf einzigartige Weise Echtzeit-Bildgebung („Realtime Imaging“) mit einer räumlichen Auflösung von bis zu 50 Nanometer mit ausgefeilten spektroskopischen Methoden kombinieren lässt.


„In der zweiten Förderperiode werden wir weitere Forschergruppen integrieren, die ergänzende inhaltliche Expertise auf dem Gebiet des pflanzlichen Proteintransports, der pflanzlichen Entwicklungsbiologie und Anpassungskapazität an abiotische und biotische Umweltfaktoren einbringen“, sagt Klaus Harter. „So wollen wir dem Verständnis näherkommen, wie Pflanzen tatsächlich funktionieren und sich in ihrem molekularen ‚Way of life‘ grundsätzlich von anderen Lebewesen unterscheiden.“ Vom methodischen Standpunkt aus gesehen wolle man künftig in die Lage sein, den pflanzlichen „Nanomaschinen“ in der lebenden Pflanzenzelle bei der Arbeit zusehen und ihre Funktion auch mit Hilfe von Computational Modelling ermitteln zu können.

Kontakt:

Prof. Dr. Klaus Harter
Universität Tübingen
Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät
Zentrum für Molekularbiologie der Pflanzen (ZMBP)
Telefon +49 7071 29-72605
klaus.harter[at]zmbp.uni-tuebingen.de

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