Durchs Drehkreuz zum Mittagessen auf dem Prägetablett – das kann man in der Mensa Wilhelmstraße nur noch bis zum Ende der Vorlesungszeit am 26. Juli erleben. Danach ist die Mensa für eine mehrjährige Sanierung geschlossen. Ersatzweise wird in der Shedhalle auf dem ehemaligen Schlachthof-Areal (Schlachthausstr. 13) eine provisorische Mensa eingerichtet. Sie nimmt Mitte September ihren Betrieb auf – und serviert Essen auf Tellern.
Die Mensa Wilhelmstraße, entworfen vom Architekten Paul Baumgarten, stammt aus dem Jahr 1966 und steht unter Denkmalschutz. In den kommenden vier Jahren werden der Speisesaal und der Büropavillon rundum modernisiert, dabei steht zunächst eine Schadstoffsanierung an. Das Küchengebäude in der Nauklerstraße wird vollständig abgerissen und neu gebaut. Der Außenbereich der sanierten Mensa soll ebenfalls neu gestaltet und damit attraktiver werden, zudem sollen studentische Arbeitsplätze im Gebäude entstehen. Die Mensa kann somit künftig auch als Lernort genutzt werden.
Die Ersatz-Mensa in der Shedhalle öffnet am 16. September. Dabei wird die eigentliche Halle für die Essensausgabe und als Speisesaal genutzt, das Mobiliar aus der Wilhelmstraße wird im Provisorium größtenteils übernommen. Küche, Lager und Sanitäranlagen sind in Containern untergebracht. Die Shedhalle hat rund 530 Sitzplätze, täglich können etwa 2.000 Essen ausgegeben werden. Auf dem Speiseplan stehen zwei Tagesmenüs – vegetarisch und mit Fleisch –, das Wahlessen und ein Angebot des Tages, zudem wird es ein Salatbuffet geben. Öffnungszeiten für das Mittagessen in der Shedhalle sind montags bis freitags von 11.15 bis 14.15 Uhr. Eine Cafeteria hat im Provisorium keinen Platz, es werden jedoch Kaffeeautomaten aufgestellt.
Nach Schließung der Mensa Wilhelmstraße und vor Eröffnung der Shedhalle bleiben die Mensa Prinz Karl in der Innenstadt sowie das Clubhaus in der Wilhelmstraße geöffnet, um die Essensversorgung über den Sommer zu gewährleisten.
Die Gesamtbaukosten für Sanierung und Teilneubau der Mensa betragen nach derzeitigem Stand rund 47 Millionen Euro. Hinzu kommen etwa 4 Millionen Euro für die Einrichtung des Provisoriums. Bauherr ist Vermögen und Bau Baden-Württemberg, Amt Tübingen (VBA) im Auftrag des Finanzministeriums. Das Wissenschaftsministerium und das Studierendenwerk beteiligen sich an den Gesamtkosten mit insgesamt rund 12 Millionen Euro.
Die Sanierung der Mensa war im Jahr 2015 vom Finanzministerium und der Universität beschlossen worden. In einer Machbarkeitsstudie hatte sich die Sanierung in Kombination mit einem Neubau des Küchen- und Betriebsgebäudes als die beste Lösung erwiesen, um den verschiedenen funktionalen, wirtschaftlichen und denkmalrechtlichen Belangen gerecht zu werden.
Tina Schäfer
Informationen des Studierendenwerks zur Mensasanierung: https://www.my-stuwe.de/mensa-sanierung
Zusammenstellung: Johannes Baral, Quelle: Uniarchiv Tübingen