Calls for Applications – Psychology
20.12.2024
BMBF: Anwendungsbezogene Forschungsvorhaben zur psychischen Gesundheit von Studierenden
Frist: 21. Februar 2025 (Zweistufiges Verfahren, Projektskizze)
Das Thema psychische Gesundheit junger Menschen hat nicht zuletzt seit der Corona-Pandemie an Brisanz gewonnen. Umfragen zeigen, dass Einsamkeit weitverbreitet ist, Studierende vielfach psychische Beeinträchtigungen angeben und der Anteil suizidgefährdeter Personen unter jungen Menschen besonders hoch ist. Zwar gibt es bereits einige wissenschaftliche Untersuchungen zum Thema, es bleiben jedoch große Forschungslücken, die im Rahmen dieses Förderaufrufs adressiert werden sollen.
Förderziel ist, das Wissen zur psychischen Gesundheit von Studierenden weiter zu verbessern, um evidenzbasiertes Handeln von Beratungseinheiten für Studierende, Hochschulen, Politik und weiteren Akteuren zu ermöglichen.
Themen und Fragestellungen für anwendungsbezogene Forschungsvorhaben können beispielsweise sein:
- Forschungsprojekte zur Erforschung individueller Risiko- und Resilienzfaktoren bei Studierenden, z. B. Geschlecht, sexuelle Orientierung, Geschlechtsidentität, soziale Herkunft, nicht-deutsche Herkunft, Elternschaft, Behinderung.
- Forschungsprojekte zur Rolle hochschulischer Kontextbedingungen, z. B. Identifikation hochschulischer Risiko- und Resilienzfaktoren, Wechselwirkungen zwischen Studierenden und Beschäftigten, Einflüsse räumlicher Mobilität, zunehmender Digitalität des Alltags und des Studiums sowie Auswirkungen von Prüfungsbedingungen auf psychische Gesundheit.
Forschungsvorhaben können die Bedeutung, Ursachen und Folgen psychischer Gesundheit an unterschiedlichen Stellen im Student Life Cycle adressieren, z. B. den Einfluss psychischer Gesundheit auf die Studienentscheidung, den Einfluss gesundheitlicher Beeinträchtigungen auf den Studienerfolg, die Rolle gesundheitlicher Beeinträchtigungen beim Übergang in die Promotion und auch Auswirkungen bei belasteten Studierenden auf die Arbeitsfähigkeit.
Geeignete Konzepte für wirkungsvolle Transfer- und Kommunikationsformate sind vorzulegen. Maßnahmen sollen sich dabei nicht auf wissenschaftliche Publikationen und Vorträge auf wissenschaftlichen Konferenzen beschränken. Es wird erwartet, dass im Rahmen der Forschungsprojekte praxisorientierte Handlungsempfehlungen für hochschulische, hochschulpolitische Akteure und weitere Entscheidungsträger adressatengerecht erarbeitet und aufbereitet werden. Dazu ist darzulegen, wie Praxispartner identifiziert und eingebunden werden. Bei Bedarf können explizite Stellenanteile für den Wissenstransfer und Transferaktivitäten vorgesehen werden. Die Einbindung von Praxispartnern ist unter anderem auf den folgenden Wegen möglich:
- Einbindung in erkenntnisorientierte Forschung: Um die Erkenntnisse breit angelegt in die Praxis zu vermitteln, sind Praxispartner mit ihren Zugängen und Erfahrungen einzubeziehen.
- Einbindung in die problemorientierte Forschung: Dialogformate mit Stakeholdern aus der Praxis sind möglich, um Ergebnisse in breite Kontexte einzuordnen und Impulse geben zu können.
- Einbindung in die transformationsorientierte Forschung: Es ist ebenfalls möglich, dass Praxispartner Teil eines Forschungsteams sind und durch Co-Creation gemeinsam anwendungsfähige Konzepte entwickelt werden.
Wünschenswert sind Sekundärdatennutzung und die Kooperation mit Krankenkassen zur Nutzung der dort vorhandenen Daten.
Das Verfahren ist zweistufig angelegt.
In der ersten Stufe des Verfahrens sind bis zum 21. Februar 2025 zunächst Projektskizzen einzureichen.
Mehr Informationen:
https://www.bmbf.de/SharedDocs/Bekanntmachungen/DE/2024/12/2024-12-02-foerderaufruf-wiho.html
Für allgemeine Fragen zur Fördermaßnahme und zur Skizzeneinreichung wenden Sie sich bitte an die Infohotline (Montag bis Freitag zwischen 11 und 15 Uhr) unter +49 30 7100-5508 oder schreiben eine E-Mail an wihoforschungspam prevention@vdivde-it.de.
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