Uni-Tübingen

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22.03.2021

Sedimente als Nährstoff-Vermittler in arktischen Fjorden

Studie des GEOMAR und der Universität Tübingen zeigt komplexes Wechselspiel zwischen Gletschern und dem Meeresboden

Katja Laufer-Meiser vom GEOMAR (links) nimmt zusammen mit Hans Røy vom Center for Geomicrobiology Aarhus, Dänemark, in einem Fjord in Spitzbergern Sedimentproben.

Gletscher, die an arktischen Küsten bis ins Wasser reichen, gelten als wichtige Nährstoffquelle für Phytoplankton in der Region. Im Zuge des Klimawandels ziehen sich aber viele Gletscher aufs Land zurück. Wird dadurch auch die Nährstoffzufuhr für den Ozean geringer? Eine neue Studie unter Leitung des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel und Beteiligung der Universität Tübingen, die in der internationalen Fachzeitschrift Nature Communications veröffentlicht wurde, zeigt, dass der Zusammenhang deutlich komplexer ist als bisher vermutet. Der Meeresboden vor den Gletschern spielt eine wichtige Vermittlerrolle.

Algen und andere Fotosynthese treibende Organismen im Meer sind zwar oft winzig, sie spielen aber eine große Rolle im Klimasystem der Erde. Sie binden gewaltige Mengen an Kohlenstoff und produzieren dabei rund die Hälfte des Sauerstoffs in der Atmosphäre. Um zu gedeihen, benötigt dieses sogenannte Phytoplankton neben Licht und Kohlenstoff auch Nährstoffe. Einer davon ist Eisen, das im Ozean allgemein selten ist. Im Umkehrschluss bedeutet das: Existiert irgendwo eine Eisenquelle, kann sich auch das Phytoplankton gut vermehren.

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