Seit Oktober 2011 hat Hendrik Lensch den Lehrstuhl für Computergrafik im Fachbereich Informatik inne. Er wurde 1973 in Bremervörde geboren und studierte Informatik und Psychologie an der Universität Erlangen-Nürnberg. Ein Auslandsstudium führte Lensch nach Schweden, bevor er in Saarbrücken am Max-Planck-Institut (MPI) für Informatik promovierte. Von 2004 bis 2006 war er als Visiting Assistant Professor an der Stanford University in den USA. Im Anschluss kehrte er als Leiter einer unabhängigen Forschungsgruppe an das MPI für Informatik nach Saarbrücken zurück. Bevor Hendrik Lensch den Ruf nach Tübingen annahm, war er von 2009 bis 2011 Professor am Institut für Medieninformatik an der Universität Ulm. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehört vor allem die realistische Objekterfassung: Anhand von Bildern werden realistische 3D-Modelle am Computer hergestellt. Dazu benötigt Lensch zum Teil mehrere hunderttausend Bilder des darzustellenden Objektes. Von besonderer Bedeutung ist bei der Darstellung auch, wie das Licht auf dem Objekt reflektiert wird. Mittlerweile kann die Arbeitsgruppe von Hendrik Lensch bereits realistische 3D-Modelle aus nur wenigen Bildern, die auch im Internet zu finden sind, erzeugen. Ein weiterer Schwerpunkt seiner Arbeit liegt auf der Entwicklung einer neuartigen Kamera. Dafür arbeitet Lensch mit den Unternehmen Nokia und Adobe sowie der Stanford University zusammen. Die neue Kamera soll Funktionen wie das Erzeugen eines Panoramas oder das Filtern in Echtzeit direkt ermöglichen. Auch für die Zukunft gehen die Ideen nicht aus: Ein möglicher Partner ist die Medizinische Fakultät, und von der Firma Daimler kam eine Anfrage nach einem bildgebenden Verfahren, welches Rückspiegel im Auto ersetzt.
