„Der Katalog plus ist im Grunde eine neue Art von Katalog, weil er nicht mehr nur die Buchbestände der UB durchsucht, sondern auch einen sehr umfangreichen, von einer externen Agentur lizensierten Index, in dem die Metadaten von Zeitschriftenpaketen und Datenbanken hinterlegt sind“, erklärt Dr. Marianne Dörr, Leitende Bibliotheksdirektorin der Universitätsbibliothek (UB). „Wir haben vorrangig die Artikel zur Suche freigeschaltet, die wir auch im Volltext besitzen und die somit mit wenigen Klicks erreichbar sind. Hauptziel der Einrichtung des Katalog plus war, die vielen elektronischen Zeitschriften und Datenbanken, die die UB inzwischen lizensiert hat, leichter auffindbar zu machen.“ Für Studierende haben sich durch die zusätzlichen Metadaten die Suchmöglichkeiten vervielfacht. Der „globale Index“ macht nun mehrere hundert Millionen Artikel aus Zeitschriften, Zeitungen und Büchern besser zugänglich. Die bisherige Standard-Katalogsuche ist zudem durch technische Verbesserungen schneller geworden. Bisher mussten die Studierenden bei der Suche nach einem Aufsatz oft schon vorab wissen, in welcher Datenbank oder welchem Zeitschriftenpaket sie suchen müssen – durch den Katalog plus soll der Suchablauf nun deutlich einfacher werden. Der Katalog plus wird in den nächsten Monaten noch weiterentwickelt.
„Der Katalog plus ermöglicht Studierenden und Wissenschaftlern eine deutlich schnellere und effektivere Literaturrecherche“, meint Marianne Dörr. „Für die UB ist diese Neuerung durchaus auch als Paradigmenwechsel zu sehen, weil die Literaturrecherche bisher immer stark mit dem physischen Bestand verbunden war. Nun bekommen die elektronischen Medien einen deutlich höheren Stellenwert, zumal wir auch mehr als die Hälfte unserer Erwerbungsmittel inzwischen für diese Medien ausgeben.“
Ebenfalls neu ist die so genannte Universitätsbibliographie, die, beginnend mit den Publikationsjahren 2012/13, die Publikationen von Wissenschaftlern der Universität Tübingen möglichst vollständig erfassen soll. Die Beantwortung der häufigen Anfragen an die UB nach der Zahl der Veröffentlichungen der Universität Tübingen soll so auf eine verlässlichere Datenbasis gestützt werden.
Momentan sind in der Universitätsbibliographie für das Jahr 2013 4.442 Artikel (Stand: 04.05.2014) von Wissenschaftlern der Universität Tübingen gelistet. Für 2012 sind bereits 3.564 Aufsätze erfasst (Stand: 04.05.2014). Einen großen Teil der Artikel haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der UB und der dezentralen Bibliotheken über verschiedene Quellen wie beispielsweise das Web Of Science oder durch die Recherche in Zeitschriften ermittelt. Um die Bibliographie so umfassend wie möglich zu machen, ist die UB darauf angewiesen, dass die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ihre Veröffentlichungen auch selbst melden. Dies kann zentral bei der UB oder in den Fachbereichsbibliotheken erfolgen oder über das entsprechende Formular (ZDV-Login erforderlich: bibliographie.uni-tuebingen.de/xmlui/login). „Wir wollen eine möglichst genaue Übersicht über den „Output“ der Universität Tübingen erhalten, da es sich dabei um Zahlen handelt, die zum Beispiel bei Rankings immer wieder gefragt werden. Bisher mussten wir hier auf Hochrechnungen zurückgreifen“, erläutert Marianne Dörr.
Noch bis 15.07.2014 ist in der UB die 22. Mini-Ausstellung zu sehen, diesmal zum Thema „Von Plomben und Pelikanen– Aus der Geschichte der Zahnmedizin“. Die Ausstellung präsentiert Exponate zu den Bereichen Zahnpflege - Füllen - Ziehen - Der Zahnarzt. Zwei Plakate und historische Werkzeuge und Instrumente, die Leihgaben aus der Sammlung der Zahnmedizinischen Klinik und aus einer Tübinger Zahnarztpraxis sind, geben einen Einblick in die Zahnmedizin in früheren Zeiten. Die Ausstellung ist zu sehen zu den üblichen Öffnungszeiten der UB im Bereich zwischen Hauptgebäude und Ammerbau.
Johannes Baral
Der neuen Katalog plus: https://katalog.ub.uni-tuebingen.de/opac/
Die Universitätsbibliographie: https://bibliographie.uni-tuebingen.de