Judaistik - Bachelor Hauptfach
Eckdaten zum Studiengang
Fakultät
Evangelisch-Theologische Fakultät
Abschluss
Bachelor Hauptfach
Zulassungsbeschränkung
Nein
Regelstudienzeit
6 Semester
Kombinationsfach erforderlich?
Ja
Bewerbungsfrist 1. Fachsemester
Überblick Bewerbungsfristen
Studienbeginn
Wintersemester,
Sommersemester
Unterrichtssprache
Deutsch
Finanzen
Beiträge und Gebühren
Voraussetzung und Bewerbung
Dieser Studiengang ist zulassungsfrei, insofern Sie die Zugangsvoraussetzungen erfüllen, d.h. es ist keine Bewerbung notwendig. Sie können sich für diesen Studiengang direkt immatrikulieren. Die Einschreibefrist für das Wintersemester ist von Anfang August bis zum 30. September und für das Sommersemester von Mitte Januar bis zum 31. März. Einschreibungen sind sowohl im Winter- als auch im Sommersemester möglich.
Voraussetzung für ein Studium an der Universität Tübingen ist die Allgemeine Hochschulreife, in der Regel das Abitur, oder eine sonstige Hochschulzugangsberechtigung, z.B. die Deltaprüfung für Studieninteressierte mit Fachhochschulreife bzw. fachgebundener Hochschulreife oder ein Hochschulzugang für beruflich Qualifizierte. Bewerber:innen mit ausländischen Schulabschlüssen wenden sich bitte an die Abteilung Beratung und Zulassung internationaler Studierender. Bitte beachten Sie auch die Informationen über die Immatrikulation für einen grundständigen Studiengang ohne Zulassungsbeschränkung.
Für das Studium der Judaistik sind im Haupt- und Nebenfach gute Kenntnisse des Deutschen und Englischen (Abiturniveau/ B2) notwendig. Die Kenntnis mindestens einer weiteren romanischen, semitischen oder slawischen Sprache oder Türkisch (entsprechend etwa B1 des GER) ist wünschenswert.
Im Studium des B.A. Judaistik werden Sie außerdem die Sprache Hebräisch bis zu einem Niveau des Hebraicum erlernen sowie grundlegende Kenntnisse in weiteren Sprachstufen des Hebräischen und Biblisch-Aramäisch erwerben. Dies ist ein Bestandteil Ihres Studiums, ohne den Sie den Studiengang nicht erfolgreich abschließen können. Wir erwarten keine Vorkenntnisse in dieser Sprache, Sie können die Sprache komplett im Lauf Ihres Studiums erwerben.
Zum Bachelor-Hauptfach Judaistik muss ein weiteres Bachelor-Nebenfach kombiniert werden.
Zum Bachelor-Nebenfach Judaistik muss ein weiteres Bachelor-Hauptfach kombiniert werden.
Details zum Studiengang
Der Bachelorstudiengang Judaistik umfasst alle Aspekte des Judentums, von seinen Anfängen in biblischer Zeit über die Antike und Spätantike bis hin zur lebendigen Gegenwart. Philologische Grundlagen werden zusammen mit (religions-)geschichtlichen und soziologischen sowie literatur- und kulturwissenschaftlichen Ansätzen vermittelt.
Ein Schwerpunkt liegt hierbei auf der Beschäftigung mit der Geschichte des antiken Israels und der Hebräischen Bibel, die das Fundament für das rabbinische Judentum bilden. In der Spätantike und im Mittelalter steht somit besonders die Herausbildung des rabbinischen Judentums sowie die Interaktionen mit dem Römischen und Byzantinischen Reich, der persischen Umgebungskultur sowie mit Christentum und Islam im Mittelpunkt. In der Moderne bilden die Entstehung der modernen jüdischen Orthodoxie, das mitteleuropäische Judentum, die Geschichte des Zionismus, des Staates Israel und des Nahostkonflikts sowie zeitgenössische jüdische und israelische Kultur im lokalen und globalen Kontext weitere Schwerpunkte.
Weiterhin beinhaltet die Judaistik eine Auseinandersetzung mit der hebräischen Sprache von ihren biblischen Ursprüngen bis zur modernen hebräischen Literatur. Das Kennenlernen weitere semitischer Sprachen wie Syrisch, Aramäisch und Arabisch sowie der griechischen und der jiddischen Sprache und Kultur ist ebenfalls möglich.
Besonderheiten in Tübingen:
- Ein fokussiertes Studium in einem kleinen Fach erlaubt ein intensives Kennenlernen des Judentums von der Antike bis zur Gegenwart.
- Der Studiengang wird von der Evangelisch-Theologischen und der Philosophischen Fakultät gemeinsam verantwortet. Durch die Kooperation der Fakultäten ist eine besonders große Auswahl an Lehrveranstaltungen sowie im Hauptfach eine Kombination mit Studienfächern wie Islamwissenschaft/Arabistik, Altorientalistik, Geschichte und Politikwissenschaft möglich.
- Forschungsexzellenz und intensives Lehrangebot besonders zum Austausch zwischen Judentum, Christentum und Islam und zur jüdischen modernen Orthodoxie.
- Nähe zur Katholisch-Theologischen Fakultät und zum Zentraum für Islamische Theologie.
- Interkonfessionelle und interreligiöse Perspektiven.
- eine der umfangreichsten theologischen Bibliotheken in Europa.
Das Studium besteht sowohl im Hauptfach als auch im Nebenfach aus vier Phasen, die zum Teil konsekutiv aufeinander aufbauen:
- In den Basismodulen erwerben die Studierenden grundlegende Kenntnisse im Hebräischen, der Judaistik und der jüdischen Geschichte.
- In den Aufbaumodulen werden diese Kenntnisse um Mittelhebräisch erweitert. Ferner wird ein Fokus auf die jüdischte Religion, Kultur und Literatur gelegt.
- In den Vertiefungsmodulen werden schließlich Kenntnisse in Neuhebräisch erworben und die Kenntnisse in jüdischer Religion, Kultur und Literatur vertieft.
- Durch Importmodule werden zudem die historischen Kenntnisse vertieft. Die BQ Module erfordern den Erwerb einer weiteren, romanischen oder slawischen Sprache.
Freiwilliger Auslandsaufenthalt
In jedem Studiengang ist ein freiwilliger Auslandsaufenthalt möglich. Mit der Planung sollte ca. ein bis eineinhalb Jahre vor der Abreise begonnen werden.
Weitere Informationen und Beratung zum Auslandsstudium finden Sie auf der fachübergreifenden Seite Wege ins Ausland. Zudem bieten einige Fächer auch eigene Informationen zu Auslandsaufenthalten an.
Die Modulhandbücher für die Studiengänge Bachelor of Arts Hauptfach Judaistik und Bachelor of Arts Nebenfach Judaistik beschreiben die Ziele und den Aufbau der Studiengänge. Sie finden im jeweiligen Modulhandbuch genauere Angaben zu Art und Umfang aller Module sowie deren Lehrveranstaltungen, Anforderungen und Prüfungen. Ein idealtypischer Studienverlaufsplan im jeweiligen Modulhandbuch hilft bei der Planung Ihres Studiums. Die Modulhandbücher und die Prüfungsordnungen helfen Ihnen, die Rahmenbedingungen Ihres Studiums zu verstehen und die richtigen Module/Lehrveranstaltungen auszuwählen.
Die Studien- und Prüfungsordnung der Universität Tübingen für den Studiengang Judaistik enthält rechtlich verbindliche Regelungen zum Studiengang. Darin ist unter anderem festgelegt, welche Module eines Studiengangs absolviert und welche Prüfungen abgelegt werden müssen, um den Studiengang erfolgreich abzuschließen. Die Studien- und Prüfungsordnung regelt auch, wie oft Prüfungen wiederholt werden können, welche Fristen für die Prüfungen eines Studiengangs gelten und wie die Abschlussnote berechnet wird. Die Prüfungsordnung und das Modulhandbuch helfen Ihnen, die Rahmenbedingungen Ihres Studiums zu verstehen und die richtigen Module/Lehrveranstaltungen auszuwählen.
Entscheidungshilfe bei der Studienwahl
Entscheidungshilfen für ein Erststudium
Die Universität bietet Hilfen zur Entscheidungsfindung an. Dazu gehören z.B. der Besuch von Lehrveranstaltungen, Orientierungsveranstaltungen zu Studienwahlthemen sowie verschiedene Beratungsangebote. Weitere Hinweise finden Sie auf den Seiten für Studieninteressierte.
Entscheidungshilfen für Masterstudiengänge
Bei der Studienwahlentscheidung für die Masterstudiengänge spielen Spezialisierung, Schwerpunktsetzung und forschungs- sowie berufsbezogene Kriterien eine Rolle. Für Interessierte an Masterstudiengängen gibt es eine Vielzahl an Orientierungshilfen wie z.B. den Besuch von Lehrveranstaltungen und spezielle Beratungs- sowie Informationsangebote (z.B. Zentrale Studienberatung, Studienfachberatung, Career Service). Nähere Informationen finden Sie unter Beratung und Information.
Nach dem Studium
Ein Bachelor-Abschluss in der Judaistik befähigt zu einem anschließenden Master- und Promotionsstudium in Judaistik oder anderen benachbarten Disziplinen (z.B. Interreligiöse Studien, Nahostwissenschaft etc.). Ein Teil unserer Absolvent:innen bereitet sich durch das Studium auf eine Laufbahn in der Forschung und Lehre an Universitäten und weiteren öffentlichen oder privaten Forschungs- und Bildungseinrichtungen vor.
Das Studium kann allerdings auch viele andere Türen öffnen. Absolvent:innen mit judaistischen Fachkenntnissen, besonders in Kombination mit einem weiteren (einschlägigen) Fach, bieten sich vielfältige Berufsperspektiven, etwa als Referent:innen bei Stiftungen, Parteien, religiösen oder kulturstiftenden Verbänden, als Mitarbeitende in Museen, Gedenkstätten, bei Medien und Verlagen oder in der Öffentlichkeits- und Kulturarbeit.
Darüber hinaus können Judaist:innen auch (ggf. mit/nach einer Zusatzqualifikation) im Bibliotheks- und Archivwesen, in der Wirtschaft (z.B. Tourismus/Beratung), im öffentlichen Dienst (z.B. diplomatischer Dienst, DAAD, Goethe-Institute etc.) sowie in der interkulturellen oder interreligiösen Kultur-, Bildungs- und Sozialarbeit beruflich Fuß fassen.
Falls Sie von Mitarbeitenden des Seminars bezüglich Praktika beraten werden möchten, kontaktieren Sie diese bitte individuell über die Institutsseite.
Für den Austausch über Praktika, Praxiserfahrungen und andere Möglichkeiten der Weiterbildung hilfreich sind auch die Fachschaften der Judaistik und Evangelischen Theologie.
Beratung und Praktika
Der Career Service der Universität berät bei der Berufsorientierung und beim Berufseinstieg. Praktika und Jobs finden Sie im Praxisportal.
Ein abgeschlossener B.A. Judaistik ermöglicht Ihnen die Aufnahme eines M.A. Judaistik und später eines Promotionsstudiums. Zudem befähigt der Abschluss in Judaistik auch die Aufnahme eines Masterstudiums in verwandten Fächern z.B. mit Bezug zum Nahen Osten, Israelstudien, Religionswissenschaft und verschiedeneren anderen Programmen im Bereich der historischen Kulturwissenschaften. Diese erfordern ggf. noch weitere Zusatzqualifikationen je nach Standort und Studienordnung. An der Universität Tübingen sind dies beispielsweise die Studiengänge Comparative + Middle East Politics and Society (CMEPS) , Islamwissenschaft / Islamic and Middle Eastern Studies , Islamische Theologie im europäischen Kontext , Empirische Kulturwissenschaft, Geschichtswissenschaft oder Literatur- und Kulturtheorie.