Uni-Tübingen

Kursangebot Wintersemester 2025/26

Literaturliteratur

Dozentin: Heike Gfrereis
Mo 18.30-20 Uhr
Beginn: 20.10.25
Ort: online / alle zwei Wochen, unter https://unistuttgart.webex.com/meet/heike.gfrereis
Maximal: 10 Teilnehmer*innen
Schlüsselqualifikationsseminar, 3 ECTS-Punkte

Literarische Texte sind – das gehört zu unserer Vorstellung von ihnen dazu – immer auch Texte über Literatur. Sie machen sich selbst zum Thema. Bei einer Literaturgattung wird diese Selbstbezüglichkeit besonders deutlich: Texten von Schriftstellerinnen und Schriftstellern über das Schreiben und Lesen, also Literaturtheorien aus der Literaturpraxis und damit Literaturliteratur wie „Stehlen, Schimpfen, Spielen“ von Barbi Markovic, „Die Seide, der Raum, die Sprache, das Herz“ von Inger Christensen, „Decreation“ von Ann Carson, „Mysterien“ von Clemens J. Setz, „Sie sollten dringend den Kugelschreiber wechseln“ von Wislawa Szymborska, „Schreiben. Vom Leben der Texte“ von Kurt Drawert, „Ins Erzählen flüchten“ von Jonas Lüscher und „Helm aus Phlox“ von Ann Cotten, Daniel Falb, Hendrik Jackson, Steffen Popp und Monika Rinck. Doch: Wie lässt sich diese Literaturliteratur einerseits wissenschaftlich, andererseits aufs Neue literarisch systematisieren? Was zum Beispiel kehrt in dieser Literaturliteratur immer wieder, was ist in den einzelnen Texten besonders – und was lässt sich daraus für das Schreiben und Lesen von Literatur lernen? 

Da das Seminar in Kooperation mit der Universität Stuttgart angeboten wird, findet es online statt (montags, 18.30 bis 20 Uhr, alle zwei Wochen). 

Voraussetzung: Freude am Schreiben und Lesen, Interesse für Literaturtheorie

Vorbesprechung: 20.10.; Weitere Termine: 3. 11., 17.11., 1.12., 15.12.25, sowie 12.1., 26.1., 9.2.26

Primärtexte: 

Jorge Luis Borges: Das Handwerk des Dichters, Frankfurt a.M. 2008 
Ann Carson: Decreation. Frankfurt a.M. 2008
Inger Christensen: Der Geheimniszustand und Gedichte vom Tod. München 1999
Ann Cotten, Daniel Falb, Hendrik Jackson, Steffen Popp und Monika Rinck: Helm aus Phlox. Zur Theorie des schlechtesten Wekzeugs. Berlin 2011
Kurt Drawert: Schreiben. Vom Leben der Texte. München 2012 
Jonas Lüscher: Ins Erzählen flüchten. München 2020
Barbi Markovic: Stehlen, Schimpfen, Spielen. Hamburg 2025
Clemens J. Setz: Mysterien. https://www.uni-frankfurt.de/47809128/ab_2013___Archiv_der_Frankfurter_Poetikvorlesungen 
Wislawa Szymborska: Sie sollten dringend den Kugelschreiber wechseln. Berlin 2023

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Lesen, Klauen, (unkreatives) Schreiben

Dozentin: Nina Lenz 
Di 10-12 Uhr, c.t. 
Beginn: 21.10.25 
Ort: Musikwissenschaftliches Institut, Schulberg 2, Hörsaal 1.05
Maximal: 15 Teilnehmer*innen (an Termine anpassen) 
Schlüsselqualifikationsseminar, 3 ECTS-Punkte 
Eignung:  Zertifikatsabsolvent*innen und Fortgeschrittene  

„Jeder Text baut sich als Mosaik von Zitaten auf, jeder Text ist Absorption und Transformation eines anderen Textes.“ Julia Kristeva 

Du hast viel Orga und Screentime, aber wenig Konzentration, um ein Buch zu lesen? Kein Problem. Wir werfen die Bücher in die Mitte und begeben uns ins Chaos. Wie kann ich lesen? Und wie noch? 

In diesem Seminar geht es hinein in den einen Text und aus dem anderen heraus. Lesen ist unerlässlich, um zu schreiben. An Kristevas Intertextualitätsbegriff angelehnt, wenden wir uns von der Vorstellung des genialen, kreativen Autors ab und vertrauen auf unsere Unkreativität. Ziel des Seminars ist es, über das Semester Verfahren der Transformation auszuprobieren und schrittweise einen eigenen Hypertext zu entwickeln 

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Schreiben nach der Pandemie

Dozentin: Nancy Hünger
Di 12.00 – 14.00, c.t.
Beginn: 21.10.25
Ort: Neuphilologicum, Wilhelmstraße 50, Raum 120
Maximal: 15 Teilnehmer*innen
Schlüsselqualifikationsseminar, 3 ECTS-Punkte
 

Die Pandemie hat Spuren hinterlassen – in unserer Gesellschaft, unserem Alltag, in uns selbst. Manche sind offensichtlich, andere unscheinbar. Isolation, Verlust, Umbrüche, aber auch neue Perspektiven, ein anderes Zeitgefühl oder die Wiederentdeckung der Nähe – all dies sind Erfahrungen, die uns geprägt haben.

In diesem Seminar wollen wir diesen Erfahrungen Raum geben. Schreibend und lesend erkunden wir, was war, was ist. Wir umkreisen die Erinnerungen, lesen Texte aus der Zeit, denken uns in alternative Realitäten hinein und erfinden Geschichten, die vielleicht genau das ausdrücken, wofür es noch keine Sprache gibt.

Ob Tagebucheintrag, Gedicht, Kurzgeschichte oder szenisches Schreiben – alle Formen sind willkommen.

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Kolloquium: Long distance runners VII

Dozentin: Nancy Hünger
Di 16.00 – 18.00, c.t.
Beginn: 21.10.25
Ort: Neuphilologicum, Wilhelmstraße 50, Raum 028
Maximal: 12 Teilnehmer*innen
Schlüsselqualifikationsseminar, 3 ECTS-Punkte
Eignung:  Zertifikatsabsolvent*innen und Fortgeschrittene Literarisches Kolloqium

Du arbeitest bereits an Deinem ersten Roman, ringst mit einem Gedicht-Zyklus oder verzweifelst an einer längeren Erzählung? Du verfolgst seit Monaten oder Jahren selbstständig ein literarisches Projekt und sammelst Entwürfe in der berüchtigten Schublade? Du fragst Dich, ob die Konstruktion wirklich taugt, die Figuren glaubwürdig sind, die Perspektive sitzt?  

Dieser Kurs richtet sich an alle, die bereits eigenständig ein literarisches Projekt verfolgen und gemeinsam mit Kolleg*innen Ihre Texte in einem geschützten Raum präsentieren und der kritischen Überprüfung aussetzen wollen. Der Kurs bietet ebenso Raum, um Schwierigkeiten aller Art zu besprechen: Von der Veröffentlichung bis zur Blockade, von theoretischen, ästhetischen bis zu schreibpraktischen Fragestellungen.  

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Die Lust am Scheitern, Kurs I und II

Dozenten: Volker Quandt, Harry Kienzler & Udo Zepezauer (Theatersportler)


Kurs I: Di 18.00-20.00
Beginn: 14.10.25, 18.00 Uhr
Ort: LTT, Eberhardstr. 6
Maximal: 16 Teilnehmer*innen
Schlüsselqualifikationsseminar: 3 ECTS-Punkte

Kurs II: Di 20.00-22.00 
Beginn: 14.10.25, 20.00 Uhr
Ort: LTT, Eberhardstr. 6
Maximal: 16 Teilnehmer*innen
Schlüsselqualifikationsseminar: 3 ECTS-Punkte

Eignung: Anfänger*innen und Fortgeschrittene

Improvisieren heißt Scheitern. Und zwar immer wieder auf’s Neue. Aber kann man Lust am Scheitern entwickeln? Ja, man kann! Es steckt sogar ein gewisses Suchtpotential im Scheitern, denn man will es mit der Zeit immer öfter und besser tun. Volker Quandt’s IMPRO-Akademie an der Uni Tübingen gibt es seit 2007 und läuft unter dem Thema „Kommunikationskompetenz und Persönlichkeitsentwicklung" und ist offen für Studierende sämtlicher Fakultäten.  

Am Ende des Kurses gibt es die Impro-Akademie-Werkschau. An diesem bunt improvisierten Abend gibt es eine öffentliche Aufführung, welche dem Publikum Einblicke in die im Kurs erlernten Impro-Techniken und -Spielformen gibt, die auch beim allseits bekannten Theatersport (von Volker Quandt 1990 nach Tübingen gebracht) zur Anwendung kommen. Dabei steht das Entwickeln von Geschichten im Mittelpunkt allen Scheiterns, denn man ahnt ja gar nicht, wie viele Möglichkeiten es gibt, eine Geschichte kaputt zu machen. Beispiele? Indem man negativ ist, blockiert oder annulliert, die Geschichte auf eine Seitenspur führt, originell sein will, nur schwafelt, oder sich sich einfach in so genannten „übereingekommenen Aktivitäten“ verheddert. Die Lust am Scheitern

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Ungehaltene Reden ungehaltener Frauen - eine Stimme finden und erheben

Dozentin: Nancy Hünger
Mi 12.00 – 14.00, c.t.
Beginn: 22.10.25
Ort: Neuphilologicum, Wilhelmstraße 50, Raum 028
Maximal: 15 Teilnehmer*innen
Schlüsselqualifikationsseminar, 3 ECTS-Punkte

Was wird nicht gesagt – und warum nicht? Welche Erfahrungen, Zweifel, Forderungen und Visionen bleiben unausgesprochen? Und was passiert, wenn diese Erfahrungen und Stimmen Raum bekommen? 

Ausgangspunkt dieses Seminars ist die Sammlung „Ungehaltene Reden ungehaltener Frauen“, in der Frauen in ganz unterschiedlichen Lebenssituationen die Worte finden, die ihnen lange verwehrt waren – unbequem, eindringlich, kraftvoll. Wir lesen ausgewählte Reden, analysieren ihre Sprache und gesellschaftliche Bedeutung – und nehmen sie zum Anlass, eigene Stimmen zu suchen und hörbar zu machen. 

Im Zentrum des Seminars steht das Schreiben und Halten eigener Reden. Was bewegt uns? Wofür brennen wir? Was muss – endlich – gesagt werden? In einem geschützten Rahmen arbeiten wir an Themenfindung, Aufbau, sprachlicher Gestaltung und Performance. Ziel ist es, zum Ende des Seminars eine eigene Rede öffentlich oder im kleinen Kreis zu präsentieren.

Das Seminar richtet sich an alle, die sich mit Sprache, Geschlechterverhältnissen und gesellschaftlicher Teilhabe auseinandersetzen möchten – und Lust haben, sich selbst schreibend und sprechend auszuprobieren. Vorkenntnisse im Schreiben oder Reden sind nicht erforderlich, wohl aber Neugier, Mut zur eigenen Perspektive und die Bereitschaft zur aktiven Teilnahme.

Hinweis: Alle Geschlechter sind willkommen – die Auseinandersetzung mit „ungehaltenen Frauen“ meint eine gesellschaftliche Rolle, keine biologische Kategorie.

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Wie vermisst man eine Literaturlandschaft? Baden-Württemberg zum Beispiel

Dozentinnen: Nancy Hünger, Heike Gfrereis, Carolin Callies & Gäste
Kompaktkurs an 2-3 Wochenenden, Zeiten werden noch besprochen
Beginn: 24.10. / 10.00 Uhr s.t.
Maximal: 10 Teilnehmer*innen aus Tübingen                                                                     
Ort: online
Schlüsselqualifikationsseminar, 3 ECTS-Punkte

Was zeichnet eine Literaturlandschaft aus? Welche Orte, Räume und Atmosphären, Berge, Städte, Dörfer, Flüsse, Seeen, Wälder? Welche Autor*innen, Verlage und Netzwerke, Institutionen und Festivals? Welche Gattungen, Themen, Motive und Stile, welche Metaphern und Materialien, Klänge und Rhythmen? 

Die Erforschung der Literaturlandschaft Baden-Württemberg steht im ersten Teil (Wintersemster) dieses zweisemestrigen Seminars im Mittelpunkt. Im zweiten Teil (Sommersemester) entwerfen wir gemeinsam ein Programm, mit dem sich diese Literaturlandschaft öffentlich auf Buchmessen (wie Frankfurt, Leipzig,Stuttgart und Bad Mergentheim) präsentieren könnte.  Dabei fließen kuratorische, organisatorische und gestalterische Überlegungen ebenso ein wie Fragen der literarischen Repräsentation, Öffentlichkeitsarbeit und kulturellen Positionierung.

Das Seminar richtet sich an Studierende mit Interesse an Literatur, Kulturarbeit und kuratorischer Praxis. Eigenständige Recherche, Teamarbeit und kreative Konzeption sind wesentliche Bestandteile des Seminars.

Der Link zu den Seminarsitzungen: https://unistuttgart.webex.com/meet/heike.gfrereis 

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Sans Trophée

DER KURS FÄLLT LEIDER AUS! Er wird im kommenden Semester wieder angeboten.

Dozentin: Lütfiye Güzel 
Kompaktseminar: 24.-26.10.25
Fr 15-20 Uhr
Sa 10-13 und 15-18 Uhr
So 10-13 Uhr 
Beginn: 24.10.25, 15 Uhr, c.t. 
Ort: Alte Archäologie, Wilhelmstraße 9, Übungsraum 10
Maximal: 15 Teilnehmer*innen 
Schlüsselqualifikationsseminar, 3 ECTS-PunkteDozentin: Lütfiye Güzel
 

Ein Seminar mit Lütfiye Güzel fürs Schreiben ohne Trophäe, ohne Leistungsdruck, aber mit Haltung. Lütfiye Güzel schafft Raum für klare Sprache, direkte Texte und eigene Stimmen. Gemeinsam schreiben, lesen, laut oder leise sein, roh, echt. Einfach schreiben. 

Die Teilnehmenden erwartet eine offene Atmosphäre, in der eigene Stimmen und Perspektiven im Vordergrund stehen. Es geht ums Sagen, was gesagt werden muss. Güzel teilt Einblicke in ihre Arbeitsweise, gibt Impulse und begleitet die Gruppe durch persönliche und politische Textwelten.

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Beruf als Berufung - Literaturkritik in der Praxis

Dozentin: Beate Tröger 
Kompaktseminar: 28.-30.11.25
Fr 15-20 Uhr
Sa 10-13 und 15-18 Uhr
So 10-13 Uhr 
Beginn: 28.11.25, 15 Uhr, c.t. 
Ort: Neuphilologicum, Wilhelmstraße 50, Raum 121
Maximal: 15 Teilnehmer*innen (an Termine anpassen) 
Schlüsselqualifikationsseminar, 3 ECTS-Punkte 
 

Literaturkritik setzt vieles voraus: Eine sorgfältige und genaue Lektüre von Texten, sprachliches Vermögen, um die gewonnenen Eindrücke und die eigene Wertung zu vertreten, ein breites Wissen, nicht nur über Literatur, sondern über alles, was zu Literatur werden kann, also alles – und die Bereitschaft, das eigene Urteil nicht nur zu entwickeln und zu vertreten, sondern auch immer wieder zu hinterfragen. 

Das Berufsfeld der Literaturkritik, das lange Zeit vornehmlich aus dem Schreiben von Rezensionen bestand, hat sich heute stark gewandelt. Was eine Literaturkritikerin heute tut, was ihren Beruf ausmacht, welchen Veränderungen er unterworfen ist, wollen wir in diesem Seminar erarbeiten, diskutieren und praktisch umsetzen und einüben.  

Die Seminarteilnehmer*innen schreiben Rezensionen, diskutieren die Wechselwirkungen zwischen Kritik und Moderation, zwischen schriftlichen und mündlichen Formen der Kritik. Sie lernen unterschiedliche Formate kennen und entwickeln gemeinsam, welche Orte und welches Selbstverständnis Literaturkritik heute finden kann. Und auch um ganz konkrete Dinge wie Bezahlung und Arbeitsorganisation wird es gehen. Kurz: Eine kleine Einführung in den Beruf, aus der Praxis und für die Praxis. 

Teilnahmevoraussetzung: 

Sie schicken der Seminarleiterin eine Woche vor Seminarbeginn eine Rezension zu einem beliebigen Buch und aus einem beliebigen Medium, die sie für herausragend halten. (Bitte mit Quellenangabe!) 

Einen Monat vor Seminarbeginn erhalten alle Teilnehmenden einen Text und sollten diesen als vorbreitende Lektüre gelesen und sich Gedanken darüber gemacht haben, wie dieser Text rezensiert werden könnte (imaginierter Zielort: eine überregionale Tageszeitung, Umfang ca. 4000 Zeichen).

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Wir bauen eine Lyrikbühne

Dozentinnen: Romina Nikolić & Siljarosa Schletterer 
Kompaktseminar: 16.-18.01.26
Fr 15-20 Uhr
Sa 10-13 und 15-18 Uhr
So 10-13 Uhr 
Beginn: 16.01.26
Ort: Neuphilologicum, Wilhelmstraße 50, Raum 120
Maximal: 15 Teilnehmer*innen 
Schlüsselqualifikationsseminar, 3 ECTS-Punkte


Wir bauen eine Lyrikbühne ist ein praxisnahes Seminar zum Veranstalten, Vermitteln und Bewerben zeitgenössischer Lyrik. Aufbauend auf unserer langjährigen Erfahrung als Lyrikvermittlerinnen (u.a. Literaturburg Ranis und Internationales Lyrikfestival W:ORTE) geben wir Einblicke in kuratorische Praxis, Zielgruppenarbeit und kreative Öffentlichkeitsarbeit. Im gemeinsamen Austausch entwickeln wir neue Formate (#Lyrikmarketing) zwischen Bühne und Netz. Schreibimpulse, Mini-Workshops, kreative Thinktanks und Gruppenarbeit begleiten uns auf dem Weg zur eigenen Lyrikveranstaltung, die wir im Laufe des Seminars gemeinsam konzipieren . Für alle, die Lyrik lebendig erleben und erfahrbar machen wollen – ob mit Vorerfahrung oder ganz neu auf der poetischen Bühne, ob Lyrik-Nerd oder Lyrik-Newbie. 

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Theater denken. Zwischen Text und Aufführung

Dozent: Stefan Tigges
Beginn: 30.10.25, 17.00 - 22.00 Uhr
Ort: Zimmertheater, Bursagasse
Maximal: 15 Teilnehmer*innen 
Schlüsselqualifikationsseminar, 3 ECTS-Punkte

Gemeinsam werden wir durch den neuen Spielplan des Zimmertheaters Tübingen reisen, d.h. Stücke lesen, Proben besuchen und uns mit beteiligten KünstlerInnen über einzelne Arbeiten, aber auch grundsätzliche Theaterfragen austauschen. 

Denkbar ist auch, dass wir selbst ins kreative/kritische Schreiben kommen, in welche Richtung uns das auch immer führen wird.

Erste Termine:

Donnerstag, 30.0.25, 17.00 - 22.00 Uhr: “Patient Zero 1”

Freitag, 7.11.25, 17.00 - 22.00 Uhr: “Mutters Courage”

Treffpunkt jeweils Zimmertheater, Bursagasse 

Auf dem Programm: Einführung, Vorbesprechung (inkl. Stück, Aufführungsbesuch sowie Nachbesprechung vorr. mit dem Produktionsteam)

Weitere Termine werden im Kurs bekanntgegeben.

Unser Spielplan: 
George Tabori, Mutters Courage
Marcus Peter Tesch, Patient Zero 1
Anat Gov, Oh mein Gott!
Fabienne Dür, Geisterhaus (UA)
Suzie Miller, Prima Facie
William Shakespeare, Der Sturm

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In Wald und Flur. Kreatives Schreiben unterwegs

Dozentin: Laura Bon
Kompaktseminar: 17.-19.10.25
jeweils 10-18 Uhr
Beginn: 17.10.25, 10 Uhr, c.t. 
Ort: Neuphilologicum, Wilhelmstraße 50, Raum 121
Maximal: 16 Teilnehmer*innen
Schlüsselqualifikationsseminar, 3 ECTS-Punkte

17.10. Hülsenfrüchte- Ackerwunder für Planet und Mensch? Exkursion zur Alblinse

Für den Wandel hin zu einer nachhaltigeren Gesellschaft brauchen wir auch Geschichten, die Mut machen und Erzählungen von Menschen, die etwas bewegen. wir begeben uns auf die Spurensuche der Wiederentdeckung der einst verschollenen Alblinse durch den Hülsenfrüchte- Pionier Woldemar Mammel und erproben verschiedene Spielarten des Storytelling.

18.10. Auf bald, lieber Wald! Waldexkursion

  • Achtsamkeitsspaziergang durch den Wald
  • Kreativübung: Waldwelten. Über Beobachtungen, Wahrnehmungen und Eindrücke schreiben (Nature writing, Naturlyrik)
  • Wem gehört der Wald? Besprechung von Romanauszug zum Hambacher Forst und Input zum geplanten Bau des Schindhaubasistunnels in Tübingen
  • Kreativübung: Waldtexte. Activist Poetry, Foto- Essay oder Fantasy- Kurzgeschichte zum Wald vor Ort verfassen

19.10.: Gartengeschichten/ Fantastische Bodenwesen: Exkursion zum Klimagarten

  • Exkursion zum Klimagarten der Uni Tübingen zu den Prinzipien der Permakultur und der Bedeutung des Bodenlebens
  • Gemeinsame Lektüre von Gedichten und Kurzgeschichten zu Karotte, Schnecke, Springschwanz und Co.
  • Verfassen eigener Garten- oder Küchengeschichten bzw. -gedichte

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Kunst & Klima on the road - Kreative Aktionen im öffentlichen Raum

Dozentin: Laura Bon
Kompaktseminar: 12.-14.12.25
Fr 15-20 Uhr
Sa 10-18 Uhr
So 10-18 Uhr
Beginn: 12.12.25, 15 Uhr, c.t.
Maximal: 16 Teilnehmer*innen
Ort: Neuphilologicum, Wilhelmstraße 50, Raum 120
Schlüsselqualifikationsseminar, 3 ECTS-Punkte

Wir entwickeln und erproben in Gruppenarbeit kleine kreative Interventionen im öffentlichen Raum (z.B. Bushaltestelle, Botanischer Garten, Brechtbau, Mensa) zu Themen wie Klima, Boden, Ernährungs- und Agrarwende, Resilienz, Konsum und Nachhaltigkeit.  Zur Inspiration machen wir am Freitag eine Exkursion in den Botanischen Garten (Tropicarium, Nutzpflanzenabteilung) und gehen am Samstag gemeinsam auf dem Wochenmarkt/ im Supermarkt auf Spurensuche. Neben der Gruppenarbeit arbeiten wir an einem gemeinsamen Projekt: Wir schreiben Texte für den öffentlichen Raum und gestalten durch Upcycling alte Porzellanteller und -tassen zu Kunstwerken um.

Mögliche Beispiele für die Gruppenarbeit:
- Casual Learning/ Lernen im Vorbeigehen durch besonders gestaltete Alltagsgegenstände
- kleine Installationen oder Performances, z.B. mit Naturmaterialien oder gefundenen Objekten
- kreative Umfragen, Gesprächs- oder Begegnungsformate
- kleine Pop-up- oder Mitmachaktionen wie z.B. interaktive Info- Stände, Quiz, Upcycling- Station, Probierbuffet zu Hülsenfrüchten, Mini- Exkursionen

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Schreiben für den Tanz – Workshop zur Entwicklung eines Ballett-Librettos

Dozentinnen: Nancy Hünger und Susanne Marschall
Kompaktseminar
Do 05.02.26 10-12 Uhr Vorbesprechung
Mo 09.02 & Di 10.02. ab 10.00 Vertiefung + Gäste
Mo 16.02. & Di. 17.02. Textbesprechung uns Auswertung
Beginn: 05.02. 10.00, c.t.
Maximal: 15 Teilnehmer*innen
Ort: Raum 128 ZFM / Brechtbau
Schlüsselqualifikationsseminar, 3 ECTS-Punkte

2024 studierten an der Eberhard Karls Universität Tübingen 17.116 Studentinnen und machten 60% der Gesamtzahl der 28.610 Studierenden aus. 132 Jahre zuvor, im Jahr 1892, gab es gerade einmal eine junge Frau, die nach vielen Briefen und Gesuchen endlich die Erlaubnis als Gasthörerin erhalten hatte: Gräfin Maria von Linden. Geboren im Jahr 1869 in eine gutsituierte, adlige Familie, aufgewachsen in einer Burg, umgeben von einem großzügigen Garten und vielen Tieren, hatte das Mädchen viele Privilegien, aber nicht das der freien Bildung. Dafür besaß Maria einen unabhängigen Geist, einen starken Willen und sie begeisterte sich leidenschaftlich für die Naturwissenschaft. Und auch in anderen Punkten war sie ihrer Zeit weit voraus: Sie verweigerte sich von Kindesbeinen an den traditionellen Rollenvorgaben für Mädchen und Frauen, verortete sich offen im dritten Geschlecht, trug Männerkleider und wollte frei von den Rollenvorstellungen für die Geschlechter leben. Sie verfolgte – wie sie es nannte – ihre Bubwerdung. Maria von Linden machte weder in ihrem Auftreten noch in ihrer Autobiografie einen Hehl aus der Tatsache, dass sie weder heiraten noch Kinder bekommen, dafür aber eine ernstzunehmende Wissenschaftlerin werden wollte. Und sie nannte sich selbst: ein Sonntagskind mit wasserdichter Haut. Als erste Studentin der Universität promovierte sie in Tübingen und wurde sogar zur Professorin an der Universität Bonn ernannt, bis sie durch die Nationalsozialisten ihres Amtes enthoben wurde. 

Für dieses Sonntagskind mit wasserdichter Haut öffnen wir die Bühne zu einem Tanztheater-Stück, für das ein professionelles Team (Musik, Komposition, Choreografie, Kostüm etc.) gewonnen werden konnte. In unserem Workshop Schreiben für den Tanz entwickeln wir an drei Blockseminarterminen das Libretto, das ‚kleine Buch‘, in dem die Geschichte für die Tanzbühne entwickelt, dramaturgisch gebaut und szenisch erzählt wird. Diese Textform ist mit dem Drehbuch für einen Film vergleichbar, dient also als Arbeitsstufe auf dem Weg zur tänzerischen Performance. Studierende, die sich im Schreiben für den Tanz üben möchten, sind herzlich zu unseren Workshops eingeladen und können sich beim Studio Literatur und Theater um einen Platz bewerben. Voraussetzungen für eine Teilnahme sind die Bereitschaft zur Lektüre und Recherche, Interesse an der Hauptfigur Gräfin Maria von Linden und an der künstlerischen Praxis des Tanztheaters. Das Stück soll im Jubiläumsjahr der Universität 2027 auf die Bühne gebracht werden. 

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Wir machen Theater! Stationentheater im Botanischen Garten

Dozentin: Laura Bon  
Workshops u Gruppenarbeit im Zeitraum 23.-29.03.26 (vorlesungsfreie Zeit!), genaue Zeiten werden noch bekanntgegeben 
Maximal 16 Teilnehmer*innen 
Ort: N.N.
Schlüsselqualifikationsseminar, 3 ECTS-Punkte  

Gemeinsam mit Theaterpädagog*innen und Tänzer*innen entwickeln wir einen (interaktiven) Theaterspaziergang zum Thema Klima, Wald, Boden und Ernährung der Zukunft im Botanischen Garten/ Tropicarium auf der Morgenstelle. Nach einem gemeinsamen Einführungswochenende erarbeitet jede Gruppe eine Szene/ Station zu existierendem Textmaterial (aus Weltliteratur, Gegenwartsliteratur, dem Kreativseminar “In Wald und Flur- Kreatives Schreiben unterwegs” etc.) und kann zudem bei Interesse eine weitere Szene selbstständig entwickeln.

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