In diesem Schauhaus werden geographisch gegliedert Pflanzen höherer lagen der Tropen gezeigt. Schwerpunkte sind unter anderem die Gattungen Fuchsia und Begonia, sowie Baumfarne und Pflanzen Australiens.
"Falsche Fuchsien" im Botanischen Garten
Der Botanische Garten der Universität Tübingen hat eine bemerkenswerte Sammlung von Fuchsien. Viele dieser „wilden“ Fuchsienarten sind normalerweise im Subtropenhaus des Botanischen Gartens in Tübingen zu sehen, das derzeit jedoch leider geschlossen ist. Neben all diesen Fuchsien kann man hier auch einige „falsche Fuchsien“ entdecken, deren Blüten Fuchsienblüten ähneln, aber trotz augenscheinlicher Ähnlichkeit nicht mit den Fuchsien verwandt sind.
Fuchsien (Gattung Fuchsia) gehören zur Familie der Nachtkerzengewächse (Onagraceae) und sind meist gekennzeichnet durch eine lange Blütenröhre. Es gibt etwa 100 Arten weltweit, die meisten davon ist Südamerika. Hier kommt auch oft Kolibri-Bestäubung vor.
Wenn man genau hinsieht, erkennt man bei den "Echten Fuchsien" den unterständigen Fruchtknoten, an den sich zunächst eine Blütenröhre anschließt. Die Kelch- und Kronblätter stehen quasi am Ende dieser Röhre. Fuchsienblüten sind immer vierzählig.
Einige der "Falschen Fuchsien" möchten wir Ihnen hier vorstellen:
*wird immer wieder ergänzt*
Zum Vergleich eine "Echte" Fuchsie (F. splendens). Man sieht den unterständigen, grünen Fruchtknoten, die rote Blütenröhre und schließlich die grünlichen Kelch- und Kronblätter.
Die "Wilde Fuchsie" (Correa reflexa) kommt in Australien vor und gehört zur Familie der Rautengewächse (Rutaceae), wie die Citrus-Arten oder der Diptam. Die rötliche, lange Kronröhre ähnelt der nebenstehenden Fuchsia splendens.
Die Goldene Fuchsie stammt aus Mexiko und gehört in die Familie der Rötegewächse (Rubiaceae), wie der Kaffee oder der Waldmeister. Sie ist kurz nachdem sie in den 1980er Jahren entdeckt und beschrieben wurde, am Naturstandort ausgestorben und kommt heute nur noch in Botanischen Gärten vor.
Dermatobotrys saundersii, ein Rachenblütengewächs (Scrophulariaceae) kommt in steilen Küstenwäldern Südafrikas vor. Der kleine Strauch wächst normalerweise epiphytisch. Die roten, länglichen Blüten werden in Natur von Nektarvögeln bestäubt.
Die Don-Juan-Pflanze (Juanolloa mexicana) ist ein Nachtschattengewächs (Solanaceae) und kommt von Mexiko bis Kolumbien vor. Benannt ist sie nicht nach einem Frauenhelden, sondern den spanischen Forschern George Juan und Antonio Ulloa. Anders als bei Fuchsien ist hier der Kelch sehr auffällig und umgibt einen großen Teil der Kronröhre.
Die Kap-Fuchsie (Phygelius aequalis) gehört in die Familie der Rachenblütengewächse (Scrophulariaceae) und stammt aus Südarfika. Die Kronröhre ist lachsfarben, aber es gibt auch gelbe Formen.
Die Art Siphocampylus menattiiflorus gehört zur Familie der Glockenblumengewächse (Campanulaceae) und stammt aus Kuba.
Die Schachtelhalm-Russelie (Russelia equisetiformis) aus der Familie der Wegerichgewächse (Plantaginaceae) kommt natürlicherweise in Mittel- und Südamerika vor. Auch diese knallroten Blüten werden in Natur von Kolibris bestäubt.