Ein Vulkanausbruch, ein Anschlag, Revolutionen – wie verläuft der Wandel und wie beeinflussen Gesellschaften den Umbruch? Dazu gibt es seit sieben Jahren einen Sonderforschungsbereich. In einer virtuellen Ausstellung, zeigen die Forscher Lehren aus der Vergangenheit für die Gegenwart. „Der Wandel ist überall und das für uns Interessante ist, dass einige dieser Wandlungsprozesse als bedrohlich empfunden werden. Und wenn sie von Einigen bedrohlich empfunden werden, muss es denen noch gelingen, das einer großen Gruppe als wirkliche Bedrohung zu erklären. Und die müssen es dann glauben. Das klappt nur manchmal.“ Ewald Frie, Professor für Neuere Geschichte, gehört zu den Tübinger Forschern, die interessiert, wann Veränderungen, wann Wandel als Bedrohung erlebt wird. Wenn die meisten Menschen gar keine Veränderung wahrnehmen, dann sind sie in der Regel auch nicht ängstlich und fühlen sich und ihre Ordnung nicht bedroht. Ewald Frie: „Wenn auf der Sach-Ebene gar nichts passiert, dann ist es hoch unwahrscheinlich, dass Menschen an eine Bedrohung glauben. Aber manche Veränderungen gehen unbemerkt vor sich, andere werden skandalisiert, und manche dieser skandalisierten Dinge können dann wirklich große Bedrohungsängste hervorrufen und das kann dann eine Gesellschaft wirklich tiefgreifend prägen.“