Uni-Tübingen

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31.10.2012

"Josephinismus in der Diözese Ljubljana/Laibach"

26. November 2012, 18.15 Uhr: France M. Dolinar Gastvortrag

France M. Dolinar, Universität Ljubljana/Laibach:

"Josephinismus in der Diözese Ljubljana/Laibach"

Josephinismus oder Reformkatholizismus in Innerösterreich – Die kirchlichen Reformen des Laibacher Fürstbischofs Johann Karl Graf von Herberstein


Die innerösterreichischen Länder Steiermark, Kärnten und Krain waren bis zu Joseph II. kirchlich unter die Metropoliten von Salzburg (nördlich der Drau) und Görz (südlich der Drau) aufgeteilt. Die Suffragane des Görzer Erzbischofs waren Triest und Pedena, das Territorium des Erzbistums war jedoch durch die Pfarreien des dem Hl. Stuhl unmittelbar unterstellten Bistums Laibach/Ljubljana in allen drei innerösterreichischen Ländern durchflochten. Im Prozess der Durchsetzung der josephinischen Kirchenreformen (1780 bis 1790) haben in diesem Raum alle Bischöfe eine bedeutende Rolle gespielt: Der Salzburger Erzbischof Colloredo war zwar politisch selbstständig, trotzdem hat er als überzeugter Aufklärer fast alle von Joseph II. in Auge gefaßten Reformen in seinem Erzbistum durchgeführt. Erzbischof Edling von Görz war der entschloßenste Gegner der josephinischen Kirchenreformen und mußte deswegen auf sein Erzbistum verzichten. Bischof Herberstein von Laibach/Ljubljana nützte die vorgeschlagenen Kirchenreformen, um seine zwei großen Anliegen realisieren zu können: nämlich die territoriale und die juridische Einheit seines zersplitterten Bistums zu schaffen. Herberstein war kritisch gegenüber der Einführung eines Generalseminars für die Ausbildung des innerösterreichischen Klerus, als einziger unter den Bischöfen setzte er sich jedoch für eine unbeschränkte religiöse Toleranz ein (»jeder hat das angeborene Recht sich an die Religionsparthey zu halten, die ihm nach seiner Einsicht und gewissenhaften Prüfung die wahre zu seyn dünkt«, Hirtenbrief vom 27. Februar 1782). Deswegen wollte ihn Papst Pius VI. auf keinen Fall 1787 zum ersten Erzbischof des neuerrichteten Erzbistums und Metropolitansitzes von Laibach ernennen.

Gastvortrag auf Einladung von <link http: www.uni-tuebingen.de forschung forschungsschwerpunkte sonderforschungsbereiche sfb-923 personen internen link im aktuellen>Prof. Dr. Anton Schindling


Zeit: Montag | 26. November 2012 | 18.15 Uhr
Ort: Universität Tübingen, Hegelbau, Raum 228

Weitere Informationen:
<link http: www.uni-tuebingen.de forschung forschungsschwerpunkte sonderforschungsbereiche sfb-923 oeffentlichkeitsarbeit.html internal-link internen link im aktuellen>Yvonne Macasieb
Tel.: +49 7071 29 75095

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