Uni-Tübingen

Newsletter Uni Tübingen aktuell Nr. 4/2010: Schwerpunkt

Innovative Studiengänge und strategische Verstärkung von Schwerpunkten

1153 neue Studienanfängerplätze in der Ausbauplanung des Landes

Die Studierendenzahlen an der Universität Tübingen sind auf einem Höchststand wie zuletzt vor Einführung der Langzeitstudiengebühren Mitte der 1990er-Jahre. Und alles deutet darauf hin, dass sie noch deutlich zunehmen werden: Im kommenden Wintersemester strebt der doppelte Abiturientenjahrgang in Bayern sicher auch an die hiesigen Hochschulen, im Wintersemester 2012/13 ist dann auch in Baden-Württemberg ein doppelter Jahrgang aufzunehmen. Hinzu kommt noch die Aufhebung der Wehrpflicht. Die Universität Tübingen wird für diesen Ansturm gerüstet sein: In der Ausbauplanung der Landesregierung werden vom Wintersemester 2007/08 bis zum Wintersemester 2012/13 sukzessive in drei Tranchen insgesamt 1153 neue Studienanfängerplätze geschaffen. Etwa 30 Professorenstellen werden dafür neu eingerichtet. „Die Universität Tübingen ist sehr froh, dass die Landesregierung unsere Anträge auf zusätzliche Studienplätze bewilligt hat und wir von allen Landesuniversitäten am meisten Studienplätze erhalten werden“, erklärt Universitätsrektor Professor Dr. Bernd Engler.

„Die neuen Stellen und Studienplätze setzen wir gezielt für unsere Profilbildung in unseren Schwerpunktbereichen und vielfach in neuen interdisziplinären und innovativen Studiengängen ein“, erläutert Engler weiter. Auf diese Weise konnten folgende neue Studiengänge geschaffen werden: gemeinsam mit der Universität Stuttgart die Medizintechnik (mit 50 Studienplätzen in Tübingen), Molekulare Medizin (35), Kognitionswissenschaft (60), Umweltnaturwissenschaften (70), interdisziplinäre Amerika-Studien (35), Sprachdiagnostik und Sprachförderung: Deutsch als Zweitsprache (25). In der Planung ist noch der neue interdisziplinäre Studiengang Nano-Science mit 60 Plätzen, der sich in Kooperation von Physikern, Chemikern und Biologen mit Nanostrukturen beschäftigen wird und zum kommenden Wintersemester eingerichtet wird.

Ausgebaut werden außerdem Schwerpunkte in Forschung und Lehre wie die Medienwissenschaft/Medieninformatik, wo 110 neue Plätze geschaffen werden, oder die Empirische Bildungsforschung (50 neue Plätze in der Erziehungswissenschaft). In weiteren sehr stark nachgefragten Fächern erlauben zusätzliche Professuren neue strukturbildende Schwerpunktsetzungen und Spezialisierungen, so etwa in Biochemie (30) und Pharmazie (70) sowie in Internationaler Betriebs- und Volkswirtschaftslehre (100).

Zur Ausbauplanung „2012“ gehört auch das künftige Zentrum für Islamische Studien/Islamische Theologie mit 40 Studienanfängerplätzen ab dem Wintersemester 2011/12 sowie zwei Professuren, die mit Professorinnen aus dem 200-Professorinnenprogramm von Bund und Ländern in Anglistik und Chemie besetzt werden konnten. In diesem Programm war die Universität Tübingen mit ihrem Gleichstellungskonzept erfolgreich. Schließlich gibt es für Fächer, die im letzten Wintersemester einen Studentenansturm erlebt haben, wie die Lehramtsstudiengänge in den Neuphilologien und Soziologie, in einer „Sonderausbautranche“ 162 neue Studienanfängerplätze, die dann bei nachlassendem Bedarf wieder abgebaut werden.

Als besonders hilfreich empfindet Rektor Bernd Engler, „dass das Ministerium bei der Besetzung der neuen Stellen eine hohe Flexibilität erlaubt.“

Michael Seifert