Uni-Tübingen

Newsletter Uni Tübingen aktuell Nr. 3/2011: Neu erschienen

Spezialbibliographie „Die Universität Tübingen und der Nationalsozialismus.“ im Internet

Universitätsarchiv Tübingen veröffentlicht Bibliographie mit rund 800 Publikationen

Vor mehr als 30 Jahren erschien die „Bibliographie zur Geschichte der Universität Tübingen“. Von den darin verzeichneten 9393 Aufsätzen und Monographien thematisieren immerhin 50 die Geschichte der Hochschule in der Zeit des Nationalsozialismus. Demgegenüber umfasst allein der im vorigen Jahr unter Federführung von Professor Dr. Urban Wiesing veröffentlichte Sammelband „Die Universität Tübingen im Nationalsozialismus“ nicht weniger als 34 Beiträge von 40 Autoren. Zeitgleich mit diesem Werk legte das Universitätsarchiv eine umfangreiche Spezialbibliographie „Die Universität Tübingen und der Nationalsozialismus“ vor. Sie umfasst nahezu 800 Publikationen, die in einem weit gefassten Sinn als Beitrag zur Geschichte der Universität Tübingen im Nationalsozialismus einschließlich dessen Vor- und Nachgeschichte gelten können. Gegliedert in die Kapitel „Die Universität als Ganze“, „Fakultäten, Fächer, Institute und Kliniken“, „Universitätsnahe Einrichtungen und Vereinigungen“ dokumentiert die Bibliographie nicht nur den aktuellen Forschungsstand, auch die verbliebenen Forschungslücken lassen sich leicht identifizieren.


Die Bibliographie bietet aber auch eine Fülle von Zusatzinformationen zum institutionellen Aufbau und zum Lehrkörper der Universität. So lassen sich die Namen der Rektoren, der Dekane oder Studentenschaftsführer, der Instituts- und der Klinikdirektoren oder die Gründungsjahre der Institute und ihre mitunter rasch wechselnden Bezeichnungen bequem nachschlagen. Nicht nur sind sämtliche studentischen Vereinigungen aufgeführt, die zwischen 1932 und 1945 in Tübingen existierten, auch die Mitgliederzahlen werden genannt. Hinzu kommen rund 370 Biogramme. Berücksichtigt wurden sämtliche Lehrstuhlinhaber, die zwischen 1933 und 1945 in Tübingen lehrten, auch diejenigen, zu denen keine Literatur ermittelt werden konnte. Lehrbeauftragte, Dozenten und andere Mitarbeiter wurden mit Blick auf NS-spezifische Karrieren und die politische Relevanz ihrer Fächer in Auswahl berücksichtigt, ebenso Studierende und andere Einzelpersonen. Umfangreiche Register erleichtern die Benutzung. Diese Bibliographie soll helfen, künftige Forschungen anzuregen und zu erleichtern. Denn trotz aller Fortschritte ist die braune Vergangenheit der Universität Tübingen noch keineswegs abschließend aufgearbeitet.


Die Universität Tübingen und der Nationalsozialismus. Eine Bibliographie. Bearbeitet von Johannes Michael Wischnath in Verbindung mit Irmela Bauer-Klöden: www.uni-tuebingen.de/UAT/w726/w726fram.htm

Michael Wischnath

Weitere Literaturangaben:

  1. Bibliographie zur Geschichte der Universität Tübingen. Im Auftrag der Universität herausgegeben von der Universitätsbibliothek. Bearbeitet von Friedrich Seck, Gisela Krause, Ernestine Stöhr, Tübingen 1980 (Contubernium. Beiträge zur Geschichte der Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Bd. 27).
  2. Urban Wiesing, Klaus-Rainer Brintzinger, Bernd Grün, Horst Junginger, Susanne Michl (Hrsg.): Die Universität Tübingen im Nationalsozialismus, Stuttgart 2010 (Contubernium. Tübinger Beiträge zur Universitäts- und Wissenschaftsgeschichte, Bd. 73).