Uni-Tübingen

Newsletter Uni Tübingen aktuell Nr. 4/2011: Forschung

Forschen für die Mobilität der Zukunft

Das Projekt „eE-Tour Allgäu“ will Elektromobilität fördern, die Geographen der Universität Tübingen sind dabei

Elektromobilität ist besonders in den letzten Jahren zu einem wichtigen Thema geworden. Mit dem Projekt „eE-Tour Allgäu, effiziente Elektromobilität & Tourismus“ sollen die Möglichkeiten der Elektromobilität für den Tourismus im Allgäu erforscht und realisiert werden. Auch der Fachbereich Geowissenschaften der Universität Tübingen ist seit Beginn des Projektes durch die Geographie daran beteiligt. Professor Dr. Rainer Rothfuß, AG Humangeographie, und Professor Dr. Volker Hochschild, AG Geoinformatik, sind Leiter des Forscherteams in Tübingen. Gefördert wird das Projekt durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie mit dem Fördervorhaben „Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) für Elektromobilität“.


Das Allgäu zeichnet sich als eine der größten zusammenhängenden Tourismusregionen Deutschlands aus. Hauptaugenmerk des Projektes liegt auf der Einführung und Nutzung der Elektromobilität im ländlichen Raum in Kombination mit der Vielfalt der elektrischen Flotte: Rund 50 Elektrofahrzeuge – Leichtelektrofahrzeuge, Pedelecs, Segways und Elektroautos – werden vor allem im Tourismus und bei Stadtwerken eingesetzt. Hotels haben so die Möglichkeit, ihren Gästen das Elektrofahrzeug auszuleihen. „Insgesamt haben wir festgestellt, dass gerade Touristen großes Interesse daran hatten, diese Fahrzeuge zu testen“, erklärt Rainer Rothfuß. „Viele konnten sich auch vorstellen, so ein Auto zu kaufen.“ Interessant sei auch, dass gerade Tester von Pedelecs Vorurteile gegen diese elektrisch unterstützen Fahrräder hatten. „Danach waren alle durchweg begeistert.“

Im Vordergrund der Arbeit der Tübinger Geographen steht die Analyse räumlicher Mobilitätsmuster der Nutzer und ihrer räumlichen Auswirkungen. So wurden etwa 14 optimale Standorte für Ladesäulen hinsichtlich der Erreichbarkeit modelliert. Zusätzlich wurde ein besonderer Schwerpunkt auf die Frage der Reichweite gelegt. Dabei konnte die Arbeitsgruppe feststellen, dass die Unterschiede bei gleicher Streckenlänge je nach Steigung und Außentemperatur bis zu 30 Prozent betragen können. Deshalb unterstützt die AG Geoinformatik um Volker Hochschild die Entwicklung eines Navigationsgeräts, welches angibt, wie weit der Fahrer noch kommt. „Das Projektziel ist es natürlich, solche Produkte auf den Markt zu bringen“, sagt Rainer Rothfuß. Im Projekt eE-Tour Allgäu sieht er einen wichtigen Beitrag auf dem Weg zur Elektromobilität. „Gerade bei Pedelecs könnte noch mehr passieren. Diese sind auch für Tübingen eine gute Sache“, erklärt er. „Pendler wären nicht mehr auf Autos angewiesen, gerade in einer so umweltbewussten Stadt ist das eine gute Alternative“.


Mehr Informationen zum Projekt „eE-Tour Allgäu“: www.ee-tour.de


Simona Steeger-Przytulla