Uni-Tübingen

Newsletter Uni Tübingen aktuell Nr. 4/2011: Leute

Gleichstellung als Modernisierungs- und Qualitätsmerkmal: Familienfreundliches Umfeld steht an erster Stelle

Karin Amos, Professorin der Erziehungswissenschaft, ist neue Gleichstellungsbeauftragte an der Universität Tübingen

Seit Oktober 2011 ist Karin Amos neue Gleichstellungsbeauftragte der Universität Tübingen. Seit 2006 ist Karin Amos Professorin für Erziehungswissenschaft mit Schwerpunkt Allgemeine Pädagogik unter besonderer Berücksichtigung international vergleichender Bildungsforschung und interkultureller Pädagogik an der Universität Tübingen.


Einen Schwerpunkt ihrer neuen Arbeit sieht sie besonders in der Begleitung der Berufungsverfahren. „Es gibt Wissenschaften, in denen der Anteil der Studentinnen sehr gering ist“, erklärt sie. „Eine verstärkte Berufung von Frauen wäre ein gutes Vorbild.“ Besonders wichtig ist Karin Amos auch ein familienfreundliches Umfeld an der Hochschule, das „Dual Career“- Konzept etwa, also der Versuch, das Umfeld auch für den Partner gut zu gestalten. Auch flexible Arbeitszeiten, nicht nur für Frauen, sind ein Thema, ebenso die Nachwuchsförderung bereits vor der ersten Berufung. „Viele Frauen gehen auf dem Weg in die Wissenschaft verloren, obwohl sie begabt und begeistert sind“, sagt Amos. „Dem müssen wir natürlich entgegensteuern.“ Für ihre Arbeit hat die Wissenschaftlerin optimale Bedingungen gefunden: „Die Zusammenarbeit mit dem Rektorat ist routiniert und gut strukturiert“, sagt die neue Gleichstellungsbeauftragte. „und ich habe ein kompetentes Team an meiner Seite, das sehr gute Arbeit leistet.“


Amos wurde 1961 in Frankfurt/Main geboren und studierte Anglistik und Geschichte an der Katholischen Universität Eichstätt und an der Universität Frankfurt/Main. Anschließend arbeitete sie als Teaching Assistant am Mills College in Oakland, Kalifornien in den USA. 1992 promovierte sie in Eichstätt. Nach sechsjähriger Assistenztätigkeit in Frankfurt habilitierte sie sich dort im Jahr 2002. Anschließend war Amos in Frankfurt als Hochschuldozentin und in ihrem Fachbereich Erziehungswissenschaft auch als Gleichstellungsbeauftragte tätig. „Die Themen Differenz und Gleichberechtigung, die in unterschiedlicher Form in Wissenschaft und Politik bearbeitet werden, interessierten mich schon damals“, sagt sie.


Amos Arbeitsschwerpunkt ist die Internationalisierung von Erziehung und Bildung. Ein wichtiges Thema sei in diesem Zusammenhang, wie der gesellschaftliche Wandel Bildungssysteme beeinflusse, sagt die Wissenschaftlerin. "Aus der Forschung zur Entwicklung der Kreativwirtschaft - und dazu gehört auch die Wissenschaft - weiß man, dass ,Diversität' äußerst produktiv wirkt." So setzten Konzerne wie Microsoft längst bewusst auf heterogene Teams: "Dies gilt als anregender Faktor für Kreativität und Innovationen im Unternehmen."

Homepage der Gleichstellungsbeauftragten der Universität Tübingen


Simona Steeger-Przytulla