Uni-Tübingen

Newsletter Uni Tübingen aktuell Nr. 2/2012: Studium und Lehre

Die „Lange Nacht der aufgeschobenen Hausarbeiten“

Großer Andrang in der Universitätsbibliothek Tübingen - Reportage von einer Studierenden, die im Organisationsteam der Langen Nacht mitgearbeitet hat.

Endlich ist es so weit: Die erste Tübinger „Lange Nacht der aufgeschobenen Hausarbeiten“ beginnt. Um 18 Uhr geht es los. Schreibsüchtige Studierende treffen in der Universitätsbibliothek (UB) ein und versuchen sich zu orientieren. Eine Studentin möchte wissen: „Sind wirklich alle Räume im Ammerbau offen? Ich möchte vor allem die ganze Nacht lang schreiben.“


Die angemeldeten Tutoren und Mentoren sind bestens vorbereitet und mit Begeisterung bei der Sache. „Ich hatte gerade ein Beratungsgespräch von über einer Stunde. Die Studentin hatte sich davor extra angemeldet und mir ihre Hausarbeit zugeschickt“, sagt Sonja Völker, die Tutorin für das Fach Latein. Auch die Beratungsangebote der anderen Fächer und der EDV-Support werden stark frequentiert.

Allmählich wird es voll in der UB, und es sind auch einige Studierende zu hören, die nicht Deutsch sprechen, sondern zum Beispiel Englisch, Spanisch, Italienisch oder Rumänisch. Gemeinsam schwitzen und leiden zahlt sich aus. Dieses Gruppengefühl kommt bei sehr vielen gut an - zu wissen, dass man nicht allein ist. Nur eine Handvoll Studierende bringt tatsächlich einen Schlafsack zur Veranstaltung mit, um sich zwischendrin einmal hinlegen zu können. Die Mehrheit möchte durchgehend arbeiten. Obwohl manche nur aus reiner Neugier gekommen sind, um mal zu schauen „wie weit man kommt“, schaffen es viele, immerhin ein, zwei Seiten – oder sogar eine ganze Hausarbeit zu schreiben.


Schon früh in der Nacht kann man sich bei Yoga-Kursen und den Angeboten des Hochschulsports entspannen. Am besten kommt dabei die Mobile Massage an: Fast pausenlos werden bis 23.00 Uhr die Studierenden, die einen Platz ergattern konnten, massiert: „Ich habe von meiner Freundin erfahren, dass die Mobile Massage richtig gut ist. Leider war die Anmeldeliste aber schon nach 15 Minuten voll“, klagt ein Student.

Im Ammerbau gibt es die Kinderbetreuung. „Super, dass bei dieser Veranstaltung auch an die Studierenden mit Kind gedacht wurde!“, freut sich eine der Mütter. Eine andere sagt: „Vor den Kindern haben wir vor allem nachts an unseren Hausarbeiten gearbeitet. Schön, dass das heute mal wieder möglich ist.“ Zuverlässige Betreuerinnen und die zentrale Lage innerhalb der UB schaffen ein angenehmes Arbeitsklima und geben zugleich die Gewissheit, sofort bei den Kindern sein zu können, falls es doch mal nötig ist.


Die erste Tübinger „Lange Nacht“ geht schließlich ohne größere Probleme um 6.00 Uhr früh zu Ende. Diejenigen, die dabei waren, sind sich einig: Sie darf gerne wieder stattfinden. Das Fernsehen könne aber beim nächsten Mal vor der Tür bleiben.

Raluca Corpadean