Uni-Tübingen

Newsletter Uni Tübingen aktuell Nr. 1/2019: Schwerpunkt

Die Fertigstellung der Dissertationsschrift

Erster Teil der Abschlussphase einer Promotion

Die Fertigstellung der Dissertationsschrift bildet den ersten Teil der Abschlussphase einer Promotion. Für die Fertigstellung müssen drei Voraussetzungen erfüllt sein:

  1. die Entscheidung, dass die der Dissertation zugrunde liegende Forschungsfrage ausreichend beantwortet werden kann, das heißt die eigentliche Forschungsarbeit ist beendet,
  2. die Ergebnisse liegen vor und
  3. die Rohfassung der Arbeit ist verfasst.

Vor der Einreichung der Dissertation muss aus dieser Rohfassung im Zuge der Überarbeitung ein möglichst gut lesbarer Text entstehen. Dabei sind mehrere Ebenen wichtig, die bei der Überarbeitung idealerweise getrennt voneinander betrachtet werden. Dies sollte auch in der Zeitplanung entsprechend berücksichtigt werden.

Zunächst empfiehlt es sich, die inhaltliche Ebene in den Blick zu nehmen, also die Korrektheit und Nachvollziehbarkeit der Aussagen und der Argumentation. Daran anschließen können sich sprachliche Korrekturen, etwa die Vereinfachung von Sätzen oder die Anpassung von Formulierungen. Hierbei sollte auch auf eine einheitliche Nomenklatur geachtet werden.

Nun stehen die Formalia auf dem Programm. Dies beinhaltet die Überprüfung von Zitaten und Quellenangaben sowie die Formatierung. Abschließend sollte noch ein Korrekturdurchgang mit Blick auf Rechtschreibung und Zeichensetzung eingeplant werden. Einige dieser Arbeitsschritte können schon beim Schreiben der Arbeit erfolgen – beispielsweise das Überarbeiten einzelner Abschnitte oder Kapitel, während an anderen noch geschrieben wird. Auf jeden Fall sollte ausreichend Zeit für die Korrekturen am ganzen Text eingeplant werden. Denn viele Dinge wie beispielsweise Vor- und Rückverweise oder die Formatierung können erst sinnvoll überprüft werden, wenn der vollständige Text vorliegt. Die Arbeit an einer Dissertation erfolgt über einen längeren Zeitraum, in dem der Text immer wieder gelesen und geändert wird. Daher ist es empfehlenswert, die abschließenden Korrekturen von einer Person durchführen zu lassen, die den Text nicht so gut beziehungsweise noch gar nicht kennt. Diese Person sollte sorgfältig ausgewählt werden und konkrete Fragen an die Hand bekommen. So könnten sich fachfremde Leser auf die korrekte Rechtschreibung konzentrieren, Leser, die sich im Thema besser auskennen, hingegen Rückmeldungen zur Schlüssigkeit der Argumentation. Wichtig ist: die abschließende und insbesondere die inhaltliche Verantwortung bleibt immer bei der Autorin beziehungsweise dem Autor.

Julia Schmidt

Weitere Hinweise und Vorschläge zur Überarbeitung wissenschaftlicher Texte im WIKI der Graduiertenakademie