Uni-Tübingen

Newsletter Uni Tübingen aktuell Nr. 2/2019: Studium und Lehre

Ars legendi-Fakultätenpreis Sportwissenschaft für Verena Burk

"Ideal einer ausgewiesenen Wissenschaftlerin mit besonderem Interesse und Engagement für die Lehre"

Die Tübinger Sportwissenschaftlerin Dr. Verena Burk wird in diesem Jahr ausgezeichnet mit dem Ars legendi-Fakultätenpreis Sportwissenschaft. In der Begründung der Jury aus Fachvertretern, Vertretern der Hochschuldidaktik sowie Studierenden heißt es, die Wahl fiel "auf eine hervorragende Kandidatin, die in eindrucksvoller Weise das Ideal einer ausgewiesenen Wissenschaftlerin mit besonderem Interesse und Engagement für die Lehre verkörpert."

Verena Burk ist seit knapp zwanzig Jahren am Institut für Sportwissenschaft der Universität Tübingen tätig. Sie kam 1999 von Darmstadt an den Neckar, zusammen mit Professor Helmut Digel. Im Jahr 2003 promovierte sie, arbeitete seitdem als Akademische Rätin und seit 2009 als Akademische Oberrätin am Institut.

Bachelor Sportwissenschaft mit Profil Medien und Kommunikation

Verena Burk ist Koordinatorin des Bachelorstudiengangs Sportwissenschaft mit dem Profil Medien und Kommunikation (ehemals Sportpublizistik). Einen vergleichbaren Studiengang an staatlichen Universitäten gibt es sonst nur noch an der Deutschen Sporthochschule Köln. Jedes Wintersemester werden 17 Studierende zugelassen. "Wir geben Einblick in die verschiedenen Felder der Kommunikation: Bewegtbild, Hörfunk, Print, Social Media, PR. Die Studierenden können bei uns überall mal reinschauen, Vertiefungen sind je nach Neigung dann im Rahmen des Pflichtpraktikums (450 Stunden) möglich. Nahezu alle unsere Studierenden schließen den Studiengang auch erfolgreich ab. Einige von ihnen machen nach dem Bachelor noch einen Master oder schließen ein Lehramtsstudium an – der Großteil geht ins Volontariat oder absolviert ein Traineeprogramm", so Burk. "Wir haben den Anspruch, dass wir unsere Absolventen fit für den Arbeitsmarkt machen", sagt sie. "Einige von ihnen arbeiten heute beim Spiegel, der Süddeutschen Zeitung, bei Onlineplattformen oder dem Fernsehsender Sky. Andere kommen im PR-Bereich – beim VFB Stuttgart oder auch in Sportverbänden –, bei Agenturen oder in sportfremden Branchen unter", fügt Verena Burk nicht ohne Stolz hinzu. 

Duale Karriere für Spitzensportler

Die promovierte Sportwissenschaftlerin Burk ist an der Universität Tübingen auch Ansprechpartnerin für Spitzensportlerinnen und Spitzensportler und zuständig für den Bereich Duale Karriere. Hierzu gibt es einen Vertrag der Universität mit dem Studierendenwerk Tübingen-Hohenheim und dem Olympia-stützpunkt Stuttgart als Kooperationspartner. Außerdem gibt es eine Spitzensportlerquote: 1 Prozent der Studienplätze sind reserviert für Kaderathleten. Verena Burk berät die Spitzensportler und schaut, dass die Vorgaben des Vertrages auch in den Fachbereichen umgesetzt werden, zum Beispiel flexible Anwesenheitszeiten, flexible Prüfungstermine, Gewährung von Urlaubssemestern oder auch Hilfe bei der Wohnraumbeschaffung. Für eine Studie untersucht sie außerdem gerade das Thema "Duale Karriere" im internationalen Vergleich.

Best Practice: SportSirene und ARD Forum Sport

Ein erfolgreiches Lehrprojekt von Verena Burk ist die Zeitschrift SportSirene, die seit zehn Jahren jährlich erscheint. In einer Lehrredaktion lernen die Studierenden dabei alle Aspekte der Magazinerstellung. 

In einem anderen Praxisseminar haben ihre Studierenden zuletzt Interviewtechniken erlernt und in der Praxis angewandt. Ergebnis: der 2016 erschienene Band: "Werte leben. Protagonisten des Spitzensports im Gespräch mit Studierenden"

Am 7. November findet in Berlin das 7. ARD Forum Sport statt, diesmal in Zusammenarbeit mit dem RBB. Verena Burk koordiniert und organisiert diese Veranstaltung mit der ARD Sportkoordination, einem Team aus dem Arbeitsbereich Sportökonomik, Sportmanagement und Sportpublizistik und Studierenden des Bachelor-Studiengangs Sportwissenschaft mit dem Profil Medien und Kommunikation. Im vergangenen Jahr drehte sich alles um das Thema "EM – WM – Olympia: Sportliche Großereignisse zwischen Faszination und Ablehnung". Für das Thema wurden Expertinnen und Experten aus Sport, Medien, Wissenschaft und Wirtschaft eingeladen, um Erfahrungen und Meinungen in verschiedenen Gesprächsrunden auf dem Podium auszutauschen.

Mitte Mai organisiert Verena Burk mit ihren Studierenden die Deutsche Hochschulmeisterschaft (DHM) im Sportschießen.

Neues Projekt mit den Tigers Tübingen

Die neueste Kooperation von Verena Burk ist ein Projekt mit der Basketballmannschaft Tübingen Tigers und der Internetplattform Airtango: "Alle Vereine der 2. Bundesliga müssen Bewegtbilder ihrer Spiele der Plattform Airtango zur Verfügung stellen – das ist eine Vorgabe der Liga. Wir bereiten das im Juni und Juli in einer Lehrredaktion mit 12 Studierenden für die kommende Saison vor, die im September startet. Wir übernehmen dabei Kamera, Bildregie und Kommentierung – zusammen mit einem Lehrbeauftragten des SWR, der Alumnus unseres Instituts ist. Airtango und die Tigers Tübingen stellen uns hierfür das komplette Equipment zur Verfügung", so Burk.

"Sport konzipieren, organisieren, evaluieren" – für die Lehre ist Verena Burk immer auf der Suche nach neuen Projekten. Ihr Anspruch: Lehrveranstaltungen mit Praxisbezug und Projekte, die von den Studierenden tatsächlich umgesetzt werden – keine Planspiele. 

Maximilian von Platen

Ars Legendi Fakultätenpreis

Der Ars Legendi Fakultätenpreis ist dotiert mit 10.000 Euro und wird verliehen für herausragende, innovative und beispielgebende Leistungen in Lehre, Beratung und Betreuung. Er wird vergeben vom Stifterverband und dem Fakultätentag Sportwissenschaft in Zusammenarbeit mit der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft, die diesjährige Preisverleihung findet am 31. Mai in Heidelberg statt.

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