Dozentin: Dagmar Leupold

Beginn: 25.04.2018, c.t.

Wilhelmstraße 19-23, Raum -1.19 (Untergeschoss)

max 20 TN

3 ECTS-Punkte

Dieses Seminar setzt sowohl Schreiberfahrung voraus als auch Erfahrung mit dem Besprechen von literarischen Texten und eine solide Lektürebasis.

Mythen und Märchen nacherzählen, neu erzählen und erfinden – darum soll es in diesem Seminar gehen. Niemand muss befürchten, einen zweiten Ulysses schreiben zu müssen, vielmehr geht es um die Erkenntnis und praktische Anwendung der Tatsache, dass literarische Texte immer (auch) im Stoffwechsel mit „Vor-Schriften“ (ent-)stehen. Das können Protagonisten sein, aber auch Motive und formale Anleihen. Willkommen sind auch Versuche wie der Ulrich Plenzdorfs, der in den 70er-Jahren „Die neuen Leiden des jungen W.“ schrieb und damit gleich drei Vorgänger-Texte in Bezug zur DDR-Realität setzte: Goethes „Die Leiden des jungen Werther“, Salingers „Der Fänger im Roggen“ und Dafoes „Robinson Crusoe“.

Wir werden gemeinsam Beispiele (meist in Auszügen) „gestandener“ Autoren lesen, die sich im beschriebenen Sinn mit literarischen Vorlagen auseinandersetzten – gewissermaßen als Vorglühen. Im Mittelpunkt der Seminararbeit und –diskussion werden aber die Texte der TeilnehmerInnen stehen. Wer mag, kann sich zur Vorbereitung schon einmal schmökernd auf die Suche nach Spuren machen.