Werkstatt Erzählende Prosa
Dagmar Leupold Beginn: 23.10.2019
Wortmacht / Machtwort
Maximal 20 Teilnehmer Mi 16-18 Uhr
Ort: Raum –1.19, Wilhelmstr. 19 - 23, Beginn c.t.
Schlüsselqualifikationsseminar, 3 ects
In Zeiten zunehmender sprachlicher Verrohung und Enthemmung, rhetorischer Aufrüstung, von shit storms und Dynamiken einer Schwarmintelligenz ist die Frage nach der Rolle der Sprache – sowohl im öffentlichen, politschen, digitalen und privaten Raum als auch in der Literatur – noch brisanter geworden. Gewalt ist ubiquitär: Als militärischer Konflikt, als Strategie problematischer Lebenssituationsbewältigung, als verbale Äußerung und gestisches Repertoire; die Literatur von Homer über Kleist bis, z.B., Bret Easton Ellis verhandelt Gewalt. Aber übt sie sie auch aus? Ist Schreiben Handeln? Kann Wortmacht ein Machtwort sprechen und damit den ersten Satz der Genesis „am Anfang war das Wort“ in sein Gegenteil verkehren: Das Wort ist am Ende?
Solche und ähnliche Fragen werden uns beschäftigen. Im Zentrum stehen die von den Teilnehmerinnen verfassten Texte, die wir im Plenum diskutieren werden, flankiert von Beispielen sowohl literarischer Texte (in Auszügen) „gestandener“ Autoren und Autorinnen als auch theoretischer Abhandlungen. Vorschläge dazu sind höchst willkommen!