Uni-Tübingen

attempto online - Research

15.11.2019

Zielscheibe Schiedsrichter

Expertenrunde zur Veröffentlichung von Thaya Vesters Langzeitstudie zum "Sicherheitsgefühl von Schiedsrichtern im Amateurfußball"

Dr. Thaya Vester stellt ihre Studie "Zielscheibe Schiedsrichter - immer noch?" vor.

Dr. Thaya Vester, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Kriminologie der Universität Tübingen, hat am Tübinger Institut für Sportwissenschaft zum Thema „Sicherheitsgefühl und zur Opferwerdung von Schiedsrichterinnen und Schiedsrichtern im Amateurfußball“ promoviert. Dafür lieferten ihr zwei Vollerhebungen unter den Unparteiischen im Württembergischen Fußballverband wertvolle Erkenntnisse im Vergleich zweier Spielzeiten im Abstand von fünf Jahren. 

Jetzt ist Vesters Langzeitstudie als Buch erschienen. Anlass für den Württembergischen Fußballverband, Experten und Medienvertreter zu einem Pressegespräch einzuladen. Dabei diskutierten Schiedsrichterin Serafina Guidara (SRG Nürtingen), DFB-Bundesliga-Schiedsrichter Markus Schmidt (Stuttgart), wfv-Schiedsrichter-Lehrwart Dr. Jochen Härdtlein, Sportwissenschaftler Prof. Dr. Ansgar Thiel (Direktor des Instituts für Sportwissenschaft der Universität Tübingen) und DFB-Vizepräsident Ronny Zimmermann über die Frage „Zielscheibe Schiedsrichter – immer noch?“.

Zunächst wurden die wichtigsten Erkenntnisse aus der Schiedsrichter-Studie vorgestellt von Dr. Thaya Vester:

  • Schiedsrichter fühlen sich auch im Abstand von fünf Jahren noch gleich sicher bei ihrer Tätigkeit auf dem Platz. 
  • Schiedsrichterinnen haben eine deutlich kürzere Karriere auf dem Platz als Männer, werden aber dennoch signifikant häufiger diskriminiert.
  • Es besteht eine statistische Häufung regionaler und saisonaler Schwankungen mit einem Schwerpunkt von Spielabbrüchen im Spätherbst.
  • Die Studie liefert nahezu keinen Unterschied in der Häufung von Beleidigungen im Abstand von fünf Jahren. 
  • Häufig werden Einwechselspieler als Verursacher von Gewalt auffällig.

„Der wfv arbeitet im Schiedsrichterbereich vorbildlich, beispielsweise was die Thematik der Platzordner angeht. Es war von Anfang an eine ergebnisoffene Studie, der Verband hat seine Hosen komplett runter gelassen und mir alle Informationen zur Verfügung gestellt“, betonte Dr. Thaya Vester in der anschließenden Diskussion.

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