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18.11.2015

Biomedizinische Forschung – Chancen und Potentiale

Immuntherapie mit neuen Anti-Tumor Antikörpern: Nicht nur eine wissenschaftliche Herausforderung

Jedes Jahr erhalten fast eine halbe Million Menschen in Deutschland die Diagnose „Krebs“. Leider sind immer noch viele Krebsarten nicht gut behandelbar. Für diese Tumorarten läuft die Erforschung neuer Therapiemöglichkeiten auf Hochtouren.

Kaum ein Gebiet wird hierbei im Augenblick so intensiv beforscht wie Immuntherapien gegen Krebserkrankungen. Das Immunsystem kann eine sehr wirksame Waffe gegen Tumore sein, wenn es die richtige Unterstützung erhält. Der Grundgedanke der Immuntherapie ist, das körpereigene Abwehrsystem in die Lage zu versetzen, den Krebs zu beseitigen.

Dies stellt Krebsmediziner und Forscher vor zahlreiche Herausforderungen. Zum einen gilt es, tumorspezifische Merkmale als Zielantigen auf Krebszellen zu finden, die im Idealfall nicht auch auf gesunden Zellen vorkommen. Das ist kompliziert und aufwändig, da Tumorzellen sich von gesunden Körperzellen nur wenig unterscheiden und gesundes Gewebe nicht zerstört werden darf. Zudem müssen Möglichkeiten entwickelt werden, das Immunsystem dann gegen diese Merkmale potent zu stimulieren, ohne eine ungezielte Immunreaktion auszulösen und damit bedrohliche Nebenwirkungen zu verursachen. Eine weitere Herausforderung ist der Transfer von Forschungsergebnissen in die Praxis, von der Entwicklung im Labor bis zur klinischen Behandlung eines Krebspatienten können zwischen zehn und 25 Jahre vergehen.

Wir laden Sie ein, den Vortrag „Immuntherapie mit neuen Anti-Tumor Antikörpern: Nicht nur eine wissenschaftliche Herausforderung“ am Donnerstag, 19. November um 18:15 Uhr im Tübinger Kupferbau zu besuchen. Im Rahmen seines Vortrags geht Professor Helmuth Salih der Frage nach, mit welchen Strategien sich neue Tumor-Antikörper entwickeln lassen oder wie bestehende modifiziert werden können. Darüber hinaus zeigt er Wege, wie es gelingen kann, Patienten schneller mit den notwendigen Wirkstoffen zu versorgen.


In der Vorlesungsreihe „Biomedizinische Forschung ‒ Chancen und Potentiale“ stellen Tübinger Wissenschaftler aktuelle Projekte aus ihren Forschungsbereichen vor. Die Reihe findet jeweils donnerstags, 18 Uhr c. t. im Hörsaal 21 des Kupferbaus (Hölderlinstr. 5) statt. Der Eintritt ist frei, es ist keine Anmeldung nötig.

Programm

  • 19.11.2015
    Prof. Helmut Salih
    Die Zukunft der Krebstherapie
    Immuntherapie mit neuen Anti-Tumor Antikörpern:
    Nicht nur eine wissenschaftliche Herausforderung
  • 26.11 2015
    Prof. Hubert Preißl
    Dem Zucker zu Leibe rücken
    Insulinwirkung im Gehirn:
    Ein Beispiel für die Wechselwirkung tierexperimenteller und humaner Forschung
  • 3.12.2015
    Prof. Stefan Laufer
    Arzneistoffentwicklung, ein moderner Zehnkampf
    Von der ersten Idee bis hin zur Verordnung durch den Arzt
  • 10.12.2015
    Prof. Alireza Gharabaghi
    Hirn*Schritt*Macher bei Parkinson
    Neurotechnologie zwischen Selbstbestimmung und Selbstbegrenzung.
  • 17.12. 2015
    Prof. Cornelius Schwarz
    Was genau machen die kleinen grauen Zellen?
    Assoziatives Lernen und Signalverarbeitung im Großhirn am Beispiel der Tastwahrnehmung.
  • 14.01.2016
    Prof. Ghazaleh Tabatabai
    Zielgerichtete Therapiestrategien gegen Tumore in Gehirn und Rückenmark
    Stand der Dinge und Perspektiven
Eberhard Karls Universität Tübingen
Hochschulkommunikation
Dr. Karl Guido Rijkhoek
Leitung
Antje Karbe
Pressereferentin
Telefon +49 7071 29-76789
Telefax +49 7071 29-5566
antje.karbe[at]uni-tuebingen.de

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