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05.10.2022

Studium Generale startet wieder

Kostenlose Vorlesungsreihen der Universität Tübingen werfen einen interdisziplinären Blick auf die Ukraine, Umbrüche in der Arbeitswelt und die Asterix-Comics

Das Studium Generale der Universität Tübingen bietet im Wintersemester 2022/23 acht Vorlesungsreihen an, darunter zu hochaktuellen Themen wie der Ukraine, Umbrüchen in der Arbeitswelt oder der Situation junger Menschen in der Pandemie. In weiteren Ringvorlesungen geht es um den Tod, jüdisch-muslimische Beziehungen, die (Global)geschichte Schwabens, „Das Neue“ als Denkfigur der Moderne und Asterix aus Sicht der Wissenschaft.

Der Zugang ist kostenlos und ohne Anmeldung möglich. Die Veranstaltungen finden in Präsenz statt, vereinzelt werden Vorlesungen im hybriden Format angeboten. Detaillierte Informationen und Programmflyer unter www.uni-tuebingen.de/studium-generale. Der Flyer kann auch in gedruckter Form unter sekretariat-kommunikationspam prevention@zv.uni-tuebingen.de bestellt werden.

Professorin Maria Moog-Grünewald (Romanistik/Komparatistik) reflektiert in ihrer Vorlesungsreihe Das Neue – eine Denkfigur der Moderne (Montag, 18:15 Uhr, Hörsaal 21) das Neue als ein Merkmal, das die Moderne von der Antike – jeweils verstanden als „longue durée“ – grundlegend unterscheidet. Ausgehend von Begriff und Sache der ‚Neugierde‘ (von Platon bis Thomas von Aquin) und deren unterschiedlicher Bewertung zeigt sie an scheinbar so heterogenen Beispielen wie Vasaris „Lebensbeschreibungen“, dem Porträt in der Renaissance, den Manifesten des Modernismus u.a., dass die Denkfigur des Neuen letztlich alle Bereiche (Politik, Philosophie, Kunst u.a.) seit Beginn der Neuzeit bestimmt.

Digitalisierung, Globalisierung und das Ringen um Klimaziele verändern unsere Arbeitswelt. Die Reihe „Arbeit im Umbruch: Kann eine erfolgreiche Transformation gelingen?“ (Montag, 18:15 Uhr, Hörsaal 25) befasst sich mit solchen Entwicklungen und ihren Auswirkungen. Die Vorlesungen zu Themenschwerpunkten werden durch „Kommentare“ von Expertinnen und Experten aus der Arbeitspraxis ergänzt. Organisiert wird die Reihe von Professor Hans-Jürgen Bieling (Politikwissenschaft), Professor Reinhard Johler (Empirische Kulturwissenschaft), Professor Matthias Möhring-Hesse (Katholische Theologie), Professor Josef Schmid (Politikwissenschaft) und Setareh Radmanesch vom Forschungsinstitut für Arbeit, Technik und Kultur (F.A.T.K.) Tübingen.

Die Reihe Wissenschaft liest Asterix (Dienstag, 18:15 Uhr, Hörsaal 21), organisiert durch Dr. Wolfgang Polleichtner (Philologisches Seminar) und Professor Bernd-Stefan Grewe (Geschichtsdidaktik), beleuchtet die beliebte Comic-Reihe um den Helden Asterix aus Sicht der Wissenschaft. Forschende, u.a. aus der Geschichte, Philologie und Soziologie, sprechen über Orte und Zeiten, in denen die Abenteuer der Comics spielen. Es geht aber auch um Haltung und Aussagen der Figuren und Geschichten, um Stereotype, die Signifikanz geschilderter Ereignisse und ‒ nicht zuletzt ‒ weniger bekannte Seiten der Asterix-Interpretation.

Mit einer existentiellen Grunderfahrung des Menschseins beschäftigt sich die Reihe Tod und Sterben: zwischen kultureller Erinnerung und aktuellen Konflikten (Dienstag, 18:15 Uhr, Hörsaal 25) von Professor Franz-Josef Bormann (Katholische Theologie) und Professor Joachim Schneider (Medizinische Fakultät). Die Vorträge beleuchten zunächst die philosophischen Grundlagen beider Phänomene und deren theologische Deutung im Judentum, Christentum und Islam. In einem zweiten Teil werden medizinische Aspekte im Feld des Hirntod-Konzepts, der Transplantationsmedizin sowie des Sterbens unter intensivmedizinischen Bedingungen diskutiert. Den dritten Teil prägt die aktuelle Debatte um selbstbestimmtes Sterben und Suizidassistenz.

Die Reihe Jung sein in der Pandemie (Dienstag, 20:00 Uhr, Hörsaal 21) untersucht die Situation Jugendlicher und junger Erwachsener in der COVID-19-Pandemie: Erste Studien zeigen, dass die Einschränkungen in Alltag und Freizeit in einer Entwicklungsphase des „Ausprobierens“ als besonders belastend erlebt wurden. Die Vorträge betrachten die Herausforderungen für junge Menschen u.a. aus Sicht der Sozialpädagogik, Jugendpsychiatrie, Sportwissenschaft und Entwicklungspsychologie. Organisiert wird die Reihe von Professorin Taiga Brahm (Wirtschaftsdidaktik), Professor Colin Cramer (Erziehungswissenschaft), Professor Ansgar Thiel (Sportwissenschaft) und Professor Stephan Zipfel (Psychosomatische Medizin).

In der Reihe Schwaben und die Welt. Globalgeschichte(n) einer Region (Mittwoch, 18:15 Uhr, Hörsaal 25) wird ein globalgeschichtlicher Blick auf unsere Region geworfen. Denn die Welt beginnt vor Ort und schon immer war auch Schwaben mit Entwicklungen weltweit verknüpft, sei es durch Migration, Kolonialismus, Kulturtransfer oder wirtschaftliche Entwicklungen. Auf Einladung von Professorin Christina Brauner (Neuere Geschichte) und Tjark Wegner (Geschichtliche Landeskunde) sprechen hierzu u.a. Vertreterinnen und Vertreter aus der Geschichte, Kulturwissenschaft und Archäologie. 

Die Reihe Brennpunkt Ukraine. Geschichte, Kultur und Politik einer europäischen Nation (Mittwoch, 18:15 Uhr, Hörsaal 21) informiert über die kulturellen, politischen und gesellschaftlichen Entwicklungslinien, die seit dem 19. Jahrhundert die Ukraine zu einer europäischen Nation werden ließen. Im Fokus stehen Geschichte, Literatur und Sprache der Ukraine, ihre Verflechtungen und Entflechtungen mit Russland sowie die Kulturkontakte zwischen der Ukraine und Deutschland. Organisiert wird die Reihe von Professor Klaus Gestwa (Institut für Osteuropäische Geschichte), Professorin Schamma Schahadat und Professor Tilman Berger (beide Slavisches Seminar), mit Unterstützung des Sonderforschungsbereichs 923 „Bedrohte Ordnungen“.

Die Reihe Jüdisch-muslimische Beziehungen in Vergangenheit und Gegenwart (Donnerstag, 18:15 Uhr, Hörsaal 21) beleuchtet die vielfältigen und engen Verbindungen zwischen jüdischen und muslimischen Traditionen und ihre wechselseitige Bedeutung füreinander. Auf Einladung von Professorin Fahimah Ulfat (Islamische Theologie) und Dr. Asher J. Mattern (Ökumenische und interreligiöse Forschung) zeigen die Vorlesungen historische, theologische und gesellschaftliche Aspekte aus jüdischen wie muslimischen Perspektiven. So sollen Möglichkeiten für eine positive Dynamik des Miteinanders von Judentum und Islam für die Gegenwart ausgelotet werden, ohne Differenzen und Konflikte auszublenden.

Kontakt: 

Antje Karbe 
Universität Tübingen 
Hochschulkommunikation
 Telefon +49 7071 29-76789
antje.karbespam prevention@uni-tuebingen.de  

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