Uni-Tübingen

Prof. Dr. Robert Kirstein

Lehrstuhl für Lateinische Philologie / Philologisches Seminar

 

Kontakt

robert.kirsteinspam prevention@philosophie.uni-tuebingen.de

Philologisches Seminar
Wilhelmstraße 36
D - 72074 Tübingen

Tel.: +49-7071-29-72369

Homepage am Philologischen Seminar: Prof. Dr. Robert Kirstein

 

Zum GRK Ambiguität

Fragen der Ambiguität beschäftigen Robert Kirstein aus narratologischer und fiktionalitätstheoretischer Perspektive, unter anderem in Arbeiten zur Possible World Theory, zur Konstruktion und Repräsentation von Räumen in der Literatur oder zu Aspekten der Fokalisation. Robert Kirstein ist Mitglied des GRK Ambiguität seit der zweiten Förderphase.

 

Biographie

Nach dem Studium der klassischen Philologie und Ev. Theologie in Bonn, Oxford und Münster erfolgte 1997 die Promotion mit einer Arbeit zum spätantiken Dichter Paulinus von Nola (Carmen 17. Text, Einleitung und Kommentar). Es folgte von 1998 bis 2000 ein Forschungsaufenthalt in den USA als Feodor-Lynen-Stipendiat der Alexander von Humboldt-Stiftung (Aus dem Freund ein Sohn. Theodor Mommsen und Ulrich von Wilamowitz-Moellendorff. Briefwechsel 1872–1903). 2006 habilitierte Robert Kirstein sich mit einer Monographie zur hellenistischen Dichtung (Junge Hirten und alte Fischer. Die Gedichte 20, 21 und 27 des Corpus Theocriteum). Seit 2010 ist er an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen tätig, 2018 wurde er auf den Lehrstuhl für Lateinische Philologie II berufen.

 

Forschung

Die Forschungsschwerpunkte von Robert Kirstein liegen auf der antiken Literatur, insbesondere der Dichtung der Hellenistischen und Augusteischen Zeit (Bukolik, Epigramm, Ovid), auf der Wissenschaftsgeschichte des 19. Jahrhunderts (Briefeditionen Max Fränkel, Theodor Mommsen, Ulrich von Wilamowitz-Moellendorff) und auf dem Gebiet der Narratologie (Ambiguität, Raum, Fokalisation, PWT). Besonderes Interesse gilt den Schnittstellen zwischen antiker und moderner Literatur im Horizont einer interdisziplinär und diachron ausgerichteten Erzählforschung.

 

Lehre

Robert Kirsteins Lehre erstreckt sich über die antike lateinische Literatur von der ausgehenden Republik bis zur Spätantike. Berücksichtigung finden literatur- und kulturwissenschaftliche Ansätze und Themen (Antike Liebesdichtungen, Krieg und Gewalt, Freundschaft, Macht und Literatur), sowie die Rezeption der Antike im 18. und 19. Jahrhundert (Goethe und Schiller, Freud, Nietzsche, Max Weber).

 

Weitere Aktivitäten

Robert Kirstein hat 2017 die Tübingen Working Group Narrative Dynamics in Latin Literature begründet, die eine interdisziplinäre und internationale Gruppe von WissenschaftlerInnen auf den Feldern von antiker Literatur, Narratologie und Digital Humanities miteinander verbindet. 2018 erfolgte die Gründung der Reihe Brill’s Narratological Commentaries To Ancient Texts gemeinsam mit Prof. Dr. Irene de Jong (Amsterdam). Robert Kirstein ist assoziertes Mitglied im SFB 923 Bedrohte Ordnungen und im Promotionsverbund Theorie der Balance. Formen und Figuren des Gleichgewichts in Medien-, Kunst- und Literaturwissenschaft (Tübingen).

 

Publikationen zum Thema »Ambiguität«

  • Kirstein, Robert (2021). "Half Heroes? Ambiguity in Ovid’s Metamorphoses”. Strategies of Ambiguity in Ancient Literature (Trends in Classics Suppl. Vol. 114). Hg. Martin Vöhler, Therese Fuhrer, Stavros Frangoulidis. Berlin: de Gruyter. 157-173.
  • Robert Kirstein (2020). "Narratologie und Biographie in Suetons’ Vita Augusti”. Scienze dell’Antichità 26/2. Rome: Edizioni Quasar. 115-127.
  • Kirstein, Robert (2019). „‚Halbe Helden.‘ Ambiguität in Ovids Metamorphosen. Ambige Helden. helden. heroes. héros. E-Journal zu Kulturen des Heroischen: Special Issue 6. 27-35.
  • Kirstein, Robert (2019). „Hero’s Space. Raum und Fokalisation in Vergils Aeneis.“ Mare nostrum — marem meum. Wasserräume und Herrschaftsrepräsentation. Hgg. Oliver Schelske & Christian Wendt. Hildesheim: Olms. 31-54.
  • Kirstein, Robert (2019). “New Border of Fiction? Callimachean Aitiology as Narrative Device in Ovid's Matamorphoses.” Callimachus Revisited. New Perspectives in Callimachean Scholarship. Hgg. J. J. Klooster, M. A. Herder, R. F. Regtuit & G. C. Wakker. Leuven: Peeters. 193-220.
  • Kirstein, Robert (2019). „Machtverhältnisse und Wortspiele. Yōko Tawada und Plinius der Jüngere.“ Sprach-Spiel-Kunst. Ein Dialog zwischen Wissenschaft und Praxis. Hg. Esme Winter-Froemel. Berlin: de Gruyter. 247-262.
  • Kirstein, Robert (2017). “‘Gewaltzeiten’. Violence in an Erotic Landscape: Catullus, Caesar and the Borders of Empire and Existence (carm. 11).” Cultural Perceptions of Violence in the Hellenistic World. Hgg.. Lara O’Sullivan, Luca Asmont & Michael Champion. London: Routledge. 191-207.
  • Kirstein, Robert (2017). [in Chinese] “Time, Space, and Gender in Ovid's Myth of Hermaphroditus (Met. 4.271.388).” Übersetzung von Bailiang Ma. The World Historical Review 8. 293-304.
  • Kirstein, Robert (2015). „Der sehende Drache. Raumnarratologische Überlegungen zu Ovids Metamorphosen.“ Translatio humanitatis. Festschrift zum 60. Geburtstag von Peter Riemer. Hg. Christoph Kugelmeier. St. Ingbert: Röhrig. 209-238.
  • Kirstein, Robert (2008). „Der mitdenkende Leser. Überlegungen zum antiken Rätselepigramm.“ Hermes 136. 466-483.