Uni-Tübingen

Prof. Dr. Christof Landmesser

Evangelische Theologie / Neues Testament

Kontakt

christof.landmesserspam prevention@uni-tuebingen.de

Liebermeisterstraße 12

72076 Tübingen

Tel.: +49 7071 297 2872

 

Zum GRK Ambiguität

Die Rezeption biblischer Texte ist implizit stets auf verschiedenen Ebenen mit Phänomenen von Ambiguität konfrontiert. Die exegetischen, die hermeneutischen und die forschungsgeschichtlichen Arbeiten von Christof Landmesser beschäftigen sich mit konkurrierenden Geltungsansprüchen (Wahrheitsfrage) und Deutungsvorschlägen, die durch die in den Texten vorhandenen und durch die Rezeption produzierten Ambiguitäten entstehen.

 

Biographie

Nach dem Abschluss seines Studiums der Evangelischen Theologie in Tübingen und in München war Christof Landmesser Assistent an der Eberhard Karls Universität Tübingen. Er wurde mit der Arbeit Wahrheit als Grundbegriff neutestamentlicher Wissenschaft im Jahr 1998 promoviert, und er habilitierte sich im Jahr 2000 mit der Arbeit Jüngerberufung und Zuwendung zu Gott. Ein exegetischer Beitrag zum Konzept der matthäischen Soteriologie. Von 2003 bis 2006 war er Professor für Neues Testament an der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz, seit 2006 ist er Inhaber des Lehrstuhls für Neues Testament mit den Schwerpunkten Paulus und die Paulusschule, Theologie und Hermeneutik des Neuen Testaments an der Eberhard Karls Universität in Tübingen.

 

Forschung

Die Forschungsschwerpunkte von Christof Landmesser liegen in der Exegese des Neuen Testaments, in der Forschungsgeschichte zur Rezeption der biblischen Texte und in der neutestamentlichen Hermeneutik. Er arbeitet an Kommentaren zu verschiedenen Paulusbriefen, er arbeitet zur Ethik und Soziologie des Neuen Testaments sowie an Editionen der wissenschaftlichen Briefwechsel von Rudolf Bultmann. Sein besonderes Interesse gilt einem interdisziplinär fundierten Zugang zur Welt des Neuen Testaments und den damit verbundenen hermeneutischen Fragen.

 

Lehre

In der Lehre deckt Christof Landmesser alle Bereiche des Neuen Testaments ab. Schwerpunkte bilden die paulinischen Briefe, die synoptischen Evangelien und das Johannesevangelium. Die hermeneutischen Fragen im Umfeld der neutestamentlichen Forschung werden von ihm in Lehrveranstaltungen aufgenommen, vertieft und kritisch bearbeitet. In Lehrveranstaltungen zur historisch-kritischen Exegese und zur Forschungsgeschichte haben auch Fragen zur Ambiguität einen bedeutsamen Ort. Hermeneutische Fragen der Gegenwart verknüpft Christof Landmesser in seinen Lehrveranstaltungen eng mit seiner Forschungsarbeit. Die Diskurse in den Lehrveranstaltungen prägen auch seine Forschungsfragen, wodurch ein lebendiger Austausch mit den Studierenden entsteht.

 

Weitere Aktivitäten

Christof Landmesser ist gemeinsam mit Piérre Bühler (Zürich), Ingolf U. Dalferth (Zürich / Claremont CA), Margareth M. Mitchell (Chicago) Herausgeber der internationalen Reihe Hermeneutische Untersuchungen zur Theologie (HUTh). In dieser Buchreihe werden theologische Arbeiten mit hermeneutischer und interdisziplinärer Perspektive publiziert. Christof Landmesser ist gemeinsam mit Beate Ego (Bochum), Rüdiger Lux (Leipzig) und Udo Schnelle (Halle) auch Herausgeber der Buchreiche Arbeiten zur Bibel und ihrer Geschichte (ABG), in der sowohl exegetische wie hermeneutische Arbeiten publiziert werden. Er ist Hauptherausgeber des wissenschaftlichen Briefwechsels von Rudolf Bultmann und betreut in einem von der DFG geförderten Projekt die Edition des Briefwechsels von Rudolf Bultmann mit Ernst Käsemann. Christof Landmesser ist seit 2008 Vorsitzender der Rudolf-Bultmann-Gesellschaft für Hermeneutische Theologie e.V.

 

Publikationen zum Thema »Ambiguität«

Monographie:

  • Landmesser, Christof (1999). Wahrheit als Grundbegriff neutestamentlicher Wissenschaft. Tübingen: Mohr Siebeck.

Herausgeberschaften:

  • Landmesser, Christof, Enno Edzard Popkes (Hgg.) (2016). Kirche und Gesellschaft. Kommunikation – Institution – Organisation. Leipzig: Evang. Verlagsanstalt.
  • Landmesser, Christof; Enno Edzard Popkes (Hgg.) (2015). Verbindlichkeit und Pluralität. Die Schrift in der Praxis des Glaubens. Leipzig: Evang. Verlagsanstalt.
  • Helmer, Christine; Christof Landmesser (Eds.) (2004): One Scripture or Many? Canon from Biblical, Theological and Philosophical PerspectivesXI. Oxford, New York: OUP.

Artikel:

  • Landmesser, Christof (2018). „Parusieverzögerung und die Gegenwart der Glaubenden. Zur Hermeneutik von Ambiguität und Ambivalenz der christlichen Existenz in der Theologie des Paulus.“ Early Christianity 9. 107–130.
  • Landmesser, Christof (2016). „Spuren der Schrifthermeneutik Immanuel Kants in Rudolf Bultmanns Bibelinterpretation.“ Bibelhermeneutik und dogmatische Theologie nach Kant. Hgg. Harald Matern, Alexander Heit & Enno Edzard Popkes. Tübingen: Mohr Siebeck. 325-341.
  • Landmesser, Christof (2016). „Das gegenwärtige Ende. Geschichte in neutestamentlicher Perspektive.“ Geschichte und Gott, XV. Europäischer Kongress für Theologie (14.-18. September 2014 in Berlin). Hg. Michael Meyer-Blanck. Leipzig: Veröffentlichungen der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Theologie. 76-95.
  • Koch, Peter; Christof Landmesser (2015). „Ambiguität und Schriftauslegung. Beobachtungen zu Augustins Schrift De utilitate credendi.“ Ambiguity: Language and Communication. Hg. Susanne Winkler. Berlin, New York: de Gruyter. 217-268.
  • Landmesser, Christof (2015): „Geschichte und Eschatologie. Rudolf Bultmanns Gifford Lectures aus dem Jahr 1955.“ Ephemerides Theologicae Lovanienses 91.3. 461-479.
  • Landmesser, Christof (2014). „Ferdinand Christian Baur als Paulusinterpret. Die Geschichte, das Absolute und die Freiheit.“ Ferdinand Christian Baur und die Geschichte des frühen Christentums. Hgg. Martin Bauspieß, Christof Landmesser & David Lincicum. Tübingen: Mohr Siebeck. 161-194.
  • Landmesser, Christof (2013): „Die Schrift und ihre Pluralität. Eine hermeneutische Anmerkung.“ Allein die Schrift!? Die Bedeutung der Bibel für Theologie und Pfarramt. Hgg. Christof Landmesser & Hartmut Zweigle. Neukirchen-Vluyn: Neukirchener Theologie. 29-45.
  • Landmesser, Christof (2013). „Freiheit durch Interpretation. Die Aufgabe der Bibelexegeses nach Rudolf Bultmann.“ Hermeneutische Theologie - heute? Hgg. Ingolf U. Dalferth, Pierre Bühler & Andreas Hunziker. Tübingen: Mohr Siebeck. 173-191.
  • Landmesser, Christof (2013). „Mythos und Geschichte bei Ferdinand Christian Baur.“ Schelling und die historische Theologie des 19. Jahrhunderts. Hg. Christian Danz. Tübingen: Mohr Siebeck. 131-149
  • Landmesser, Christof (2011). „‚Elementarbuch‘ oder ‚Kanon‘. Lessings Deutung des Neuen Testaments.“ Gotthold Ephraim Lessings Religionsphilosophie im Kontext. Hgg. Christoph Bultmann & Friedrich Vollhardt. Berlin: de Gruyter. 200-218
  • Landmesser, Christof (2011). „Geschichte als Interpretation: Momente der Konstruktion im Neuen Testament.“ Die Wirklichkeit als Interpretationskonstrukt? Herausforderungen konstruktivistischer Ansätze für die Theologie. Hgg. Andreas Klein & Ulrich H. J. Körtner. Neukirchen-Vluyn: Neukirchener Theologie. 147-164.
  • Landmesser, Christof (2009). „Der Vorrang des Lebens. Zur Unterscheidung der anthropologischen und soteriologischen Kategorien Tod und Leben in der Theologie des Paulus im Anschluß an Röm 5 und 6.“ Das Leben. Historisch-systematische Studien zur Geschichte eines Begriffs. Band 1. Hgg. Petra Bahr & Stephan Schaede. Tübingen: Mohr Siebeck. 107-128
  • Landmesser, Christof (2008). „Wahrheit.“ Taschenlexikon Religion und Theologie. Bd. 3. Hgg. Friedrich Wilhelm Horn & Friederike Nüssel. 5., überarb. Aufl. Göttingen: Vandenhoeck und Ruprecht. 1247-1250.
  • Landmesser, Christof (2007). „Hermeneutik: Schriftsinn / Leben / Verstehen / Interpretation.“ Handbuch praktische Theologie. Hgg. Wilhelm Gräb & Birgit Weyel. Gütersloh: Gütersloher Verlagshaus. 748-759.
  • Landmesser, Christof (2005). „Wahrheit: III. Neues Testament.“ Religion in Geschichte und GegenwartBd. 8. Hgg. Hans Dieter Betz, Don S. Browning, Bernd Janowski & Eberhard Jüngel. 4., überarb. Aufl. Tübingen: Mohr Siebeck. 1248-1251.
  • Landmesser, Christof (2004). “Interpretative Unity of the New Testament Canon.” One Scripture or Many? Canon from Biblical, Theological and Philosophical Perspectives. Eds. Christine Helmer & Christof Landmesser. Oxford: OUP. 159-185.
  • Landmesser, Christof (2003). „Neutestamentliche Wissenschaft und Weltbezug.“ Herkunft und Zukunft der neutestamentlichen Wissenschaft. Hg. Oda Wischmeyer. Tübingen: Francke. 185-206.
  • Landmesser, Christof (2003). “Truth in New Testament Science (Gordon Michalson Lecture 2002; Claremont, CA)." Truth: Interdisciplinary Dialogues in a Pluralist Age. Eds. Christine Helmer & Kristin de Troyer. Leuven: Peeters Publishers. 47-66.
  • Landmesser, Christof (2003). „Wahrheit / Wahrhaftigkeit: II. Neues Testament.“ Theologische RealenzyklopädieBd. 35. Hgg. Gerhard Krause & Gerhard Müller. Berlin: de Gruyter. 340-345.
  • Landmesser, Christof (1997). „Der paulinische Imperativ als christologisches Performativ. Eine begründete These zur Einheit von Glaube und Leben im Anschluß an Phil 1,27-2,18.“ Jesus Christus als die Mitte der Schrift. Studien zur Hermeneutik des Evangeliums. Hgg. Christof Land­messer, Hans-Joachim Eckstein & Hermann Lichtenberger. Berlin, New York: BZNW 86. 543–577.

 

Weitere Publikationen

Eine Kurzbibliographie sowie eine Liste sämtlicher Publikationen als pdf findet sich hier.