Fünf Jahre nach dem Start des Forschungskonsortiums in der Region Stuttgart-Tübingen startet Cyber Valley mit der Gründung der Cyber Valley GmbH sowie den Neubauten im Technologiepark auf der Oberen Viehweide in die nächste Phase in der Entwicklung des KI-Ökosystems.
Mit Wirkung zum 1. Juni 2022 ist Rebecca C. Reisch als Geschäftsführerin der Cyber Valley GmbH bestellt worden. Diese Managementeinheit wird nicht wissenschaftlich tätig, sondern übernimmt insbesondere Vermarktungs- und Unterstützungsaufgaben. Finanziert wird sie hauptsächlich durch das Land Baden-Württemberg. Gesellschafter der Cyber Valley GmbH sind das Land und die Max-Planck-Gesellschaft.
„Die Cyber Valley GmbH hält das KI-Ökosystem mit all seinen Akteuren zusammen, knüpft Verbindungen nach außen, vernetzt unterschiedliche Zielgruppen und bietet eine Reihe spannender Veranstaltungen. Damit bringt Cyber Valley auch den öffentlichen Dialog über künstliche Intelligenz als eine der Schlüsseltechnologien unserer Zeit voran, die jede und jeden von uns betrifft“, sagte Wissenschaftsministerin Theresia Bauer im Mai.
Im Juni folgte mit der Grundsteinlegung für den Neubau Cyber Valley I in der Maria-von-Linden-Straße 1 der nächste Meilenstein: Cyber Valley wird damit in Tübingen erstmals eigens errichtete Flächen erhalten, um der Forschung zur künstlichen Intelligenz (KI) eine Heimat zu bieten. Der Neubau wird einem Teil der Informatik der Universität und den Cyber-Valley-Arbeitsgruppen zur Verfügung stehen. In dem Gebäude sind auf rund 7.000 Quadratmetern unter anderem Büroflächen, Labore, Hörsäle, Seminarräume und ein Konferenzbereich untergebracht. Große befahrbare Versuchslabore sind ebenerdig angeordnet.
„Spitzenforschung gehört zur DNA unseres Landes“, sagte Finanzminister Dr. Danyal Bayaz. „Wir schaffen ein innovatives Gebäude für innovative Technologien im Bereich künstliche Intelligenz. Wir wollen Quellen künftigen Wohlstands erschließen. Das Cyber Valley ist ein hervorragendes Beispiel dafür.“
Der fünfgeschossige Neubau wird mit dem geplanten zweiten Bauabschnitt und einem gemeinsamen Freibereich ein Gebäudeensemble bilden. Das Land investiert rund 55,8 Millionen Euro in das Gebäude, das Ende 2024 fertig sein soll. Die Planungen für die noch folgenden beiden Bauabschnitte laufen bereits.
„Das Cyber Valley hat sich in den vergangenen Jahren zu einem der weltweit wichtigsten Forschungsstandorte für künstliche Intelligenz entwickelt“, sagte der Rektor der Universität Tübingen, Professor Dr. Bernd Engler. „Diese beeindruckende Entwicklung ist das Ergebnis einer gewaltigen Kraftanstrengung der beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, aber auch des konsequenten Engagements von Land und Bund, der beteiligten Unternehmen und privater Stifter wie dem Ehepaar Hans-Werner und Josephine Hector.“ In den kommenden Jahren werde der Verbund in eine Phase der Verstetigung und des weiteren Ausbaus eintreten müssen. „Der nun beginnende Bau des ersten von insgesamt drei Cyber-Valley-Gebäuden leistet dazu einen wesentlichen Beitrag.“
Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz haben beim neuen Campus Cyber Valley einen hohen Stellenwert. So sind die umfangreiche Nutzung erneuerbarer Energie und eine hohe Energieeffizienz wichtige Merkmale des Neubaus Cyber Valley I. Auf dem Dach werden eine extensive Dachbegrünung und eine Photovoltaik-Anlage entstehen. Der Strom aus der Dach- und Fassaden-Photovoltaik kommt der Eigenversorgung des Gebäudes zu Gute.
Neben dem bereits 2016 beschlossenen Neubau Cyber Valley I sieht die Gesamtkonzeption für den Standort Tübingen noch zwei weitere Neubauten für den Cyber-Valley-Campus vor. Mit den beiden Neubauten Cyber Valley II und III werden insgesamt weitere rund 14.800 Quadratmeter KI-Spitzenforschungsfläche auf dem Campus der Universität Tübingen entstehen.
Lennart Schmid