Auf die im Rahmen der Ausbauplanung Hochschule 2012 neu geschaffene Professur für Physik/Medizintechnik wurde zum Wintersemester 2011/12 Tilman Schäffer berufen. Er wurde 1970 in Düsseldorf geboren und studierte Physik an den Universitäten Heidelberg, Miami und der University of California in Santa Barbara. Dort arbeitete er in einer Arbeitsgruppe mit Pionieren der Rastersondenmikroskopie und wurde 1998 mit einer Arbeit über den Bau schneller Mikroskope promoviert. Danach ging er als Gruppenleiter an das Max-Planck-Institut für Biophysikalische Chemie in Göttingen. Als Hochschuldozent an der Universität Münster habilitierte er sich 2005, bevor er 2007 als Professor für Angewandte Physik an die Universität Erlangen-Nürnberg berufen wurde.
Tilman Schäffers Forschungsschwerpunkt ist die Mechanik und Dynamik von Biomolekülen, Nanomaterialien und lebenden Zellen. Er analysiert diese Systeme mit den Methoden der Rastersonden-Mikroskopie, an deren ständiger Verfeinerung er arbeitet, beispielsweise um berührungslos zelluläre Prozesse sichtbar zu machen. Die enge Zusammenarbeit mit Biologen und Medizinern führte ihn zu Projekten über Biomineralisation, die Frühdiagnose einer neurodegenerativen Erkrankung oder zu mechanischen Implikationen beim Glaukom. Auch in Tübingen strebt er die Zusammenarbeit mit Medizinern an, wobei es vor allem darum geht, bisher nicht beobachtbare Prozesse in lebenden Zellen zu messen und sichtbar zu machen.
Michael Seifert