Anschrift Büro | Universität Tübingen Graduiertenkolleg 1662 „Religiöses Wissen“ Wilhelmstraße 50 72076 Tübingen | |
Raum | 353 | |
gi.bambergerspam prevention@gmail.com |
WS 07/08-SoSe 2013 | Magister-Studium der Deutschen Sprache und Literatur des Mittelalters, Finnougristik, English Applied Linguistics, Nordischen Philologie, Slavistik an der LMU München |
Juli 2013 | Magister Artium |
WS 08/09-WS 13/14 | Lehramtsstudium für das Lehramt an Gymnasien in den Fächern Deutsch/Englisch an der LMU München |
Dezember 2013 | 1. Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien |
02/2014 | Promotion in Germanistik, Neuere deutsche Literaturwissenschaft im Rahmen des Promotionsverbundes „Die andere Ästhetik“ |
SoSe 2008-SoSe 2011 | Studentische Hilfskraft am Institut für Finnougristik/Uralistik |
2009 | CIMO-Stipendiatin |
SoSe 2011-2012 | Studentische Hilfskraft im SFB 573 „Pluralität in der Frühen Neuzeit“ in den Teilprojekten A3 und A10 |
WS 11/12-SoS 2013 | Studentische Hilfskraft beim VL 16 (Verfasserlexikon des 16. Jahrhunderts) |
SoS 2012-SoS 2013 | Studentische Hilfskraft am Lehrstuhl Vollhardt (NdL) |
WS 12/13-WS 13/14 | Studentische Hilfskraft der Redaktion Arbitrium |
WS 2013/2014 | Wissenschaftliche Hilfskraft beim VL 16 |
02/2014-10/2014 | Kollegiatensprecherin des Promotionsverbundes „Die andere Ästhetik“ |
SS 2014-SS 2017 | Promotion an der Eberhard Karls Universität Tübingen |
SS14-WS 16/17 | Stipendiatin im Landesgraduiertenförderungsprogramm BW im Rahmen des Promotionsverbunds „Die andere Ästhetik“ |
SS 2014 | Stipendiatensprecherin im Promotionsverbund „Die andere Ästhetik“ |
SS 2014-WS16/17 | Assoziierte Kollegiatin im Graduiertenkolleg 1662 „Religiöses Wissen im vormodernen Europa“ |
Okt. 2015-Sept. 2016 | wiss. Hilfskraft am LS Robert |
Seit Okt. 2016 | wiss. Hilfskraft VL 17, Tübingen |
09.02.2017 | Abgabe der Dissertationsschrift: "'Dann also was das liedlin gemacht'. Poetologisches Wissen im Prosaroman (Fortunatus, Jörg Wickrams Prosaoeuvre, Faustbuch)" |
SS 2014 und WS 14/15 | Tutorin für das PSI (Dr. Astrid Dröse) |
SS 2015 | Lehrbeauftragte an der Universität Tübingen („Moral und Individualität im Roman der Frühen Neuzeit“) |
WS 15/16 | Lehrbeauftragte an der Universität Tübingen („Petrarkismus“) |
SS 2017 | Lehrbeauftragte an der Universität Tübingen („Gryphius“) |
Im Zentrum der Dissertation stehen volkssprachliche Texte des 16. Jahrhunderts (‚Prosaromane‘), die durch eine gemeinsame Form (Prosa), aber nicht durch eine explizite Norm- oder Regelpoetik gekennzeichnet sind. Davon ausgehend ist die grundlegende These der Arbeit, die neue Gattung des volkssprachlichen Prosaromans bemühe sich auf zwei Ebenen um ihre literarische Legitimierung im Kanonen der etablierten Gattungen: zum einen durch den Rückgriff auf spezifisch poetologisches Wissen, das sich aus textuellen Phänomenen wie dem Zusammenwirken aus Paratexten, intermedialer Gestaltung und der Erzählung ergibt, aber auch explizite und implizite Äußerungen zum Status der Erzählung als bewusste Auseinandersetzung mit literarischer Kunst. Beobachten lässt sich dadurch eine Poetik im Vollzug. Der Prosaroman wird so zum Ort ‚poetologischen Wissens‘ und gibt darüber hinaus anhand seiner Strukturen sowie seiner textuellen und intermedialen Gestaltung Aufschluss über Produktions- und Rezeptionsbedingungen von Literatur. Es geht also um literarische Konventionen, die sich als eine implizite Poetik und das Wissen über Literatur im Prosaroman des 16. Jahrhunderts fassen lassen.
Darüber hinaus werden Phänomene der Romanproduktion untersucht, die Rückschlüsse auf deren Status und Sinndimensionen in einer Epoche geben, die durch die vom Buchdruck ausgelöste Medienrevolution geprägt ist und die literarische Form des Romans in Prosa neu entwickeln muss. Dazu gehören Paratexte, Integration und Verhandlung von literarischer Kunst in den Romanen, Spiegelungen auf sich und Brechungen mit sich selbst. Zum anderen wird der exemplarische Anspruch der Handlungen durch die Vermittlung von religiösem und historischem Wissen unterstrichen.
Das verhandelte und erzeugte Wissen über Literatur unterliegt nicht nur Pluralisierungen, sondern auch daraus resultierenden Stabilisierungen literarischer Autoritäten – zu denen auch die Bibel gehört. Für eine implizite Poetik bedeutet das, diese Dynamik im Literatursystem ebenfalls zu berücksichtigen. Wichtig war daher zu zeigen, dass Intermedialität eine große Rolle spielt, da die Holzschnitte mit den Paratexten und der Erzählung in produktive Spannungsverhältnisse unterschiedlicher Intensität geraten. Diese Produktivität erzeugt Verständnisoptionen, die gleichzeitig – aber nicht immer – miteinander vereinbar sind.
Das Textkorpus umfasst beispielsweise Fortunatus, den ersten deutschen ‚Originalroman‘ in Prosa, die Historia von D. Johann Fausten, als ein Beispiel des reformatorischen Romans, und die Romane Jörg Wickrams.