Freitag, 14. Juli, 2017,
Keplerstraße 2 | Raum 0.36

Prof. Dr. Richard Grusin ist Professor an der University of Wisconsin-Milwaukee und vormaliger Leiter des Center for 21st Century Studies. Seine Arbeit ist grundlegend interdisziplinär ausgerichtet und widmet sich gleichermaßen Aspekten der media-, environmental-, cultural und American studies. Im Jahr 2010 veröffentlichte Prof. Grusin Premediation: Affect and Mediality After 9/11, eine Beschreibung der vernetzten Welt nach "9/11". Diese, so die These, sei zentral durch Ängste und Unsicherheiten geprägt, welche mit Begriffen wie dem "War on Terror", Klimawandel, Cyber-Überwachung oder weltweiten Finanzkrisen umrissen werden.
Der Amerikanist Michael C. Frank forscht zur Narrativierung des Terrorismus vom Viktorianischen Zeitalter bis zur Gegenwart. In seiner frisch erschienen Monographie The Cultural Imaginary of Terrorism in Public Discourse, Literature, and Film beschreibt er das kulturell Imaginäre des Terrorismus zwischen Fiktion, öffentlichem Diskurs und terroristischen Akten.
Beide schließen mit Ihren Arbeiten insbesondere an das Denken des kanadischen Philosophen und Gesellschaftstheoretikers Brian Massumi an.
Unser Workshop bringt Richard Grusin und Michal C. Frank im Gespräch zusammen. In einem ersten Teil werden die Beiden miteinander über ihre Arbeiten zum medial geprägten Diskurs nach 9/11 sprechen. Im Fokus soll dabei das von Richard Grusin geprägte Konzept der "premedation" stehen, an das sich Franks Konzeption der "future-orientedness" des Terrorismus anschließt.
Im zweiten Teil des Workshops möchten wir dann anhand verschiedener Textauszüge von Brian Massumis Ontopower: War, Powers, and the State of Perception über die Verwendung von "affectivity" in der Analyse von Terrorismus-Diskursen sprechen.

Zur Vorbereitung lesen wir Textauszüge von Grusin, Frank und Massumi. Wir bitten um eine kurze Anmeldung per Mail, um allen Teilnehmern Zugang zu den Texten gewähren zu können. Kontakt: Lukas.wilde@uni-tuebingen.de