Uni-Tübingen

Calls for Applications – Social Sciences

11.04.2024

DFG: Schwerpunktprogramm „Jüdisches Kulturerbe“

Frist: 28. August 2024

Der Senat der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) hat im März 2021 die Einrichtung des Schwerpunktprogramms „Jüdisches Kulturerbe“ (SPP 2357) beschlossen. Als Laufzeit sind sechs Jahre vorgesehen. Die DFG lädt hiermit ein zur Antragstellung für die zweite dreijährige Förderperiode. 

Das Schwerpunktprogramm erforscht interdisziplinär und multiperspektivisch die Entwicklungen sowohl des gesellschaftlichen und kulturpolitischen Stellenwerts als auch des Umgangs mit jüdischem Kulturerbe in Europa sowie in seinen globalen Verflechtungen. Übergeordnetes Ziel des SPP 2357 ist die (Re-)Diskursivierung des kulturellen Erbes von Jüd*innen unter Bezugnahme auf die Critical Heritage Studies. Letztere zeigen auf, wie das kulturelle Erbe der Vergangenheit in der Gegenwart aktiviert wird und wie es sozial konstruiert sowie mit einer Reihe sozialer, wirtschaftlicher, kultureller und politischer Prozesse verbunden ist.

In der ersten Phase des SPP (2022–2024) konnten Desiderate in der wissenschaftlichen Erforschung, kulturpolitischen Repräsentation und gesellschaftlichen Nutzung jüdischen Erbes identifiziert und auf der Basis interdisziplinärer Forschung in Fragestellungen übersetzt werden. Die zweite Phase legt den Fokus auf empirisch basierte sowie gegenwartsbezogene Grundlagenforschung, die anhand der Entwicklung konkreter Modelle und Konzepte zur Lebendigkeit und Nachhaltigkeit jüdischen Erbes Potenziale der praktischen Umsetzung aufzeigt. 

Wenn beispielsweise jüdisches Kulturerbe in seiner materiellen wie immateriellen Form in die gegenwärtigen Lebenswelten von Jüd*innen und Nichtjüd*innen eingebunden ist, stellt sich die Frage, ob und inwiefern eine empirische Erforschung jener Lebenswelten wichtige Einblicke in die zeitgenössischen, oft transformierten Formen, Nachklänge, Bedeutungen und Kontexte des jüdischen Erbes liefert. Wie bedingen Kenntnisse zur gesellschaftlichen Einbettung jüdischen Kulturerbes konkrete Maßnahmen zu dessen Erhalt und Weitergabe? Inwiefern können empirisch erhobene Daten zum gesellschaftlichen Umgang mit jüdischem Erbe eine Neuausrichtung des Diskurses zu kultureller Nachhaltigkeit bedingen und letztlich dazu führen, dass die Umsetzung der Sustainable Development Goals überdacht wird?

Das Schwerpunktprogramm richtet sich an Wissenschaftler*innen aller Fachrichtungen, die sich interdisziplinär mit Gegenständen und Konzepten des jüdischen Kulturerbes in der Gegenwart unter kritischer Berücksichtigung von Fragen kultureller Nachhaltigkeit befassen.

Reichen Sie Ihren Antrag bitte bis spätestens 28. August 2024 bei der DFG ein. 

Die DFG begrüßt ausdrücklich Antragstellungen von Forscher*innen aller Geschlechter und sexueller Identitäten, aus verschiedenen ethnischen, kulturellen, religiösen, weltanschaulichen oder sozialen Hintergründen, verschiedener Karrierestufen, Hochschultypen und Forschungseinrichtungen sowie mit Behinderung oder chronischer Erkrankung. Im Hinblick auf den fachlichen Schwerpunkt dieser Ausschreibung fordert die DFG insbesondere Wissenschaftlerinnen explizit auf, Anträge zu stellen.

Weitere Informationen:

Vollständige Ausschreibung:
https://www.dfg.de/de/aktuelles/neuigkeiten-themen/info-wissenschaft/2024/ifw-24-26 

Detaillierte Informationen zum Schwerpunktprogramm erhalten Sie im Internet unter:
https://spp-juedisches-kulturerbe.de 


Inhaltliche Fragen beantwortet Ihnen die Koordinatorin des Schwerpunktprogramms:
Professorin Dr. Sarah M. Ross
Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover
Europäisches Zentrum für Jüdische Musik
Hohenzollernstraße 39
30161 Hannover
Tel. +49 511 3100-7120
sarah.rossspam prevention@hmtm-hannover.de 

Auskünfte zur Antragstellung bei der DFG erteilen:
Fachlich:
Dr. Janne Lenhart
Tel. +49 228 885-2433
janne.lenhartspam prevention@dfg.de 

Formal:
Stefanie Röper
Tel. +49 228 885-2705
stefanie.roeperspam prevention@dfg.de 

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