Seit Dezember 2009 arbeitet Madelaine Böhme als Professorin für terrestrische Paläoklimatologie am Institut für Geowissenschaften. Sie hat eine Heisenberg-Professur der Deutschen Forschungsgemeinschaft inne. Geboren wurde sie 1967 in Plovdiv (Bulgarien). An der TU Bergakademie Freiberg studierte sie Geologie, bevor sie sich 1993 an der Universität Leipzig der Paläontologie zuwandte und dort 1997 über neogene Südwasserfische aus einer Fundstelle an der deutsch-deutschen Grenze promovierte. 1998 ging sie an die LMU München, wo sie finanziert durch eine Reihe von Forschungsstipendien arbeitete. 2003 habilitierte sie sich über Methoden der Rekonstruktion des Paläoklimas anhand von tierischen Organismen. 2007 erhielt sie ein Heisenbergstipendium der DFG. Bereits 2007/2008 wirkte sie im Rahmen des TEAching Equality Programms als Gastprofessorin an der Universität Tübingen.
Madelaine Böhme ist Mitglied des Senckenberg Center for Human Evolution and Paleoecology, einer Kooperation der Universität Tübingen mit dem Senckenberg Forschungsinstitut in Frankfurt. Außerdem übernahm sie als Direktorin die Verantwortung über die Paläontologische Sammlung der Universität. Ihr Forschungsschwerpunkt ist die Evolution der Wirbeltiere, insbesondere der frühen Menschen und ihrer Vorläufer, in Abhängigkeit von der Klimaentwicklung vor allem während der letzten 25 Millionen Jahre. Grabungsprojekte führt sie u. a. in Südosteuropa, Vietnam, Laos und Westsibirien, aber auch in Süddeutschland durch. Ein geplantes Projekt betrifft die miozänen Menschenaffen und ihre Umwelt auf der Schwäbischen Alb, deren Fossilien im Bonerz zu finden sind.
Michael Seifert