Uni-Tübingen

Newsletter Uni Tübingen aktuell Nr. 3/2010: Leute

Johannes Kärcher neuer Ehrensenator der Universität Tübingen

Große Verdienste um die Lateinamerika-Forschung an der Universität

Zu Beginn des Wintersemesters hat die Universität Tübingen den Kreis ihrer Ehrensenatoren mit dem Unternehmer Johannes Kärcher um einen bedeutenden Mäzen erweitert.


Die Universität ehrte Kärcher für die vorbildliche Weiterentwicklung kultureller Fördereinrichtungen, wie beispielweise der Internationalen Bachakademie. Johannes Kärcher ist Vorsitzender des Verwaltungsrats des Familienunternehmens Alfred Kärcher GmbH & Co. KG. Er ist Sohn und Erbe von Alfred Kärcher, dem Gründer der gleichnamigen, im schwäbischen Winnenden angesiedelten Firma, die mit den von ihr produzierten Hochdruckreinigungsgeräten weltweit bekannt wurde. Er leitete in den 1980er-Jahren die brasilianische Niederlassung der Firma und unterhält nach wie vor rege Kontakte in das südamerikanische Land.


Der Universität Tübingen ist Johannes Kärcher durch seine langjährige Mitgliedschaft im Kuratorium des Brasilien-Zentrums verbunden. Durch seine Unterstützung und seine vielfältigen Kontakte konnte die Universität Tübingen ein „umfangreiches Netzwerk an Kontakten nach Brasilien“ aufbauen, wie es in der Verleihungsurkunde heißt.


In seinem Grußwort hob Dr. Uwe Kaestner, Botschafter a. D. und Präsident der Deutsch-Brasilianischen Gesellschaft e. V. (DBG) Kärchers „Verdienste um die Lateinamerika-Forschung an der Universität“ und für das Baden-Württembergische Brasilien-Zentrum an der Universität Tübingen hervor.


Johannes Kärcher stellt in seiner Person also eine äußerst lebendige Verbindung zwischen dem Brasilien-Zentrum und der DBG dar. Durch sein Engagement gewinnt er wichtige Einblicke in das universitäre Geschehen und in eine Organisation der Zivilgesellschaft, was den Austausch zwischen den beiden Institutionen enorm fruchtbar macht.

Eine wichtige Rolle spielt in Kärchers Leben die Musik: Er singt im Stuttgarter Chor „Encanto“ und fördert mit großem Engagement den deutsch-brasilianischen Musikaustausch, indem er beziehungsweise die Alfred-Kärcher-Förderstiftung jungen brasilianischen Musikern Stipendien gewährt, mit deren Hilfe sie in Deutschland studieren können.


Die Verleihungsfeier war eingebunden in die Eröffnung der Ausstellung „Zwei Perspektiven auf Brasilien“. Diese Sonderausstellung des Museums der Universität Tübingen (MUT) und des Baden-Württembergischen Brasilien-Zentrums der Universität Tübingen präsentiert noch bis einschließlich 28. November 2010 im Schloss Hohentübingen zwei ganz unterschiedliche Blickwinkel auf Brasilien: Der deutsche Forschungsreisende Hans Staden beschrieb im 16. Jahrhundert eine fremde Welt mit interessanten, aber auch furchteinflößenden Menschen, Tieren und Pflanzen. 500 Jahre später beschäftigt sich der brasilianische Künstler Raul Cassou erneut mit der Natur seines Landes, indem er Vögel auf Treibholz malt.


Mehr zur Ausstellung: http://www.unimuseum.uni-tuebingen.de/ausstellungen.html


Krishna-Sara Kneer