Gabriele Alex ist seit 2010 Professorin für Südasien an der Abteilung für Ethnologie. 1963 in West-Berlin geboren studierte sie ein Jahr lang Ethnologie in Berlin, bevor sie eine längere Pause einlegte, um zu reisen und ehrenamtlich zu arbeiten. Bereits bei diesen Reisen lernte Alex Südasien kennen. 1986 nahm sie ihr Studium wieder auf. Ein Auslandssemester brachte sie nach London, wo sie sich auf „Medizinische Anthropologie“ spezialisierte. An der Brunel University London schloss sie 1996 einen Master of Science im selben Fach ab. Im Anschluss nahm sie eine dreijährige Elternzeit und kehrte 1998 für eine Lehrassistenz an die Brunel University zurück. Für ihre Doktorarbeit über „Kinder und Kindheit“ verbrachte Gabriele Alex ein Jahr in Indien. Dabei untersuchte sie unter anderem, wie Kinder das Kastensystem, das in Indien eigentlich verboten ist, lernen. Diese Dissertation schloss sie 2003 ab. Von 2001 bis 2003 war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Münster angestellt, von 2004 bis 2009 an der Universität Heidelberg. Dort baute sie den Masterstudiengang „Health and Society in South Asia“ mit auf. Dafür ging sie 2007 abermals nach Indien, um die dortige medizinische Versorgung und das System der Heiler zu untersuchen. Von 2009 bis zu ihrem Ruf nach Tübingen war Alex am Max-Planck-Institut zur Erforschung multireligiöser und multiethnischer Gesellschaften in Göttingen tätig. Ihr Schwerpunkt liegt auch in Tübingen auf Indien und auf „Medizinischer Diversität“. Gerade ist Gabriele Alex dabei, diesen Bereich an der Abteilung für Ethnologie aufzubauen. Geplant sind auch eine Ringvorlesung zum Thema „Indien verstehen“ und eine Ausstellung „Christianisierung Nord-Ost-Indiens“.
Simona Steeger-Przytulla