Uni-Tübingen

Newsletter Uni Tübingen aktuell Nr. 3/2012: Alumni Tübingen

Berufspodium zu Marketing und Vertrieb: „Ich würde wieder Soziologie studieren“

Alumni der Universität Tübingen berichten aus ihrem Beruf

Mit rund sechzig Studierenden war der große Übungsraum des Instituts für Soziologie Mitte Juni gut gefüllt, als zwei ehemalige Soziologie-Studierende über ihren beruflichen Werdegang berichteten, sich für die Fragen der heutigen Studierenden zur Verfügung stellten und zahlreiche Tipps zur Berufswahl gaben. Judith Kaltarar hat 1999 ihr Magisterstudium in Soziologie und Politikwissenschaften abgeschlossen und ist heute als Leiterin im Marketing der Schüschke GmbH & Co. KG in Kirchentellinsfurt tätig.

Das Unternehmen stellt Produkte aus dem Mineralwerkstoff Varicor her, die in der Luftfahrt, für öffentliche gewerbliche Sanitäreinrichtungen oder als Gehäuse in der Medizintechnik eingesetzt werden. Im Bereich der zivilen Luftfahrt-Industrie hat sich Schüschke auf die Entwicklung und Fertigung von Waschtischen spezialisiert. Benjamin Voß hat im Wintersemester 2008/09 sein Studium der Soziologie und der Internationalen Beziehungen mit dem Magister beendet und arbeitet in Leeds/England als Business Associate South-West Germany im Vertrieb der TP Orthodontics Europe, die kieferorthopädische Produkte wie beispielsweise Zahnspangen herstellt.

„Wichtig für meine berufliche Entwicklung waren vor allem meine Nebenjobs als Studentin in der Marktforschung, da diese schon einen fachlichen Bezug zu meinem Studium und meinem heutigen Beruf hatten“, erklärte Judith Kaltarar. Benjamin Voß ergänzte: „Die Praktika selbst waren vor allem relevant, um herauszufinden, was mir Spaß macht. Für die berufliche Qualifikation waren die Nebenjobs während des Studiums entscheidender.“ Grundsätzlich sei es in seinem Berufsfeld Vertrieb vor allem wichtig, dass man sich für das zu vertreibende Produkt begeistern könne. Um sich das nötige Hintergrundwissen anzueignen, sei man als Soziologe bestens vorbereitet, da man im Soziologie-Studium besonders gut lerne, sich schnell in neue Themen einzuarbeiten. „Mir hat gegen Ende meines Studiums der Career Service der Universität Tübingen sehr bei der Berufswahl geholfen. Dort hat man mir angesichts meines Lebenslaufs zum Vertrieb geraten, woraufhin ich damals erst einmal ‘Feuer!’ gerufen habe. Aber ich habe schnell gemerkt, dass das tatsächlich die richtige Wahl war“, erklärte Voß seinen Weg von der Soziologie in den Vertrieb.

Für die Bewerbungsphase empfahl Judith Kaltarar, bei dem Unternehmen, bei dem man sich bewirbt, vor dem Versand der Bewerbungsunterlagen anzurufen und nähere Informationen zum Wunschjob einzuholen. Dadurch bleibe man dem Ansprechpartner im Unternehmen dann bereits in Erinnerung und könne sich im Bewerbungsanschreiben direkt auf das Telefonat beziehen. „Mir gefällt an meinem Beruf die Vielfältigkeit, die von Marktforschung über Public Relations bis hin zur Websitegestaltung reicht. Um dorthin zu kommen, würde ich heute auch wieder Soziologie studieren“, erklärte Kaltarar abschließend.


Johannes Baral