Zum laufenden Sommersemester wurde Michael Tilly auf die Professur für Neues Testament und Antikes Judentum als Nachfolger von Hermann Lichtenberger berufen. Er wurde 1963 in Berlin geboren und wuchs bei Karlsruhe auf. An den Universitäten Mainz und Heidelberg studierte er Evangelische Theologie. In Mainz promovierte er 1993 mit einer Arbeit über Johannes den Täufer und die Biographie der Propheten. 2001 habilitierte er sich im Fach Judaistik über „Jerusalem als Nabel der Welt“ im antiken Judentum. Lehraufträge und Vertretungsprofessuren führten ihn unter anderem nach Schwäbisch-Gmünd, Jena, Saarbrücken, Wuppertal und an die Hagia Maria Sion Abbey in Jerusalem. 2007 übernahm er dann eine Professur für Neues Testament und Biblische Didaktik an der Universität Koblenz-Landau.
Aktuelle Forschungsprojekte von Michael Tilly betreffen den Kommentar zum apokryphen 1. Makkabäerbuch, Rabbinische Texte des 3. Jahrhunderts n. Chr. sowie die Mahltraditionen in der römisch-hellenistischen Zeit. Tilly hat neben wissenschaftlichen Publikationen immer wieder auch allgemeinverständlich als Sachbuchautor publiziert, beispielsweise in seinem Buch „So lebten Jesu Zeitgenossen“ oder in der demnächst bei UTB erscheinenden Monographie zur Apokalyptik.
Michael Seifert