Stefan Döring, 1982 in Dresden geboren, studierte Politik, VWL und Pädagogik an der Universität Tübingen. Während seines Studiums begleitete er den Schulentwicklungsplan der Stadt Tübingen im Schul- und Sportamt. Im Anschluss arbeitete er zwei Jahre bei Teach First Deutschland, einer gemeinnützigen Bildungsinitiative mit dem Ziel, ein Programm zur Verbesserung der Chancengerechtigkeit im Bildungswesen aufzubauen. Dabei arbeiten Hochschulabsolventen für zwei Jahre an Schulen in sogenannten „sozialen Brennpunkten“. Dort lernte er seine Kollegin Dr. Fiona Brunk kennen, mit der er sich entschloss, eine Schule für Kinder aus sozial schwachen Familien im Berliner Stadtteil Wedding zu gründen. Darin sollen Schüler der Klassen sieben bis zehn zu einem Abschluss geführt und vor allem sozial benachteiligte Jugendliche unterstützt werden. Im Sommer wollen die Schulgründer mit ihrer Schule und einer Klasse á 26 Schüler starten.
Simona Steeger sprach mit ihm für „Uni Tübingen aktuell“ über die Gründung der Schule, seine Ziele und seine Studienzeit.
Fiona Brunk und ich haben 2010 Mathe- und Englisch-Prüfungsvorbereitungskurse für Zehntklässler an unserer Teach-First-Einsatzschule in Berlin-Wedding gegeben. Wir hatten die Möglichkeit abseits des Unterrichts nachmittags ein eigenes Unterrichtssetting zu entwickeln und umzusetzen. Dazu gehörte eine Wertschätzungs- und Lernkultur, Leistungen individuell transparent zu machen sowie Inhalte schülergerecht vorzubereiten, um insbesondere Barrieren auf Grund von Sprachschwierigkeiten zu überwinden. Die Schülerinnen und Schüler hatten große Motivation und Lernerfolge und viele haben die zentralen Mathe- und Englischprüfungen bestanden, obwohl alle auf 5er- oder 6er-Niveau in den Kurs kamen.
Unser Gedanke war: Was wir hier im Kleinen machen, müsste man an einer gesamten Schule umsetzen. Dieser Gedanke hat uns nicht mehr losgelassen und 2012 im Sommer haben wir begonnen uns ausschließlich der Gründung zu widmen.
Zuallererst – und das ist das Wichtigste – sollte man eine pädagogische Vision entwickeln. Diese müssen alle Gründer und Mitwirkenden mittragen. Fiona und ich haben uns auf ein messbares Ziel geeinigt: Wir halten es für notwendig über den Schulabschluss hinaus zu denken, denn jeder unserer Schulabsolventen sollte vier Jahre nach der 10. Klasse die Hochschulzugangsberechtigung oder eine duale Berufsausbildung erfolgreich absolviert haben. Um die Vision zu verwirklichen und das Ziel zu erreichen, haben wir ein passendes Schulprogramm entwickelt (http://www.quinoa-bildung.de/index.php/das-schulprogramm-117.html).
Dieser Ansatz ist vollständig vom Bedürfnis der Schülerinnen und Schüler aus gedacht. Doch dafür braucht man natürlich auch motivierte Lernbegleiter. Wir haben einen rhythmisierten Ganztagsschulbetrieb entwickelt, von 8 bis 16 Uhr. Dieser sieht Zeit für tägliche individuelle Schülergespräche vor, für wöchentliche Elterngespräche und für das Jahrgangsteam verbindliche Teamsitzungen.
Parallel dazu haben wir ein Team aufgebaut, das sich beispielsweise um Schulaufbau, Finanzen, Förderer und Partner und Schüleranmeldungen kümmert. Solch ein Team braucht man, um passende Lehrerinnen und Lehrer für das erste Schuljahr zu finden sowie einen Schulträger von der Trägerübernahme zu überzeugen – ansonsten gibt’s in Berlin keine staatlichen Zuschüsse. Vernetzen ist besonders wichtig. Zum einen im Kiez, um die Zielgruppe zu erreichen, zum anderen in der Verwaltung und Politik, um Stolpersteine im Genehmigungsverfahren rechtzeitig zu erkennen und zu umschiffen. Herausfordernd gestaltet sich die Suche eines Gebäudes zu einem bezahlbaren Mietpreis.
Die Schule finanziert sich zur Hälfte über staatliche Regelförderung.
Etwa 5 Prozent der Einnahmen decken Elternbeiträge. Diese sollen nach individueller Möglichkeit geleistet werden. Richtlinie ist die sehr sozialverträglich gestaffelte Kitatabelle des Landes Berlin, wobei alle Transferleistungsempfänger nichts bezahlen. Zwei Drittel aller Jugendlichen und damit auch unserer Schülerschaft leben in solchen Haushalten.
Die restlichen 45 Prozent decken wir durch Fördergelder von Stiftungen/Unternehmen und privaten Spenden. Aktuell suchen wir noch dreierlei:
Es war eine tolle Zeit in vielerlei Hinsicht: Mit meinem besten Freund habe ich die Tübinger WG geteilt und das Studentenleben genossen – heute wohnt er in Berlin bei mir um die Ecke. Das damalige Magisterstudium bot mir viele Freiheiten, wie z.B. mein Studium als Leistungsschwimmtrainer der SSG Reutlingen/Tübingen zu finanzieren, Praktika und Auslandsstudium zu machen, als Werksstudent zu arbeiten.
Diese „Nebentätigkeiten“ waren mir sehr willkommen. Ich habe meine Fächer zwar mit großem Interesse studiert jedoch zugegebener Maßen keine richtige Leidenschaft für das meist theoretische wissenschaftliche Arbeiten entwickelt.
Aufbauend darauf absolviere ich momentan den gründungsbegleitenden Master „Schulmanagement und Qualitätsentwicklung“ der Uni Kiel.
Ich war schon damals Mitglied im „Magischen Zirkel“ (einer Vereinigung von Zauberkünstlern) in Stuttgart und wollte gerne in der Nähe bleiben. Deshalb hatte ich mir Stuttgart und Tübingen angeschaut und Tübingen hat mir einfach bedeutend besser gefallen. Auch wenn die Informatik etwas abseits auf dem Sand liegt und es sehr schwer war, hier ein Zimmer zu finden.
Auch wenn in den wesentlich straffer organisierten Studiengängen heute weniger Zeit für Außeruniversitäres bleibt, finde ich es wichtig über den Studientellerrand hinaus zu blicken.
Außerdem würde ich mich im Nachhinein zielstrebiger für Stipendien bewerben. Neben der finanziellen Entlastung können der Eintritt in die Netzwerke sehr hilfreich und die Erfahrungsaustausche der Stipendiaten sehr inspirierend sein.
Weitere Informationen: www.quinoa-bildung.de
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