Am 1. April 2015 wurde das Universitätsarchiv organisatorisch mit der Universitätsbibliothek zu einer Einheit verschmolzen. Daneben gab es auch einen personellen Wechsel: Dr. Regina Keyler hat die Leitung des Archivs übernommen. Durch die neue Organisationsform und Leitung hat sich einiges verändert, vieles aber auch nicht: Kernaufgabe des Archivs und seiner vier Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wird es auch künftig sein, als Ansprechpartner und zugleich Bindeglied zwischen den schriftgutproduzierenden Stellen der Universität und den Benutzern des Archivs zu fungieren.
Eine Änderung hingegen ist, dass die umfangreichen Dateien, in denen das verwahrte Archivgut erschlossen ist, in ein neues Archivverwaltungssystem überspielt werden. Damit soll das interne Arbeiten – aber auch die Recherche der Archivbenutzer durch eine Digitalisierung der Findmittel – erleichtert werden. Nicht nur die Recherche, sondern auch die Nutzung der eigentlichen Dokumente wird serviceorientierter gestaltet werden: Wichtige Unterlagen zur Universitätsgeschichte sind künftig von Zuhause aus über das Digitale Portal DigiTü der Universitätsbibliothek erreichbar. Einen Anfang machen dabei die ältesten Senatsprotokollen von 1524, die als Erstes online gestellt werden.
Ein wichtiger Partner wird das Universitätsarchiv auch zukünftig im Bereich der Nachlässe sein. Archivwürdige Unterlagen von Angehörigen der Universität können dort aufbewahrt, erschlossen und nach den Maßgaben der Archivgesetze für Nutzer zugänglich gemacht werden.
Aber auch neue Aufgaben warten auf das Universitätsarchiv: Der Anteil der elektronisch geführten Unterlagen innerhalb der Universität wächst ständig – eine Lösung, wie wichtige elektronische Daten für die Zukunft gesichert werden können, muss daher gefunden werden. In den nächsten Monaten werden die Mitarbeiter des Universitätsarchivs verschiedene in Frage kommende Modelle prüfen.
Nicht zuletzt will das Universitätsarchiv als Kooperationspartner in der Lehre dazu beitragen, Studierende an die Nutzung des Universitätsarchivs oder auch von Archiven anderer Träger heranzuführen.
Dr. Regina Keyler
Zur PersonDr. Regina Keyler ist gelernte Diplom-Archivarin und hat anschließend Geschichte und Germanistik in Göttingen und Tübingen studiert. Ihre Dissertation verfasste sie in Tübingen unter Professor Sönke Lorenz im Bereich Landesgeschichte. Nach ihrem Archiv-Referendariat war sie fast 15 Jahre für das Landesarchiv Baden-Württemberg tätig, zuletzt in der Abteilung Fachprogramme und Bildungsarbeit. Seit dem 15. April 2015 ist sie Leiterin des Universitätsarchivs in Tübingen. |
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