Uni-Tübingen

Newsletter Uni Tübingen aktuell Nr. 2/2020: Leute

Juniorprofessor Dr. Thomas Jürgasch

Juniorprofessur für Alte Kirchengeschichte und Patrologie 

(Theologische Fakultät)

Dr. Thomas Jürgasch (geb. 1978) hat zum Sommersemester 2020 den Ruf auf die Juniorprofessur für Alte Kirchengeschichte und Patrologie an der Theologischen Fakultät angenommen. Er studierte Katholische Theologie und Philosophie an der Universität Freiburg sowie Theologie an der University of Oxford. 2010 promovierte er in Katholischer Theologie an der Universität Freiburg. In seinem Habililitationsprojekt beschäftigte sich Jürgasch mit dem Denken des spätantiken christlichen Theologen Dionysius Ps-Areopagita und fertigte einen Kommentar zu dessen Schrift „Über die mystische Theologie“ an. Zudem war er von 2007 bis 2012 als Koordinator der Graduiertenschule Theology and Religious Studies an der Universität Freiburg tätig. Seit 2013 ist Jürgasch Teilprojektleiter im DFG-Sonderforschungsbereich 1015 „Muße“. Das interdisziplinäre Projekt untersucht Kulturen der Muße und rückt dabei die gesellschaftlichen und gesellschaftspolitischen Aspekte des Themas ins Zentrum.

Zu seinen Forschungsinteressen zählen das Verhältnis von Theologie und Philosophie in der Spätantike, frühchristliche Konzeptionen der Muße, spätantike Formen des Kulturtransfers zwischen Ost und West, die Wissenschaftstheorie der Kirchengeschichte und semiotische Fragestellungen. 

Alisa Koch


Professor Dr. Sascha Neumann

Professur für Erziehungswissenschaft 
(Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät)

Professor Dr. Sascha Neumann besetzt ab dem Sommersemester 2020 die dritte Professur für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Sozialpädagogik an der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Tübingen. Er studierte Pädagogik, Philosophie und Psychologie an der Universität Trier, wo er 2007 im Fachbereich Pädagogik auch promovierte. Nach verschiedenen Stationen an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg, als Post Doc an der Universität Luxemburg oder als Gastdozent an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg war Neumann von 2013 bis 2017 Assoziierter Professor für Bildungsforschung an der Universität Freiburg (CH) und leitete das dortige Universitäre Zentrum für Frühkindliche Bildung (ZeFF). Im Anschluss war er bis 2020 Professor für „Early Childhood Education and Childhood Studies“ an der Universität Luxemburg.

In Tübingen arbeitet Sascha Neumann schwerpunktmäßig in den Bereichen Sozialpädagogik und Kindheitsforschung. Dabei stehen folgende Themengebiete im Mittelpunkt: Theorie und Geschichte der Sozialpädagogik, Institutionalisierung der Kindheit in modernen Gesellschaften, Wohlbefinden, Partizipation und Inklusion von Kindern sowie Kinderrechte, Mehrsprachige Früherziehung und Kindertagesbetreuung in Deutschland, Luxemburg und der Schweiz.

Simona Steeger


Professor Dr. Erdal Toprakyaran

Professur für Islamische Geschichte und Gegenwartskultur  
(Zentrum für Islamische Theologie)

Dr. Erdal Toprakyaran (geb. 1974) wurde zum Wintersemester 2019/2020 auf die Professur für Islamische Geschichte und Gegenwartskultur am Zentrum für Islamische Theologie (ZITh) berufen. Er studierte Islamwissenschaft und Ethnologie an der Universität Heidelberg. Nach seinem Magister-Abschluss forschte er von 2002 bis 2005 als Doktorand am Seminar für Sprachen und Kulturen des Vorderen Orients an der Universität Heidelberg. Dort promovierte Toprakyaran in Islamwissenschaft mit dem Schwerpunkt Osmanische Religionsgeschichte.

Er arbeitete als Postdoc am Seminar für Orientalistik und Islamwissenschaften an der Ruhr Universität Bochum. Von 2008 bis 2009 war er Islamkundelehrer an einer Haupt- und zwei Grundschulen in Duisburg und zugleich Lehrbeauftragter an der Ruhr Universität Bochum. Im Anschluss arbeitete Toprakyaran bis 2011 bei der Eugen-Biser-Stiftung in München als wissenschaftlicher Koordinator von christlich-islamischen Projekten. Von 2011 bis 2012 war er als wissenschaftlicher Koordinator des Instituts für Studien der Kultur und Religion des Islam an der Goethe Universität Frankfurt tätig. Im April 2012 wurde er auf die Juniorprofessor für Islamische Geschichte und Gegenwartskultur am Zentrum für Islamische Theologie (ZITh) an der Universität Tübingen berufen. Kurz darauf wurde er zum Direktor des ZITh gewählt.

Toprakyaran lehrt Islamische Geschichte und arbeitet dabei die Vielfalt und Dynamik der verschiedenen Strömungen und Traditionen heraus. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit ist die Islamische Mystik, auch bekannt als Sufismus. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen zudem die osmanische Religions- Bildungs-, Rechts- und Kulturgeschichte, die Facetten des Islams in Europa und der christlich-islamische Dialog.

Alisa Koch


Juniorprofessorin Dr. Lena Veit

Juniorprofessur für Neurobiologie der vokalen Kommunikation 
(Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät)

Dr. Lena Veit (geb. 1984) wurde zum Sommersemester 2020 auf die Juniorprofessur für Neurobiologie der vokalen Kommunikation an der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät berufen. Sie studierte Bioinformatik an der Universität Tübingen und Neuro- und Verhaltenswissenschaften an der Graduate School of Neural and Behavioural Sciences in Tübingen. Von 2009 bis 2010 forschte sie am Massachusetts Institute of Technology in Boston zur Atemkontrolle bei Singvögeln. 2015 promovierte sie an der Universität Tübingen mit einer Arbeit über die neuronalen Grundlagen exekutiver Kontrollfunktionen bei Rabenkrähen. Veit trainierte hierfür Rabenkrähen, am Touchscreen eine Aufgabe zu lösen, die ihre geistigen Fähigkeiten auf die Probe stellte und beobachtete, welche neurophysiologischen Prozesse gleichzeitig im Vorderhirn der Vögel abliefen.

Seit 2016 arbeitete Lena Veit als Postdoc an der University of California in San Francisco im Zentrum für Integrative Neurowissenschaften. Dort forschte sie am kontextabhängigen Lernen im Gesangssystem der Singvögel. Singvögel sind ein wichtiges Modell der neurobiologischen Grundlagenforschung, da sie eine der wenigen Tiergruppen sind, die ihre Vokalisationen, so wie Menschen die Sprache, durch Imitation lernen. Lena Veit erforscht, wie die Vögel ihren Gesang flexibel auf Umweltreize hin verändern können.

Alisa Koch


Juniorprofessor Dr. Steffen Zitzmann

Juniorprofessur für Methoden der Empirischen Bildungsforschung  
(Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät)

Dr. Steffen Zitzmann hat zum Sommersemester 2020 den Ruf auf die Juniorprofessur für Methoden der Empirischen Bildungsforschung am Hector-Institut für Empirische Bildungsforschung an der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät angenommen.

Er studierte Psychologie an der Humboldt-Universität in Berlin. Dort erwarb er 2012 sein Diplom im Fach Psychologie. Anschließend war er für ein Jahr am Lehrstuhl für Methodenlehre des psychologischen Instituts der Humboldt Universität Berlin tätig. Von 2014 bis 2017 arbeitete er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung pädagogisch-psychologische Methodenlehre am Leibniz-Institut für Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik in Kiel. 2017 promovierte Zitzmann im Fach Psychologie an der Universität Kiel. Anschließend forschte er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Arbeitseinheit Psychologie für Pädagogen des Instituts für pädagogisch-psychologische Lehr- und Lernforschung der Universität Kiel. In dieser Zeit war er zudem als Gastprofessor für empirische Bildungsforschung an der Universität Linz tätig.

Im Fokus seiner Forschungsinteressen stehen Bayes-Ansätze zur Schätzung von Mehrebenmodellen. Daneben interessiert sich Zitzmann noch für andere Methoden und statistische Verfahren, die sowohl in der pädagogisch-psychologischen Forschung als auch in der empirischen Bildungsforschung insgesamt von zentraler Bedeutung sind. Zudem beschäftigt sich Zitzmann mit latenten Variablen-Modellen zur Auswertung von quasi-experimentellen Interventionsstudien und epidemiologischen Studien. Außerdem entwickelt er meta-analytische Verfahren, die aufgrund der Replikationskrise gegenwärtig von besonderem Interesse sind.

Alisa Koch