Erzählen Sie von Ihrem aktuellen Projekt Spielplatz Informatik.
Unser Projekt ist aus der Not entstanden. Ich habe bereits in der Vergangenheit ein Seminar mit Praxisphase für Studierende des Informatik-Bachelors of Education angeboten. Dazu gehörte ein Blockseminar mit einer Einführung in die Didaktik der Informatik. Nach diesem Blockseminar bin ich mit den Lehramtsstudierenden jede Woche in die Hector Kinderakademien gegangen, wo die Studierenden einen von mir zuvor konzipierten Kurs unterrichten durften. So konnten die zukünftigen Lehrerinnen und Lehrer bereits vor ihrem regulären Praxissemester erste Unterrichtserfahrung sammeln.
Für das Sommersemester 2020 hatte ich ein ähnliches Format mit Praxisphase vorbereitet, sechs Studierende haben sich dafür angemeldet. Das Blockseminar hatte bereits Ende Februar stattgefunden. Als die Studierenden für die Praxisphase in die Hector Kinderakademien gehen wollten, kam der Lockdown. Ich hatte dann die Idee, mit meinen Studierenden alternativ einen Online-Kurs zu entwickeln und anzubieten. So wollte ich den Studierenden, die ja bereits Leistungen erbracht hatten, die Möglichkeit geben, den Kurs regulär abzuschließen. Gleichzeitig wollte ich auch den Kindern, die Corona-bedingt weder in die Grundschule noch in die Hector Kinderakademien gehen konnten, ein Lernangebot machen, das sie in dieser Zwangsauszeit nutzen können.
Das Konzept des Online-Kurses umfasst insgesamt 12 Videos, in denen Schülerinnen und Schüler der Klassen 3 bis 7 spielerisch erfahren, was Programmieren ist und wie sie selber programmieren können. Unterstützt von Quizaufgaben und Online-Spielen bekommen sie ein Verständnis von Grundbegriffen der Informatik wie Sequenzen, Schleifen, Ereignisse, Bedingte Anweisungen und Debugging.
Die Studierenden haben den Mehraufwand für dieses Digitale Format nicht gescheut, getreu dem Motto „mehr Aktivität, mehr Lerneffekt…“.