Uni-Tübingen

Newsletter Uni Tübingen aktuell Nr. 1/2022 – 24.02.2022

Editorial

Liebe Leserinnen,
liebe Leser,

vor wenigen Jahren hat eine Kommission im Auftrag der Landesrektorenkonferenz die bauliche Situation der neun baden-württembergischen Universitäten untersucht. Eines der Ergebnisse war, dass der Sanierungs- und Modernisierungsbedarf an der Universität Tübingen sich auf die gewaltige Summe von 1,1 Milliarden Euro beläuft. Die Tatsache, dass Beschäftigte und Studierende immer wieder die Frage aufwerfen, wie der teils beklagenswerte Zustand unserer Gebäude mit dem Exzellenzstatus zusammenpasst, hat hier seine Ursache. Nach meiner Erfahrung hilft es in der Situation oft wenig, darauf zu verweisen, dass in der Exzellenzstrategie primär die Leistungen unserer Forscherinnen und Forscher zählen. 

Helle, saubere und hervorragend ausgestattete Gebäude sind eine Voraussetzung dafür, dass Spitzenleistungen in Forschung und Lehre erbracht werden. Und sie sind eine wesentliche Grundlage dafür, dass sich Beschäftigte und Studierende an der Universität Tübingen wohl fühlen. Dass es hier vielerorts Mängel gibt, ist dem Rektorat mehr als bewusst. Angesichts der Größe der Herausforderung kann und darf allerdings auch der Hinweis nicht unterbleiben, dass wir einer Lösung nur schrittweise näherkommen können.

In den vergangenen Jahren sind die Bauinvestitionen des Landes Baden-Württemberg – teilweise unterstützt durch Bundesmittel – am Standort Tübingen stark gewachsen. Deutlich sichtbar sind die Veränderungen vor allem auf dem Campus Morgenstelle, wo 2020 die Neubauten des Geo- und Umweltforschungszentrums sowie des Interfakultären Instituts für Biochemie an die Nutzerinnen und Nutzer übergeben wurden. Voraussichtlich Ende dieses Jahres wird das zur Hälfte mit Bundesmitteln finanzierte M3-Forschungsgebäude an der Schnarrenbergstraße fertig gestellt. Hier werden den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die sich mit den Zusammenhängen zwischen Metabolom, Mikrobiom und der Entstehung von Malignomen befassen, künftig mehr als 4.000 Quadratmeter hochmoderner Forschungsflächen zur Verfügung stehen. 

Für 2023 erwarten wir die Fertigstellung des Neubaus für das Zentrum für Islamische Theologie sowie den Abschluss der Sanierung der Alten Augenklinik. Das Klinikgebäude aus dem Jahre 1909 wird aufwändig modernisiert sowie um einen Anbau erweitert, der Seminarräume, Lese- und Arbeitsplätze sowie eine Bibliothek aufnehmen wird. Dieser Komplex eröffnet uns die Chance, die bislang auf eine Vielzahl von Standorten verteilten Asien- und Orientwissenschaften künftig an einem Ort zu versammeln und so neue Möglichkeiten des Austauschs und der intensivierten wissenschaftlichen Kooperation zu schaffen. 

Die nächsten Bau- und Sanierungsprojekte wurden bereits begonnen, sind in der Planung oder in der Vorbereitung sehr weit fortgeschritten. So wurde vor wenigen Wochen mit dem ersten Bauabschnitt des Cyber Valley Komplexes begonnen. Für diesen aus drei Gebäuden bestehenden Komplex, in dem ein Großteil der rasant wachsenden Einrichtungen zur Erforschung der Künstlichen Intelligenz untergebracht werden sollen, hatte das Land Baden-Württemberg Ende 2021 insgesamt 180 Millionen Euro zugesagt.  

Alles in allem steht zu erwarten, dass bis zur Mitte des laufenden Jahrzehnts mehr als 300 Millionen Euro in Gebäude der Universität fließen werden. Bis zum Ende der 2020er Jahre werden es voraussichtlich mehr als 700 Millionen Euro sein. Dies ist eine gewaltige Summe und doch bleibt eine Lücke zum eingangs beschriebenen Sanierungs- und Modernisierungsbedarf. Nicht alle Gebäude werden daher bis zum Ende dieses Jahrzehnts in einem perfekten Zustand sein. Angesichts seiner Ausmaße ist diese Aufgabe nur in einem Lang-streckenlauf zu bewältigen.

Viel Vergnügen bei der Lektüre des Newsletters wünscht Ihnen

Ihr
Professor Dr. Bernd Engler, Rektor


Forschung

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In großen Medien wird in Zusammenhang mit der Corona-Pandemie immer wieder von einer „Spaltung der Gesellschaft“ gesprochen. Aber gibt es die wirklich? Die Tübinger Soziologen Dr. Volker Lang und Professor Dr. Martin Groß haben untersucht, welche Faktoren die Einschätzung des sozialen Zusammenhalts beeinflussen und wie sich diese Einschätzung in den letzten zwei Jahren verändert hat. [mehr]

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Der Impfstoff CoVac-1 kann das Coroonavirus an mehreren Stellen angreifen und bietet daher Schutz auch gegen Virusvarianten. Er setzt dabei nicht auf die Bildung von Antikörpern, sondern aktiviert die T-Zellen zur Immunabwehr – und hilft damit Risikogruppen wie etwa Tumorpatienten, die keine Antikörper bilden können. Entwickelt hat den Impfstoff die Arbeitsgruppe von Professorin Dr. Juliane Walz am Universitätsklinikum Tübingen. [mehr]

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18 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Afrika werden 2022 für einen Forschungsaufenthalt nach Baden-Württemberg kommen, gefördert vom Wissenschaftsministerium. Sieben der Stipendien gehen nach Tübingen – ein klares Signal, denn die Universität Tübingen will ihre Kooperationen mit Afrika verstärken. Einer der Stipendiaten ist der Geoarchäologie Peter Morrissey von der Witwatersrand Universität in Südafrika. Das Interview mit ihm bildet den Auftakt der neuen Reihe „Forschungskooperationen mit Afrika“. [mehr]

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Spitzenforscherinnen und -forscher, die in Tübingen zu Gast sind, werden außerhalb ihres Fachbereichs oft nicht richtig wahrgenommen. Das will das neu eingerichtete College of Fellows der Universität Tübingen ändern. Zugleich bietet es den ausländischen Gästen die Möglichkeit zum akademischen Austausch. [mehr]

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Masterstudierende des Ludwig-Uhlands-Instituts für Empirische Kulturwissenschaft haben drei Semester lang chinesische Studierende in ihrem Tübinger Alltag begleitet. Die daraus entstandene Ausstellung „Chapter Germany 德国篇章“ im Stuttgarter Linden-Museum eröffnet den Besucherinnen und Besuchern neue Zugänge zur chinesischen, aber auch zur eigenen Kultur. [mehr]

Landesweit bestes Jura-Examen

Der beste Absolvent der Ersten Juristischen Prüfung in Baden-Württemberg kommt aus Tübingen: der Tübinger Student Raphael Reiss hat im Alter von nur 21 Jahren das Examen mit der Gesamtnote von 13,53 Punkten abgeschlossen. Er ist einer der jüngsten Juristen, die in den vergangenen Jahrzehnten bundesweit die Abschlussprüfung erfolgreich abgelegt haben. [mehr]

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Die Broschüre „Leitlinien guter Führung“ ist an der Universität verteilt, nun gilt es, die Leitlinien auch im Arbeitsalltag umzusetzen. Die Personalentwicklung hat in einer Online-Veranstaltung über die geplanten Vorhaben informiert. [mehr]


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Senat und Universitätsrat der Universität Tübingen werden voraussichtlich im April einen neuen Rektor oder eine neue Rektorin wählen. Der bisherige Amtsinhaber, Professor Dr. Bernd Engler, geht Ende September 2022 in den Ruhestand. [mehr]

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Nestor und Reformator des Fachs Volkskunde

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Personalnachrichten (Rufe, Ehrungen, Jubiläen)

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Schwindel-App: Mit strukturierter Selbst-Anamnese schneller zu Diagnose und Therapie

Schwindelerkrankungen sind weit verbreitet, ihre Ursachen vielfältig. Das macht die Diagnose komplex. Die Folge: viele Arztbesuche, Warten auf die richtige Behandlung und höhere Kosten für das Gesundheitswesen. Eine in Tübingen entwickelte App will hier Abhilfe schaffen. [mehr]

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Von der Molke zum Bio-Öl:  Wheyfinery will mit der Umwandlung von Abfällen aus der milchverarbeitenden Industrie zu Öl Geld verdienen. Dr. Richard Hegner, Postdoc in der Umweltbiotechnologie, spricht im Interview über seine Ausgründung. [mehr]

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