Uni-Tübingen

Newsletter Uni Tübingen aktuell Nr. 2/2023: Forschung


Zwei Sonderforschungsbereiche verlängert

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat die Verlängerung von zwei Tübinger Sonderforschungsbereichen (SFB) beschlossen: Der geisteswissenschaftliche Verbund „Andere Ästhetik“ (SFB 1391) wie auch SFB-Transregio „Die Haut als Sensor und Initiator von lokaler und systemischer Immunität“ in der Medizin gehen in eine weitere vierjährige Förderphase.

Der SFB 1391 „Andere Ästhetik“ (Sprecherin: Professorin Dr. Annette Gerok-Reiter, Deutsches Seminar, Mediävistik) hinterfragt seit Mitte 2019 jene Auffassungen von Ästhetik, die die Autonomie der Kunst ins Zentrum stellen. In der am 1. Juli 2023 beginnenden zweiten Förderphase erweitert der SFB das breite Tableau der bisher 16 beteiligten Fächer z.T. über die Philosophische Fakultät hinaus um Orient- und Islamwissenschaft, Empirische Kulturwissenschaft, Religionswissenschaft und Judaistik sowie verschiedene Theologien.

Ebenfalls verlängert wurde der SFB-Transregio „Die Haut als Sensor und Initiator von lokaler und systemischer Immunität“. Hier arbeitet die Universität Tübingen mit den Universitäten Heidelberg und Mainz zusammen, Sprecher des Verbunds ist Professor Dr. Alexander Enk vom Universitätsklinikum Heidelberg. Ziel der Arbeit im SFB-Transregio ist es, die Hautimmunität in ihrer Komplexität zu verstehen, um eine Basis für therapeutische Interventionen zu schaffen. Der Verbund geht bereits in seine dritte Förderphase, die ebenfalls am 1. Juli 2023 startet.

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Forschungsstelle Rechtsextremismus

Die Universität Tübingen wird im Auftrag des Landes Baden-Württemberg eine Forschungsstelle Rechtsextremismus aufbauen. Der Aufbau der Forschungsstelle soll noch 2023 beginnen.

Die Forschungsstelle wird drei Professuren umfassen, die vom Land Baden-Württemberg finanziert werden, darunter die bundesweit erste Professur für Rechtsextremismusforschung im Bereich der Politikwissenschaft. Zusätzlich finanziert die Universität eine Juniorprofessur zur Erforschung von Antisemitismus und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit. Die für die Forschungsstelle zu berufenden Professorinnen und Professoren sollen sich mit Rechtsextremismus aus politikwissenschaftlicher, medienwissenschaftlicher und erziehungswissenschaftlicher Perspektive auseinandersetzen.

Dazu kommen weitere Stellen für wissenschaftliche sowie unterstützende Aufgaben. Das Land finanziert die Forschungsstelle mit insgesamt 1,2 Millionen Euro pro Jahr. Darüber hinaus soll die neue Einrichtung Drittmittel für einzelne Forschungsprojekte einwerben.

Ein Schwerpunkt der Forschung wird die Analyse rechtsextremer Kommunikation auf unterschiedlichsten digitalen Plattformen und in den sozialen Medien sein. Dabei soll unter anderem untersucht werden, wie rechtsextreme Diskurse, Medien und Strategien die demokratische Debattenkultur beschädigen.

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ERC Starting Grant für Anna Gumpert

Am Lehrstuhl für internationale Wirtschaftsbeziehungen erforschen Professorin Anna Gumpert und ihr Team in den nächsten fünf Jahren, welche Auswirkungen die Einführung digitaler Technologien auf die Organisationsstruktur und Wertschöpfungsketten von mittelständischen und großen Unternehmen in Deutschland haben und welche Implikationen sich daraus für ihre Arbeitnehmer sowie ihre Innovationstätigkeit am Standort Deutschland ergeben. Der European Research Council (ERC) unterstützt das Projekt mit einem Starting Grant in Höhe von rund 1,5 Millionen Euro. Das Forschungsprojekt startet im August 2023 und läuft bis 2028.

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Neue DFG-Forschungsgruppen

Detektorexperiment JUNO lässt Erkenntnisse zu Neutrinos und astrophysikalischen Phänomenen erwarten

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) richtet eine neue Forschungsgruppe in der Teilchenphysik an der Universität Tübingen ein. Die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler werden dabei Daten aus dem Neutrino-Detektor „JUNO“ auswerten, der derzeit in China aufgebaut wird. Vorrangiges Ziel ist es, offene Fragen zu bestimmten Eigenschaften von Neutrinos zu klären, insbesondere zu ihrer Masse. Sprecher der Forschungsgruppe „Precision Neutrino Physics in JUNO“ (Hochpräzise Neutrinophysik in JUNO) ist Professor Tobias Lachenmaier vom Physikalischen Institut der Universität Tübingen. Die Tübinger Forschenden arbeiten mit Kolleginnen und Kollegen der Universitäten Mainz, Hamburg und Aachen sowie der Technischen Universität München und des Forschungszentrums Jülich zusammen.

Die Forschungsgruppe „Precision Neutrino Physics in JUNO“ hat ihre Arbeit zum 1. April aufgenommen. Ihre Laufzeit beträgt zunächst vier Jahre mit der Option auf Verlängerung um weitere vier Jahre.

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Molekulare Schalter zur Nutzung von Sonnenenergie

Eine weitere neue DFG-Forschungsgruppe mit Tübinger Beteiligung arbeitet an Technologien, mit denen Erneuerbare Energien rund um die Uhr zur Verfügung stehen. Dazu untersucht sie neuartige molekulare Materialien zur Energiespeicherung. Die Gruppe „Molekulares Management von Sonnenenergie – Chemie von MOST-Systemen“ wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) mit rund 4,8 Millionen Euro für zunächst vier Jahre gefördert und von der Universität Gießen koordiniert. Aus Tübingen sind Professorin Ivana Fleischer und Professor Holger Bettinger vom Institut für Organische Chemie an der Forschung beteiligt, des weiteren gehören Arbeitsgruppen der Universitäten Heidelberg, Frankfurt am Main und Erlangen-Nürnberg sowie des Institute of Materials Science in Barcelona (Spanien) zum Forschungsverbund.

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