Am 1. Juli 2023 ist Finanzdezernent Gerd Gekeler in den Ruhestand gegangen, nach fast 42 Jahren an der Universität Tübingen. Bei seiner offiziellen Verabschiedung betonte Kanzler Dr. Andreas Rothfuß, dass Gekeler immer ein „Ermöglicher“ gewesen sei: „Sie haben Forschung und Projekte ermöglicht, getreu der Devise ‚Geht nicht, gibt’s nicht!‘“, so Rothfuß in seiner Laudatio.
Ende der 1970er-Jahre machte Gekeler die vierjährige Ausbildung für den gehobenen Verwaltungsdienst an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung und Gemeindeverwaltung in Lichtenstein. „Bereits zu Beginn meiner Ausbildung war für mich klar, dass ich in den Finanzbereich wollte. Anfangs schwebte mir aber eine Tätigkeit in einer Gemeinde oder Stadtverwaltung vor“, erinnert er sich.
Doch es kam anders: Direkt nach Ende seiner Ausbildung bewarb sich Gekeler bei der Universität Tübingen und wurde als Sachbearbeiter in der damaligen Haushaltsabteilung eingestellt. Das war 1981, und er blieb der Universität bis zum Schluss treu. „Ich habe schnell festgestellt, dass die Universität ein sehr interessanter Arbeitgeber ist – keine 08/15-Arbeit, dafür ständig neue Herausforderungen. Bereits nach einem halben Jahr wusste ich, dass ich nicht nach einer anderen Stelle suchen will“, so Gekeler. Und ergänzt: „Ich hatte von Anfang ganz tolle Kolleginnen und Kollegen und bin in ein Umfeld gekommen, in dem ich mich wohlgefühlt habe. Die Abteilung war damals noch relativ klein. Ich wurde früh gefördert, und durch meinen damaligen Abteilungsleiter Fritz Zürn habe ich die Universität schnell sehr gut kennengelernt.“
Als dieser 1985 Finanzdezernent wurde, übernahm Gerd Gekeler die Abteilungsleitung und wurde Zürns Stellvertreter. 27 Jahre später, im Sommer 2012, trat er dann Zürns Nachfolge als Finanzdezernent an.
Die Umstellung von der kameralistischen auf die kaufmännische Buchführung und die Einführung der Software SAP im Januar 2015 war mit das wichtigste und einschneidenste Ereignis in Gekelers Amtszeit: „Dieses Großprojekt mit einem Vorlauf von rund fünf Jahren ist – bei allen Schwierigkeiten – sehr gut gelaufen. Gerade auch Kolleginnen und Kollegen, die noch im alten System der Buchhaltung ‚groß geworden‘ sind, sind überraschend gut mit dem neuen System klargekommen. Im Rückblick bin ich sehr froh, dass wir diese Umstellung gemacht haben, denn insbesondere für die Steuerung der gesamten Universität ist SAP ein sehr wichtiges und hilfreiches Tool.“
Und fügt hinzu: „Gegenüber der Öffentlichkeit und den Gremien sowie in der Buchhaltung verwenden wir das ‚neue‘ kaufmännische, doppische System. Auch unseren Jahresabschluss machen wir damit. Andererseits arbeiten wir im Drittmittelbereich und in der Abrechnung mit dem Land weiterhin mit dem alten kameralen System. Und das macht immerhin den Hauptteil unseres Gesamtbudgets aus. Aufgrund der sehr unterschiedlichen Regeln der beiden Systeme ist es nicht möglich, das gleichzusetzen. Wir haben in der Finanzabteilung Beschäftigte, die noch im alten kameralen System ausgebildet sind, neu eingestellte Kolleginnen und Kollegen haben dagegen anfangs meist eine stark betriebswirtschaftlich geprägte Sicht auf die Dinge. Auch ich habe in der Ausbildung noch den haushaltsrechtlichen Teil nach der alten Art gelernt – und das brauche ich in der Tat bis heute für meine Arbeit. Parallel habe ich mir über die Jahre die Kenntnisse des betriebswirtschaftlichen Teils angeeignet. Als Finanzdezernent muss man eben beide Welten zusammenführen.“
Trotz Arbeit hat er aber auch das Vergnügen nie ganz aus dem Blick verloren und sich jeden Mittag ein Stück Kuchen gegönnt.
Vier Rektoren und eine Rektorin hat Gerd Gekeler an der Universität Tübingen erlebt: „Adolf Theis hat in seiner langen Amtszeit als Universitätspräsident die Universität sehr stark regiert, von ihm kamen immer klare Ansagen, wo es langgeht. Er war außerdem sehr aktiv in der Einwerbung von Fördermitteln. Seine Nachfolger Hans-Werner Ludwig und Eberhard Schaich hatten dagegen als Professoren stärker akademische Belange im Blick.“
Das Rektorat von Bernd Engler sieht Gekeler als Glücksfall für die Universität, trotz kleinerer ‚Anlaufschwierigkeiten‘: „Am Anfang konnte Herr Engler nicht so viel mit Verwaltung anfangen“, erinnert Gekeler sich mit einem Schmunzeln. „In der Folge hat sich aber schnell gezeigt, dass er als Wissenschaftsmanager ein Naturtalent ist. Er hat die Universität Tübingen in 16 Jahren sehr stark weiterentwickelt und vorangebracht. Der Erfolg in der zweiten Runde der Exzellenzinitiative hatte viel mit seinem persönlichen Engagement zu tun.“
Gradmesser für den Erfolg der Universität, für ihre Forschungsstärke ist auch die Höhe der eingeworbenen Drittmittel, diese haben sich während Englers Amtszeit nahezu verdreifacht, von 44 Millionen Euro im Jahr 2005 auf 140 Millionen im vergangenen Jahr. Für einen Großteil dieser Drittmittel gibt es obendrauf die Programmpauschale, auch Overhead genannt. Und diese Gelder können von der Universität auch zur Deckung zentraler Aufgaben verwendet werden. „Es fiel immer etwas ab für die Universität – ansonsten wäre der aktuelle Betrieb in dieser Dimension sehr wahrscheinlich nicht finanzierbar“, erläutert der scheidende Finanzdezernent.
Auch der Baubereich sei in seiner Amtszeit eine große Herausforderung gewesen, sagt Gekeler. „Die Universität hat angesichts des riesigen Sanierungsstaus in den letzten Jahren selber Millionen Euro in Bauprojekte investiert, obwohl das eigentlich die Zuständigkeit des Landes ist. Das neue Geo-Umweltforschungszentrum (GUZ) ist beispielsweise im Wesentlichen aus Eigenmitteln der Universität finanziert worden, ohne Drittmittel wäre das gar nicht möglich gewesen.“
Doch seit Ausbruch des Ukrainekriegs und der daraus resultierenden Energiekrise hat sich auch die finanzielle Situation der Universität Tübingen verschlechtert, das sieht Gerd Gekeler mit Sorge: „Aktuell profitieren wir noch davon, dass die Drittmittel auch in 2022 stark angewachsen sind. Außerdem hatten wir im Jahr 2022 dank unseres Liefervertrages noch sehr moderate Energiepreise, diese werden 2023 und 2024 jedoch spürbar höher werden. Aus diesem Grund muss die Universität viel Geld einsparen, allein 2023 voraussichtlich bis zu fünf Millionen Euro. Aktuell können wir noch überhaupt nicht abschätzen, ob und vor allem in welcher Höhe die Universitäten vom Land Baden-Württemberg eine Kompensation für die gestiegenen Energiekosten erhalten werden – momentan ist von bis zu 40 Prozent die Rede.“
Nicht nur im Beruf, auch privat ist Gerd Gekeler immer bodenständig geblieben. 40 Jahre ist er jeden Tag von seinem Wohnort auf der Schwäbischen Alb zur Arbeit nach Tübingen gependelt: „Der Job an der Universität war mir es mir wert, dass ich gesagt habe, die Fahrerei nehme ich auf mich“, sagt er verschmitzt. Erst vor drei Jahren hat sich seine persönliche Situation nochmals verändert: Er ist umgezogen und lebt jetzt in Tübingen.
Und was kommt im Ruhestand? „Ich bin in der Tübinger TOS-Gemeinde aktiv, das war für mich auch in der Corona-Zeit ein wichtiger Rückhalt. Dort will ich mich künftig mehr engagieren. Ansonsten mache ich gerne Sport, liebe insbesondere das Bergwandern. Das wird auch das Erste sein, das ich nach meinem letzten Arbeitstag am 30. Juni machen werde: eine Woche Urlaub in den Bergen."
Maximilian von Platen
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