„Die digitalen Selbstbedienungsfunktionalitäten im Studierendenmanagement müssen zunehmen. Das sehe ich aktuell als wichtige Aufgabe für Hochschulen. Das hilft nicht nur den Studierenden, die dann flexibler und schneller auf ihre Studiendaten zugreifen können oder Anträge online stellen können, sondern vereinfacht auch unsere Verwaltungsabläufe“, erklärt Sabine Stradinger. Sie leitet seit Anfang September das Dezernat IV – Studierende und folgt damit auf Thomas Bonenberger, der sich nun vollständig auf die Leitung der Stabsstelle Digitale Transformation und Change Management konzentriert.
Das Dezernat IV besteht aus rund hundert Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die mehrheitlich im Verfügungsgebäude in der Wilhelmstraße 19 ihre Büros haben. Es umfasst die Studierendenabteilung einschließlich des Sachgebiets für die Zulassung internationaler Studierender, das Zentrale Prüfungsamt, die Zentrale Studienberatung (ZSB) und die Abteilung für die Digitalisierung des Studierendenmanagements, die in der Doblerstraße 21 angesiedelt ist.
„Verständlicherweise will die heutige Studierendengeneration auch gerne die Prüfungsnoten mit dem Smartphone abrufen oder Studienbescheide downloaden können und nicht auf ein gedrucktes Dokument warten müssen. Das gibt es zwar teilweise auch schon, muss aber noch ausgeweitet werden."
Stradinger ist in Aalen geboren und aufgewachsen und hat nach ihrer Schulzeit zunächst eine Ausbildung zur Fachlehrerin für musisch-technische Fächer absolviert. Anschließend hat sie in Ludwigsburg ein Studium für den gehobenen Verwaltungsdienst abgeschlossen und danach im Landeskriminalamt in Stuttgart ihre berufliche Laufbahn begonnen. „Ich war dort in der EDV-Abteilung angestellt und habe verschiedene IT-Projekte gesteuert, beispielsweise zur Datensicherung. 2002 kam ich als Leitung der Studentischen Abteilung an die Hochschule Aalen und war mit einem kleinen Team für die damals rund 2.000 Studierenden und deren Zulassungs- und Prüfungsprozesse zuständig“, sagt Sabine Stradinger.
2005 hat sie an der Hochschule Aalen die Leitung der Stabsstelle für Akkreditierung übernommen und alle Studiengänge akkreditiert. 2010 kehrte sie zurück in die Studentische Abteilung. „Dort habe ich verschiedene Projekte vorangetrieben. Unter anderem haben wir die Prüfungs- und Vorlesungsplanung sowie das Raummanagement für das ganze Haus gesteuert und ein neues Softwaresystem eingeführt. Auch die Durchführung der Online-Gremienwahlen gehörte zu unseren Aufgaben“, erzählt Sabine Stradinger. Ihr Team wuchs in dieser Zeit auf über 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an. Vor dem Wechsel nach Tübingen betreute sie mit ihrer Abteilung die Einführung eines neuen Campus-Management-Systems. Ab 2016 studierte sie berufsbegleitend in Wiesbaden den Masterstudiengang Public Management. Seit 2018 war Stradinger zusätzlich zur Leitung der Studentischen Abteilung stellvertretende Kanzlerin der Hochschule Aalen.
„Ich möchte die Abläufe in unserem Dezernat vor allem bei der Digitalisierung im Studierendenmanagement und Prüfungsmanagement weiter voranbringen. Dazu gehört, unser Campussystem ALMA entsprechend auszubauen", so Stradinger. Außerdem möchte sie die elektronische Studierendenakte weiter vorantreiben. Ein Teil der nötigen Daten würden zwar schon elektronisch zur Verfügung stehen, aber insbesondere bei den Prüfungsdaten müsse noch mehr auf digital umgestellt werden.
ALMA ist das von der HIS Hochschul-Informations-System eG entwickelte Campus-Management-System, das auch an vielen anderen Hochschulen genutzt wird. Es bildet den gesamten Student Life Cycle von der Studienplatz-Bewerbung und Einschreibung über das Studium an sich bis zur Exmatrikulation ab. Studienbewerberinnen und Bewerber können hier beispielsweise den Bearbeitungsstatus ihrer Studienbewerbung sehen. Während des Studiums können hier je nach Fach auch Prüfungen angemeldet werden und die hinterlegten Daten werden für das Prüfungsmanagement verarbeitet. All diese Prozesse werden von der Studierendenabteilung und dem Zentralen Prüfungsamt im Dezernat IV gesteuert.
„Ich freue mich sehr darüber, jetzt an der Universität Tübingen zu arbeiten. Auch die räumliche Größe dieser Universität und Tübingen selbst beeindrucken mich sehr. Bislang hatte ich noch nicht viel Zeit, mir die Stadt anzusehen, werde das aber sehr bald nachholen“, sagt Sabine Stradinger.
Weitere Informationen auf der Webseite des Dezernats IV.
Johannes Baral