Am 30. November 2017 wurde zum siebten Mal der Nachhaltigkeitspreis für Abschlussarbeiten an der Universität Tübingen vergeben. Die feierliche Veranstaltung fand im Festsaal der Alten Aula statt und wurde vom Kanzler der Universität, Dr. Andreas Rothfuß, eröffnet, der in seiner Ansprache betonte, dass Nachhaltige Entwicklung in einem größeren Zusammenhang als nur in Umwelt- und Klimaschutz gesehen werden muss. „Denn die Kernfrage lautet hier: Wie können wir die Gesellschaft so gestalten, dass alle Menschen weltweit die Chance auf ein gutes Leben haben – heute und in nachfolgenden Generationen?“. Prof. Dr. Thomas Potthast, Sprecher des Ethikzentrums und geschäftsführender Vorsitzender des Beirats für Nachhaltige Entwicklung der Universität Tübingen, führte durch den Abend. Im Anschluss an die Übergabe der Urkunden durch Kanzler Dr. Rothfuß stellten die sieben Preisträger*innen der Nachhaltigkeitspreise ihre Abschlussarbeiten in kurzen Präsentationen vor; ausgezeichnet wurden dieses Jahr zwei Bachelor- und vier Masterarbeiten.
von links nach rechts: Prof. Dr. Thomas Potthast, Kanzler Dr. Andreas Rothfuß, Matthias Kerr, Christine von Guilleaume, Martina Müller, Carina Fromm, Benedikt Wimmer (Foto: Friedhelm Albrecht/Universität Tübingen)
Von links nach rechts: Kanzler Dr. Andreas Rothfuß, Birka Zapf, Rouven Nagel, Prof. Dr. Thomas Potthast (Foto: Friedhelm Albrecht/Universität Tübingen)
Ein Höhepunkt der Veranstaltung war die anschließende Sustainability Lecture des indischen Umweltaktivisten und Autors Satish Kumar zum Thema „Soil, Soul, Society – how to bring environment, spirituality and humanity togehter“. In seiner passionierten und motivierenden Rede betonte Herr Kumar das Zusammenspiel von Natur und menschlichem Leben. Die Natur ist keine Ressource, welche für wirtschaftlichen Profit und höhere Löhne immer weiter ausgebeutet werden kann, sondern Quelle des Lebens. Wenn ihre Bestandteile Feuer, Wasser, Erde und Luft sich im Gleichgewicht befinden, kann auch der Mensch gut leben, da er aus denselben Teilen besteht: Feuer für Leidenschaft und Liebe, Wasser, da der menschliche Körper zu 70 Prozent daraus besteht, Erde, weil alles, was der Mensch isst, aus der Erde kommt, und Luft, die wir zum Atmen brauchen. Verschmutzen wir zum Beispiel die Luft, müssen wir sie trotzdem atmen, vergiften wir das Wasser, benötigen wir es trotzdem zum Leben. Dieses ausgeklügelte Gleichgewicht wurde von uns als Menschen gestört und durcheinandergebracht und kann deshalb auch nur von uns wieder ins Lot gebracht werden. Auch wenn dies noch so schwierig scheint, ist kein Problem unlösbar und kann durch Betrachtung des Wesentlichen an den Wurzeln gepackt werden. Denn das Genie vereinfacht und handelt! Eine wichtige Rolle für diesen Wandel muss von den Universitäten kommen, da sie viele der heutigen Entscheider*innen ausgebildet haben, die für die momentane Situation auf der Erde verantwortlich sind. An den Universitäten muss eine holistische Perspektive gelehrt werden, die nicht nur ökonomische Faktoren miteinbezieht, sondern die Studierenden lehrt, wie wichtig das natürliche Gleichgewicht ist. Denn Satish Kumar ist sich sicher: Wenn jede*r einen Teil zu diesem Wandel beiträgt, können wir gemeinsam auch eines der größten Probleme lösen und es schaffen für uns und kommende Generationen die Welt wieder zu einem lebenswerten Ort zu machen.
Kategorie | PreisträgerIn | Titel der Arbeit |
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Bachelor | Rouven Nagel | Agricultural production of wild plant seeds causes trait changes within few generations |
Birka Zapf | ||
Master | Carina Fromm | When energy sparks violence: Conflict potential of renewable energy projects in Kenya |
Christine von Guilleaume und Martina Müller | ||
Matthias Kerr | ||
Benedikt Wimmer | Glyphosatanalytik: CE-MS Methodenoptimierung und Anwendung an Realproben |