Uni-Tübingen

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13.05.2016

Alumni-Führung durch das Ravensburger Humpis-Quartier

Alumnus Andreas Schmauder führte durch die Ausstellung. Fotos: Susanne Caillet

Alumni der Tübinger Regionalgruppe Ravensburg und Umgebung trafen sich Anfang Mai im Museum Humpis-Quartier, um unter der fachkundigen Führung des Museumsdirektors und Alumnus Professor Dr. Andreas Schmauder die aktuelle Sonderausstellung „Verspielt! 1000 Jahre Spielkultur in Ravensburg“, kennenzulernen (<link http: www.museum-humpis-quartier.de>

www.museum-humpis-quartier.de

). Diese entstand unter anderem in Kooperation mit dem Institut für Medienwissenschaft der Universität Tübingen.

Auch die Schachfigur „Elefant“ ist in der Ausstellung zu sehen.

Den anwesenden Alumni eröffneten sich neue und ganz unerwartete Perspektiven:
Die Zeitreise begann im 11. Jahrhundert mit dem Schachspiel. Dieses aus dem damaligen Persien an die europäischen Königshöfe gekommen und fand unter den Adeligen rasche Verbreitung. Weiter führte die Reise ins Spätmittelalter zu den ersten Spielkarten, Tarockkarten, hergestellt für die höheren Stände mit Papier aus der Produktion der Freien Reichsstadt Ravensburg. Die Museumsbesucher haben hier auch die Gelegenheit, selbst Teil eines Kartenspiels zu werden: Mit moderner Medientechnik können sie sich interaktiv auf dem mittelalterlichen "Stuttgarter Kartenspiel" im Internet wiederfinden.


Kartenspiele verbreiteten sich in der Folgezeit weiter, in alle Schichten der Bevölkerung, so auch bei der Ravensburger Handelsgesellschaft, den Humpis.

Daneben gab es das seit der Römerzeit bei allen Ständen beliebte Würfelspiel, das oftmals auch die Verarmung der Familien zur Folge hatte – nicht selten spielte man sich um "Haus und Hof". Dies hatte zur Folge, dass auch die Ravensburger Stadtoberen ein Einschreiten für erforderlich hielten. "Flucher und Spieler, Säuffer und Rauffer" konnten mit dem "Schandmantel" bestraft werden und waren auf dem Ravensburger Marienplatz für einen Tag dem Hohn und Spott der Bevölkerung preisgegeben. Das Originalexemplar des Schandmantels ist als eindrucksvolles Zeugnis der Zeitgeschichte im Museum zu sehen.

Weitere Exponate zeigen – unterstützt von Medienpräsentationen – die Entwicklung der Spielkultur im 19. Jahrhundert: es entstehen belehrende Brettspiele. In diese Zeit fällt auch die Gründung der heutigen Ravensburger AG. Zu sehen ist deren erstes Gesellschafts- und Lernspiel, entstanden in Anlehnung an den Roman von Jules Verne "In 80 Tagen um die Welt".

Mit dem Ausblick auf die heutige Zeit vom ersten bis hin zu den heutigen 3 D -Computerspielen fand ein unterhaltender und sehr interessanter Nachmittag seinen Abschluss.


Herzlichen Dank an Alumnus Herrn Prof. Dr. Schmauder, der dies ermöglicht hat!

Susanne Caillet

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