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07.11.2018

CIN Dialogues: Haben wir ein Recht auf Rausch?

Cannabis: Drogenpolitik zwischen Anspruch und Wirklichkeit - Kriminologe und Mediziner im Streitgespräch

Während Teile der Gesellschaft das Ideal einer drogenfreien Gesellschaft hochhalten, plädieren die Befürworter einer Freigabe für ein Recht auf Rausch. Der CIN-Dialog 2018 fragt: Welche Argumente überzeugen? Das Werner Reichardt Centrum für integrative Neurowissenschaften und das Forum Scientiarum haben zwei Experten zum Thema eingeladen. Der Kriminologe Lorenz Böllinger und der Mediziner und Suchtexperte Rainer Thomasius führen ein interdisziplinäres Streitgespräch und beantworten Fragen aus dem Publikum. Moderiert wird der Abend vom SWR-Journalisten Gábor Paál. 

Der CIN-Dialogue findet am Montag, 12. November 2018, um 19 Uhr c. t. im Audimax der Neuen Aula statt (Geschwister-Scholl-Platz, Tübingen). Die interessierte Öffentlichkeit und Medien sind herzlich eingeladen, der Eintritt ist frei.

Anfang des Jahres 2017 hat der Deutsche Bundestag Cannabis für medizinische Zwecke legalisiert. Eine Freigabe auch zu Genusszwecken bleibt dagegen heftig umstritten. Die Diskussionen über einen liberaleren Umgang mit Cannabis sind von einem drogenpolitischen Konsens weit entfernt. Drogenfreie Gesellschaft versus Recht auf Rausch: Die Debatte wird emotional und wertbeladen geführt.
Auch in der Wissenschaft werden verschiedene Standpunkte vertreten. Gestritten wird weniger über die grundsätzliche Ablehnung von Drogen als über den richtigen Weg zur Eindämmung ihres Genusses. Juristen argumentieren häufig, ein strafrechtliches Verbot sei nicht geeignet, die Gesundheit der Menschen zu schützen. Statt einer Stigmatisierung durch das Recht plädieren sie für eine begrenzte Freigabe von Cannabis zum privaten Konsum bei gleichzeitiger Regulierung von Herstellung und Vertrieb. Ein striktes Verbot, so die Befürchtung, senke das Schutzniveau eher ab. 

Auf der anderen Seite sind es vor allem die Mediziner, die erhebliche Bedenken gegen eine Freigabe von Cannabis haben und Gefahren für den Jugend- und Konsumentenschutz sehen. Viele stufen Cannabis als Einstiegsdroge mit hoher Gefahr der Suchtentwicklung ein, die verboten bleiben sollte. Zudem hat der Konsum von Cannabis selbst offensichtlich schädigende Wirkung auf die körperliche, psychische und geistige Gesundheit.

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