Uni-Tübingen

Natascha Elxnath

Kontakt: natascha.elxnathspam prevention@uni-tuebingen.de

Verfahren eröffnet am 29. April 2022
Dissertationskolloquium: 16. November 2022

 

Biographie

  • Seit 11/2018: Wissenschaftliche Angestellte und Doktorandin im Graduiertenkolleg 1808 „Ambiguität – Produktion und Rezeption“ an der Eberhard Karls Universität Tübingen
  • 10/2018: Erstes Staatsexamen in den Fächern Deutsch und Englisch (mit Auszeichnung)
  • 04/2017-10/2018: Förderung durch: Cusanuswerk / Studienstiftung des deutschen Volkes
  • 04/2014-10/2018: Studium der Fächer Deutsch und Englisch für das Lehramt an Gymnasien an der Eberhard Karls Universität Tübingen und der University of Nottingham

 

Forschungsschwerpunkte

  • Lexikalische Semantik
  • Verarbeitung von Komposita
  • Wortbildung
  • Metaphern
  • Ambiguität

 

Abstract: „Untersuchungen zur Produktion und Rezeption von (neugebildeten) Nomen+Nomen-Komposita mit deverbalem Zweitglied“ (Arbeitstitel)

Die Relation zwischen den Konstituenten eines Kompositums ist nicht spezifiziert, weshalb Komposita prinzipiell mehrdeutig sind (Schlücker 2012: 14). Während lexikalisierte Komposita nicht mehr interpretiert werden müssen, weil deren Lesarten bereits im mentalen Lexikon abgespeichert sind, muss die Bedeutung eines neugebildeten Kompositums aktiv erschlossen werden. In der psycholinguistischen Forschung wird kontrovers diskutiert, wie genau Sprecher dabei vorgehen (für einen Überblick siehe zum Beispiel Gagné 2009). Das Ziel dieses Projekts ist es, das gesamte Spektrum potentieller Konstituentenbezüge, die Sprecher in Betracht ziehen, sowie systematische Restriktionen auszuloten, um einen genaueren Einblick in den Ambiguitätsauflösungsprozess zu erhalten. Dabei konzentriere ich mich auf einen bestimmten Kompositumtyp: Nomen+Nomen-Komposita mit deverbalem Zweitglied. Diese Komposita können grundsätzlich auf zwei verschiedene Weisen gelesen werden (Schlücker 2012: 7-8). Wird das Erstglied wie ein Argument des dem deverbalen Nomen zugrundeliegenden Basisverbs interpretiert, liegt die Rektionslesart vor (Beispiel: Schuhverkäufer). Ist die Relation zwischen den Konstituenten nicht grammatisch festgelegt, liegt die Nichtrektionslesart vor (Beispiel: Straßenverkäufer). In der kontextfreien Interpretation konnte ich bereits eine starke Präferenz hin zur Rektionslesart beobachten. Nun untersuche ich, ob diese Präferenz einen Einfluss auf den Ambiguitätsauflösungsprozess in einem konkreten Kontext hat und ob eine solche Präferenz in der Produktion ebenfalls beobachtbar ist. Darüber hinaus werde ich mich aus textlinguistischer Perspektive mit der Funktion dieser Komposita befassen.

Literatur

Gagné, Christina L. (2009): Psycholinguistic Perspectives. In: Rochelle Lieber und Pavol Štekauer (Hg.): The Oxford Handbook of Compounding. Oxford: Oxford UP. 255-271.

Schlücker, Barbara (2012): Die deutsche Kompositionsfreudigkeit. Übersicht und Einführung. In: Livio Gaeta und Barbara Schlücker (Hg.): Das Deutsche als kompositionsfreudige Sprache. Strukturelle Eigenschaften und systembezogene Aspekte. Berlin und Boston: De Gruyter. 1-25.

 

Lehre

  • WS 2020/21
    Hauptseminar: Korpuslinguistik für den Sprachvergleich Deutsch-Englisch (Mit Lorenz Geiger)
  • WS 2019/20
    Hauptseminar: Metaphern in korpuslinguistischen Untersuchungen (mit Sarah Metzger)
  • Geisteswissenschaftliches Schülerlabor Linguistik 2019 (mit Maria Averintseva-Klisch)
  • Geisteswissenschaftliches Schülerlabor Linguistik 2020 (mit Maria Averintseva-Klisch)


Workshop (Organisation)

  • Workshop "Metaphor and Ambiguity Analysis (MAmbA)", Eberhard Karls Universität Tübingen, 26. und 27. März 2021. (mit Sarah Metzger)

 

Vorträge und Poster

  • Vortrag: "Kunstmantel vs. Stimmungskiller. What Makes a Good Compound Metaphor?" Workshop "Metaphor and Ambiguity Analysis (MAmbA)", Eberhard Karls Universität Tübingen, 26. und 27. März 2021.
  • Vortrag: "On the Interpretation of German A-V-er-Constructions and the Notion of Concepts". DGfS-Jahrestagung, AG 3: The Semantics of Derivational Morphology: Theory, Methods, Evidence; Universität Freiburg, 24.-26. Februar 2021
  • Poster: What Makes a "Killer" Different from a "Mörder"? Analysing Metaphorically Used Anglicisms in German. 13th Conference of the Association for Researching and Applying Metaphor (RaAM 2020 Virtual), Inland Norway University of Applied Sciences in Hamar, 18.-21. Juni 2020.
    Received the Best Poster Prize.
  • Poster: How to FIll in the Information Gaps within Noun and Deverbal Noun Compounds. Workshop "Ambiguity as (Information) Gaps. Processes of Creation and Resolution", Eberhard Karls Universität Tübingen, 16. und 17. November 2018.

 

Auszeichnungen

  • Fakultätspreis Sprachwissenschaft (2018), Eberhard Karls Universität Tübingen