Sonja Borchers
Verfahren eröffnet: 06. April 2021
Promotionskolloquium: 21. Oktober 2022
Biographie
- Seit Oktober 2016: Wissenschaftliche Angestellte und Doktorandin im Graduiertenkolleg 1808: Ambiguität – Produktion und Rezeption an der Eberhard Karls Universität Tübingen
- 03–06.2018: Forschungsaufenthalt an der Columbia University, New York City, USA (Betreuerin: Prof. Katharina Volk)
- 2009–2016: Studium der Fächer Griechisch, Latein und Philosophie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und der Katholieke Universiteit Leuven (Belgien)
- Förderung: Stipendiatin der Studienstiftung des deutschen Volkes (2010–2016)
- 2016: 1. Staatsexamen in den Fächern Griechisch, Latein und Philosophie (mit Auszeichnung)
- 03-04.2013: Forschungsaufenthalt am Franklin Marshall College in Lancaster, PA, USA (Betreuer: Prof. Zachary P. Biles)
- Begleitend zum Studium studentische Hilfskraft am Philosophischen Seminar der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg bei Prof. Dr. Günter Figal (2010–2011), im Forschungsprojekt der Heidelberger Akademie zur Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie unter der Leitung von Prof. Dr. Bernhard Zimmermann (2011–2013) und Tätigkeit als Tutorin (2014–2015).
- 2008: Abitur am Kurfürst-Friedrich-Gymnasium Heidelberg
Forschungsschwerpunkte
- Ambiguität in der lateinischen und griechischen Literatur
- lateinische Dichtung der späten Republik
- griechisches Drama
- antike Philosophie und Wissenschaft
Abstract:
»Terminologie und Poetik – Ambiguität im Lehrgedicht des Lukrez« (Arbeitstitel)
Als Dichter, der den Rezipienten mit seinem Werk nicht nur erfreuen, sondern in erster Linie belehren will, ist Lukrez zunächst in großem Maße auf Deutlichkeit und Eindeutigkeit bedacht. So wird Mehrdeutigkeit von ihm eingesetzt, um mythische Überzeugungen, wie beispielsweise die Vorstellung von der Unterwelt, als vage, diffus und unbestimmt zu charakterisieren. Dennoch ist die Sprache, in der Lukrez sein eigenes Projekt entwickelt, keinesfalls so eindeutig, wie er seinen Leser glauben lassen will: In meinem Projekt untersuche ich, wie Lukrez Mehrdeutigkeiten strategisch zur Wissensvermittlung einsetzt, indem der philosophisch-systematische Kontext die Bedeutung eines Wortes präzisiert und verändert. Durch eine solche Prägnanzverleihung bestimmter lateinischer Wörter werden die Details von Lukrez’ philosophischer Lehre in der Mikrostruktur der Sprache sichtbar. Ziel meines Dissertationsprojekts ist es, eine Typisierung der anzutreffenden Ambiguitätsmuster in Lukrez’ De rerum natura aufzustellen und von hier aus eine neue Sicht auf die sprachliche Gestaltung des Werkes zu gewinnen.
Lehre
- Sommersemester 2017
- Lektürekurs, Horaz, Satiren I und II (Universität Tübingen)
- Griechischintensivkurs II: Kurs zur Graecumsvorbereitung (Universität Freiburg)
- Wintersemester 2015/2016
- Griechischintensivkurs II: Kurs zur Graecumsvorbereitung (Universität Freiburg)
- Sommersemester 2015
- Griechischintensivkurs II: Kurs zur Graecumsvorbereitung (Universität Freiburg)
- Wintersemester 2014/2015
- Griechischintensivkurs II: Kurs zur Graecumsvorbereitung (Universität Freiburg)
- Sommersemester 2013
- Griechischintensivkurs I: Grammatikkurs für AnfängerInnen (Universität Freiburg)
Vorträge
- “Creating an Epicurean Audience. Lucretius and his Reader”, Annual Meeting of the Society for Classical Studies, Boston, 4.-7. Januar 2018.
- “Ambige Sprache in Lukrez’ De rerum natura: Zur deiktischen Funktion lexikalischer Ambiguität”, Metageitnia, Universität Bern, 20.-21. Januar 2017.
- “Ambiguität in Lukrez’ De rerum natura”, GRK 1808, Universität Tübingen, 27. Oktober 2016.
- "Der λόγος-Begriff in Gorgias’ Enkomion auf Helena”, Philosophical Think Tank, Universität Freiburg, 11. Mai 2016.
Publikationen
- Borchers, Sonja (2016). „Gorgias’ Sprachverständnis.“ Internationales Jahrbuch für Hermeneutik 15, Schwerpunkt Humanismus. Hg. Günter Figal. 221–249.
Veranstaltungsausrichtung
- Internationaler Workshop „Ambiguity in Antiquity“, gemeinsam mit Elisabeth Schedel und Anna Schwetz, 2.-3. März 2018, Eberhard Karls Universität Tübingen.