falls ihr mal eine kapsel
für die goldenen zwanziger dieses jahrtausends füllt
vergesst nicht die erinnerung daran
wie traurig wir gewesen sind
Kein Weichzeichner, keine Küsse im Sonnenuntergang, keine Violinen: Traurigkeit steht im Zentrum von Max Czolleks Gedichtband. Und mit ihr die Frage, wie wir zu dem wurden, als was wir heute enden. Von Friedrichshain bis Florida, Vancouver und Pompei, Prag und Tel Aviv: überall begegnen uns Spuren vergeblicher Hoffnung, Zwischenlager für toxisch gewordene und verworfene Menschheitsvisionen. Und auch die Hoffnung, das zerstörerische 20. Jahrhundert hinter uns gelassen zu haben, erweist sich als vergeblich. Ein Gedichtband nach den Happy Ends. Ein Gedichtband für unsere Gegenwart.
Max Czollek ist Autor und lebt in Berlin. Er ist Teil des Lyrikkollektivs G13 und Mitherausgeber des Magazins Jalta – Positionen zur jüdischen Gegenwart. Seit 2023 ist er Gastkurator am Haus der Kulturen der Welt, Berlin. Seine Essays erscheinen im Carl Hanser Verlag, zuletzt “Versöhnungstheater” (2023); seine Lyrikbände im Verlagshaus Berlin, zuletzt “Gute Enden” (2024).
Dies ist eine studentische Veranstaltung; ermöglicht durch die Unterstützung des StuRa-Tübingen. Der Eintritt ist frei.