Uni-Tübingen

Calls for Applications – Physics and Astronomy

11.11.2025

BMFTR: Förderung von Projekten zum Thema „Explorative Forschungsansätze in der Fusion“

Frist: 15. Januar 2026

An den Grundlagen der technischen Umsetzung der Fusionsenergie wird bereits seit vielen Jahrzehnten geforscht. Fusionsreaktionen in einem Labor oder einem Kraftwerk in Gang zu setzen und zu kontrollieren, ist jedoch aufgrund der extremen Bedingungen der Reaktion enorm herausfordernd. Aufgrund der Abstoßung positiv geladener Atomkerne, die es zu überwinden gilt, können solche Reaktionen nur bei extremen Temperaturen und Drücken stattfinden. Eine Verschmelzung erreicht man daher nur mit Hilfe von extremen Magnetfeldern, Heizsystemen oder sehr starken Lasern.

Die Herausforderungen auf dem Weg zu einem Fusionskraftwerk sind vielfältig. Die meisten der benötigten Komponenten, Technologien und Systeme existieren momentan – wenn überhaupt – nur in Form wissenschaftlicher Experimente und werden in den kommenden Jahren weiter erforscht, entwickelt und erprobt werden müssen. Zudem muss ein Übergang von einer reinen Grundlagenforschung hin zu einer anwendungs- und projektorientierten Forschung vollzogen werden. Hierfür braucht es ein Innovationsökosystem, in dem alle relevanten Akteure effizient zusammenarbeiten können.

Aus diesen Aspekten formuliert das Förderprogramm Fusion 2040 eine Reihe von Handlungsfeldern und definiert Themenschwerpunkte, von denen einige in den ersten zwei Auswahlrunden der Förderrichtlinie „Basistechnologien für die Fusion“ im Jahr 2024 bereits adressiert wurden und in den kommenden Jahren mit spezifischen Maßnahmen weiter adressiert werden sollen.

Das Ziel der Fördermaßnahme „Explorative Forschungsansätze in der Fusion“ besteht darin, neuartige wissenschaftlich-technologische Ideen, Methoden und Systemansätze zu erschließen, die das Potenzial besitzen, zukünftige Entwicklungen für eine sichere, effiziente und wirtschaftlich tragfähige Nutzung der Fusionsenergie maßgeblich voranzutreiben. Im Fokus stehen hochinnovative Ideen, die neue Impulse für die Fusionsforschung setzen und eine Brücke zwischen grundlagenorientierter Forschung und der anwendungsorientierten Förderung schlagen können. Mittelfristig sollen dadurch alternative Lösungen und Technologierouten aufgezeigt werden, um Risiken der bisherigen Ansätze im weiterhin dynamischen Forschungsfeld der Fusion abzufedern oder bestehende Bedarfslücken zu schließen. So bestehen in vielen Teiltechnologien noch erhebliche Unsicherheiten, ob die für eine spätere Einsatztauglichkeit nötigen Zielgrößen mit den derzeit vorherrschenden Forschungsansätzen erreicht werden können.

Um die Förderziele zu erreichen, sollen Forschungsarbeiten unterstützt werden, die ein Funktionsprinzip oder neuartige wissenschaftlich-technologische Konzepte mit potenzieller Relevanz für einen künftigen Fusionsreaktor als Einzelvorhaben oder in kleinen, fokussieren Verbünden demonstrieren. Diese setzen sich in der Regel aus in ihrem Forschungsfeld exzellenten Hochschulen und Forschungseinrichtungen zusammen. Die frühe Beteiligung von Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft wird begrüßt, ist aber aufgrund der relativen Grundlagennähe der Maßnahme optional.

Die Ergebnisse des geförderten Vorhabens dürfen nur in der Bundesrepublik Deutschland oder dem Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) und der Schweiz genutzt werden.

Das Antragsverfahren ist zweistufig angelegt.

In der ersten Verfahrensstufe sind dem beauftragten Projektträger zunächst Projektskizzen in schriftlicher und/oder elektronischer Form vorzulegen. Bei Verbundprojekten sind die Projektskizzen in Abstimmung mit dem vorgesehenen Verbundkoordinator vorzulegen.

Vorlagefrist ist der 15. Januar 2026, der 31. Oktober 2026 und der 31. Oktober 2027

Mehr Informationen: https://info.bmftr-fusionsforschung.de/-lp/8PD6032543/LVdQn220/0//

 

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